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Mittwoch, 11. Juli 2007
Keine (Welt-)Kultur in Heidelberg
cut, 00:38h
Der Heidelberger Oberbürgermeister Eckart Würzner ist über die erneute Entscheidung der UNESCO, seine Stadt nicht als Weltkulturerbe anzuerkennen, enttäuscht. Die Universitätsstadt war bereits im Jahr 2005 mit einem ersten Antrag gescheitert.
Kein Wunder. Und völlig zu Recht. So lesen wir bei Herrn Enpunkt aus Karlsruhe:
Seien wir ehrlich: Seit das Autonome Zentrum im letzten Jahrhundert (so lang ist das schon her!) seine Pforten schließen musste, war in Heidelberg nicht mehr viel los.
Das konnte nichts werden. Ganz klar. Damals, im Februar 1999, war es so weit. Die Bagger an der Alten Bergheimer Straße 7a rückten unter Polizeischutz an und machten das AZ vor den Augen der Anwesenden Betreiberinnen und Betreiber dem Erdboden gleich. In den Jahren zuvor bin ich selber immer mal wieder dort gewesen. Auch bei den Veranstaltungen gegen den Abriss. So auch am 6. Februar 1999, der dritten AZ-Demonstration mit mehr als 1200 Teilnehmern. Umsonst. Nach fast acht Jahren das Ende. Endgültig und ohne Ersatz.
Dem offiziellen Heidelberg ist das egal. Damals wie heute. Zitat aus Heidelberg Online:
Heidelberg gilt als eine der schönsten Städte Deutschlands. Das harmonische Ensemble von Schloss, Altstadt und Fluss inmitten der Berge inspirierte bereits die Dichter und Maler der Romantik und fasziniert auch heute Millionen von Besucherinnen und Besuchern aus aller Welt.
Und immer so weiter. Die Stadt mit der ältesten Universität Deutschlands hätte sicher ein bisschen mehr Farbe verdient. Klar, daran hat es bei der UNESCO wohl nicht gelegen, aber ich habe den Abriss als echten Verlust für die Region erlebt. Keine Frage.
Vor gut zwei Jahren bin ich noch einmal in Heidelberg gewesen. Natürlich hab ich auch nachgesehen, wie es heute an der Stelle des ehemaligen AZ so aussieht. Traurig. Nichts erinnert mehr an das Zentrum. Sehr schade. War ein guter Ort. Von wegen Weltkulturerbe. Lokale Kultur. Das wäre doch schon mal was. Dann klappt das auch mal mit der (Welt-)Kultur.
Die traurigen Reste des AZ finden sich hier.
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Pictures Of Starving Children Sell Records
cut, 03:20h
Und nicht nur hungernde Kinder und Armut, auch andere Katastrophen sind immer mal wieder eine feine Sache. Glücklicherweise ist die Auswahl daran ja recht groß. Bob und Bono. Oder wie sie alle heißen. Live-Aid, Live-8 oder Live-Earth. Was weiß ich. Starvation, Charity And Rock & Roll. Lies & Traditions. Die LP von Chumbawamba gab es 1986 übrigens für 3,99 britische Pfund. Mal sehen, was wir in weiteren zwanzig Jahren zu feiern haben. Make Poverty History. Schön wärs ja. Insbesondere im Show-Business. Da scheint die Dürftigkeit ja nun wirklich groß. Und mit meinem Beitrag bin ich dann auch etwas fixer.
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