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Sonntag, 15. Juli 2007
Müßiggang: Japanischer-Garten
cut, 22:37h
Der Japanische-Garten im Nordpark
Bis Japan sind es nur fünfzehn Minuten mit dem Rad. Zumindest bis zum Japanischen-Garten. Trotz des schönen Wetters ist er heute überraschend leer. Nur ein paar Schüler. Wunderbar. Im Gras liegen, in die Sonne blinzeln, lesen. Verpflegung und kühle Getränke parat.
Der Japanische-Garten, ein Teichgarten, ist Teil des Nordparks und wurde der Stadt Düsseldorf 1975 von seiner japanischen Gemeinde geschenkt. Federführend war dabei die japanische Industrie- und Handelskammer der Stadt.
Der Garten wird regelmäßig von Gärtnern aus Japan gepflegt
Der Nordpark selbst wurde 1937 im Rahmen der Reichsausstellung „Schaffendes Volk“, einer NS-Propagandaausstellung, eröffnet. Zwei der umliegenden Wohngebiete wurden als NS-Mustersiedlungen konzipiert und zählten ebenfalls zum Ausstellungsgelände. Bis heute handelt es sich dabei um beliebte und bessere Wohnlagen.
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Meine Chaostage, Hannover, 2. bis 4. August 1996
cut, 02:25h
Die Chaostage. Einmal bin ich auch dort gewesen. Im Jahr 1996. Zusammen mit einem guten Freund. Zu dem Zeitpunkt habe ich in Aschaffenburg gewohnt. Freitagabends bin ich daher erst einmal nach Düsseldorf gefahren, um ihn abzuholen. Kurzer Stopp, die Sachen ins Auto und weiter nach Hannover. Hannover kannte ich bis dahin nur von der CeBIT. Die Stadt hatte in Punkrock-Kreisen aber einen ausgezeichneten Ruf. Wir waren also gespannt. Die Stimmung bei uns war aber auch etwas angespannt, denn am 25.Mai war ein Verbot der Chaostage erlassen worden. Seit dem 26. Juli bestand zudem ein elftägiges Punk-Verbot in Hannover. Und die Medien schürten eine regelrechte Hysterie. Wir rechneten daher mit allem.
Irgendwann in der Nacht kamen wir an. Wir kannten keinen Menschen in der Stadt und hatten keine Lust auf irgendein versifftes AZ. Die Heimatfront war auch schwach vertreten. Daher hatten wir weiter nichts vor. Außerdem waren wir müde. Schnell noch zum Kiosk. Ein paar Pullen Bier mussten jetzt schon noch sein. Dann haben wir uns mit unseren Schlafsäcken auf die Suche nach einem Park mit ein paar Bänken gemacht. Den haben wir auch gefunden. Die Nacht war lausig und ich wurde ziemlich früh wach. Auf meinem Schlafsack raschelte etwas. Ein Eichhörnchen. Da die Bänke neben ein paar Abfalleimern standen, nutzten uns mehrere davon als Anlaufbahn. Um in die Tonnen zu springen. Eigentlich ja ganz putzig. Das war dann auch fast schon das Aufregendste, was wir erlebten. Die Polizeipräsenz war erdrückend. Nichts passierte. Nirgendwo war etwas los.
Das hatte seine Gründe. Die Chaostage 1996 waren aus rechtstaktischen Gründen im Vorfeld als Versammlung eingestuft und dann per Allgemeinverfügung verboten worden. Sicherheit und Ordnung sollten zudem mit einem Großaufgebot von mehr als 6000 Polizisten gewährleistet werden. Doppelt so viele Polizisten wie ein Jahr zuvor. Insgesamt wurden in Hannover dann auch über 2000 Platzverweise und Aufenthaltsverbote erteilt. Jeder, der verdächtig aussah, bekam relativ rasch einen verpasst. Verfassungsrechtlich nicht unbedenklich. Aber konsequent umgesetzt. Passiert ist uns allerdings nichts. Wir sahen zu brav aus.
500 Journalisten waren auch da. Wir mussten wohl Stars sein. Irgendwann hieß es dann, die Chaostage seien in Bremen. Also sind wir nach Bremen gefahren. Schöne Stadt. Die Chaostage haben wir da aber auch nicht gefunden. Daher gings wieder zurück. Ab nach Hause. Schließlich mussten wir am Montag zurück ins Büro. Da gehört man zeitig ins Bett.
Ich fuhr damals übrigens ein Nissan Sunny Coupe. Baujahr 1990, glaube ich. Der schönste Wagen, den ich je gefahren bin. Heute sieht man ihn ja nur noch sehr selten. Und dann fast immer verspoilert. Sehr zu seinem Nachteil. Eigentlich ist das Auto aber eine klassische Schönheit. Leider hatte ich mit dem Wagen ein Jahr später dann einen kleinen Unfall und musste ihn gezwungenermaßen verkaufen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich kein Geld für die Reparatur. Schade, war ein schönes Auto. Und wir haben viel zusammen erlebt.
Die klassische Schönheit lässt sich selbst auf diesem Foto noch erahnen
Schröders Hannover-Disaster beim Master.
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