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Montag, 28. April 2008
Die Alzheimer-Lüge
cut, 01:12h
Korsakovs Wegmarken
Wenn Tante Inge im Kreis der Familie sagt: "Kinder, Onkel Albert, dem geht es nicht gut. Ihr wisst ja, Alzheimer. Alzheimer ist eine furchtbare Krankheit, es wird immer schlimmer, ich weiß bald wirklich nicht mehr was ich machen soll. Ach, es ist schrecklich. Schrecklich. Wir sind 42 Jahre verheiratet, aber verglichen mit früher, ich erkenn ihn kaum wieder. Es ist einfach nur furchtbar."
Dann sollten wir uns erinnern: Onkel Albert hat immer gerne einen gehoben. Man hörte bisweilen sogar, wenn auch ganz selten, er trinke zu viel. Der Meinung ist ja auch seine Schwester. Schon immer. Ein Nichtsnutz, ein Trinker, so sei er. Womit sie wahrscheinlich auch recht hat. Kein schlechter Kerl also.
Die Alzheimer-Lüge. Wir wissen es besser. Korsakov heißt das Baby. Der karge Wikipedia-Beitrag beschreibt das Korsakov-Syndrom so:
"Das Korsakov-Syndrom (amnestisches Psychosyndrom) ist eine zuerst bei Alkoholikern beschriebene Form der Amnesie (Gedächtnisstörung). Eine erste detaillierte Beschreibung wurde 1880 vom russischen Neurologen Sergei Korsakov (1854–1900) veröffentlicht. Das Syndrom wird oft auch als „Korsakov-Symptomenkreis“ bzw. „Korsakov-Symptomenkomplex“ bezeichnet."
Das Korsakov-Syndrom. Beliebter als Nikolai Andreyevich Rimsky-Korsakov, trotzdem wenig bekannt und hartnäckig geleugnet. Aber in der Psychiatrie an der Rennbahn, auf Station 13, da kann man es sehen. Ich weiß es genau.
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