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Dienstag, 14. April 2009
Der Tod fährt mit
cut, 23:57h
Railway to hell
Irgendwo zwischen Münster und Osnabrück. Im IC Nordfriesland. Oder Ostfriesland. Was weiß ich. Der Lautsprecher knistert. Durchsage:
„Sollte ein Arzt oder Nothelfer im Zug sein, bitte kommen sie in den Wagen Nummer 9. Ich wiederhole, sollte ein Arzt oder ein Nothelfer im Zug sein, bitte kommen sie in den Wagen mit der Ordnungsnummer 9. Danke.“ Knistern.
Wagen Nummer 9 ist der hier. Ein Notfall also. Darum die Hektik da hinten.
Aber ein Arzt ist dann sofort da. Sind ja auch genug Leute im Zug. Und glücklicherweise spielt sich das Drama ein Stück weit entfernt ab. Im Rücken von mir. Kriege davon, Gott sei Dank, also eigentlich nichts mit. Ein großes Drama ist es für uns Mitreisende eh nicht. „Ui, der sieht aber nicht gut aus.“ Ansonsten läßt man sich von der Sache nicht weiter stören. „Herzmassage?“ ... „Quatsch!“ ... „Kreuz ist Trumpf!“ ... Alles ganz zivilisiert. Sehr vernünftig.
Nur diese ältere Dame. Typ Studienrätin im Ruhestand bei sehr ordentlicher Pension. Mit Sohn, Schwiegertochter und Enkelkind auf dem Weg nach Sylt. Die schaut interessiert zu. Mit einem Lächeln im Gesicht. Der gehts gut. Da lebt sie auf. Man sieht es ihr an. Wieder einer, der wahrscheinlich vor ihr ins Gras beißt. Das hebt die Stimmung. Ihren Alten hat sie wahrscheinlich auch schon glücklich unter der Erde. Darauf noch ein Gläschen von dem guten Roten. Später. In dieser Bar mit Blick auf das Meer. Selber ist man ja noch lange nicht dran.
In Osnabrück bringen sie den Mann raus. Auf einer Trage.
Und dann geht die Fahrt auch schon weiter. Auf nach Bremen. Nur zehn Minuten später als geplant. Der Zugchef entschuldigt sich über den knisternden Lautsprecher dafür. Egal. Geschenkt. Ich komme trotzdem pünktlich an.
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Bremen ...
cut, 09:48h
... ist näher als man denkt.
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