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Sonntag, 21. Februar 2010
Kontrolliertes Trinken
cut, 17:59h
Schwach wie eine Flasche leer
Weiter im trockenen Text: kontrolliertes Trinken. Liegt mir gerade am Herzen.
Meine Meinung schon einmal vorneweg: Sollte er/sie/es gleich wieder vergessen. Lass es bleiben Schnapsnase. Nasse Illusionen. Wunschträume deines alkoholzerfressenen Hirns. Klar denken fällt dir offensichtlich unverändert schwer. Wer mit dem Alk umgehen kann, der macht sich über das kontrollierte Trinken keine Gedanken. Wer es nicht kann, der sinnt auf ein System. Vergebens.
Alles klar. Jetzt will ich mal versuchen, diese Position halbwegs zu begründen. An anderer Stelle habe ich das schon einmal versucht. Darauf greife ich inhaltlich jetzt ganz einfach zurück. Praktische Sache.
Also: Wie da drüben schon gesagt, Alkoholismus ist eine Krankheit. Und über die Ursachen dieser Erkrankung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die sind also keinesfalls klar. Schade. Aber nicht zu ändern momentan.
Warum also auch immer. Der Alkoholiker (der Alkoholkranke hört sich doch gleich viel besser an!) ist abhängig und trinkt unkontrolliert. Konkret kann sich die Abhängigkeit und das unkontrollierte Trinken dabei in unterschiedlichen Varianten präsentieren (ständig breit, Absturztrinker, Quartalssäufer, Spiegeltrinker usw.). Für AA (Anonyme Alkoholiker, die größte Selbsthilfegruppe in Sachen Suff) ist er in dreierlei Hinsicht krank: körperlich, geistig und seelisch. Säuft der Alkoholiker, verschlimmert sich sein Zustand mit der Zeit immer mehr. So weit, so vermutlich unstrittig. Nun aber kommt der entscheidende Punkt. Bezüglich der Trockenheit und des kontrollierten Trinkens.
Diese Krankheit kann laut AA, und so auch meine Meinung, nur zum Stillstand gebracht werden. Überwunden wird sie nicht. Nie. Zwingende Voraussetzung für den Stillstand ist die Trockenheit. Trockenheit, um von Dauer zu sein, geht einher mit einer Änderung der Lebensführung. Überwinden des sogenannten nassen Verhaltens. Was nun wieder ein eigenes Thema wäre. Und außerdem bei jedem wieder anders aussehen kann. Aber egal. An dieser Stelle beginnt die Genesung und alles wird gut. Außer:
„Gibt der Alkoholiker die Trockenheit auf, fällt er über kurz oder lang in das abhängige Trinken zurück. Alkoholiker bleibt er also sein ganzes Leben." (Zitat von da drüben. Von mir!). Genesung vorbei. Das abhängige Saufen geht wieder los.
Wie ich dazu komme? Zahllose Beispiele von Leuten, die es mit dem kontrollierten Trinken nicht gepackt haben. Und innerhalb kürzester Zeit wieder an der Flasche hingen. Denn: Wer sich in die Bar begibt, kommt darin um!
Und noch ein Zitat von, äh, mir: „Womit die Sauferei wieder anfängt, mit der bewusst gegessenen Schnapsbohne oder dem Glas Sekt auf Omas Geburtstag, ist dabei egal. Es ist der Weg zurück in nasses Verhalten und zurück an die Flasche."
+++ Achtung! +++ "Wiederholte Selbstzitation" +++ Achtung! +++
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