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Mittwoch, 31. August 2011
Aphro-Child: Über Sundern nach Lüttringhausen
cut, 14:18h
Liebes cut-monster,
es sind zwei Kaninchen aus dem Ärmel zu schütteln. Zwei verschiedene Texte, die sich aufeinander beziehen. Die Reihenfolge ist erst Sundern und dann Lüttringhausen.
Als Loreley-Rheinuferradler ist die Elbe-Tour für dich interessant von Hamburg bis Magdeburg. Wegen der Teilung bis Neunzehnhundertneunundachtzig hatte keine Seite Interesse den Fluß - oder ist das ein Strom(?!) - zu begradigen. Und die Teilung wirkt im Fließstrom oder Stromfluß (immer von minus hinunter nach plus) fort. Und so gibt es was zum Schauen.
Bleib gesund - tritt rund,
Aphro-Child
Auf der Fahrt nach Sundern
Hier kommt Sundern
Sundern. Das einzige Mal, dass Aphro-Child einen Marathon unter acht Stunden fuhr. Um das zu erreichen, sind ein paar Dinge nötig. Erstens: Es muss das Jahr Zweitausendneun geschrieben werden – das ist das Wichtigste. Ohne dieses Jahr geht es nicht. Das ist unabdingbar. Nur da kann man so trainieren, dass man dort in Form und ausgeruht am Start steht.
Eine Woche extra anstrengendes Fahren. Bis eineinhalb Wochen vorher. Die letzte schwere Trainingsfahrt im Niederbergischen Land. Mitten im sonnigen Spätsommer. Im Wissen, für dieses Jahr ist es die letzte schwere Trainingsfahrt. Danach bis zum Marathon einige wellige Touren oder Grundlagenfahrten.
Eine weitere wichtige Voraussetzung ist, dass ein Randonneur als Begleitung dabei ist. Hinter dem man sich hübsch verstecken kann. Alleine zu fahren ist das nicht zu erreichen. Auch wichtig ist, dass man es schafft, mitten in der Nacht aufzustehen. Der Weg nach Sundern ist ziemlich umständlich. Es geht nach Klein-Paris fast bis zum Sahra-Stadtteil nach Flingern. Mit der Schnell-Bahn bis Hagen. Dort fünfundvierzig Minuten nicht einschlafen. Weiter nach Neheim. Um dann in einen Bus zu steigen, der bis nach Sundern düst. Mit dem Fahrrad zum Startort rollen, dann schafft man es vor acht Uhr. Geht es fünf vor acht auf die Strecke. Einschreiben und Angsttoilette – nur bei Aphro-Child – so zehn Minuten ist man linkszeitig da. Das kann man schaffen, wenn bequem ein Randonneur alles raussucht für den Weg nach Sundern.
Und eine wichtige Konstellation ist, dass ein platter Reifen auf der Strecke auftauchte, und zwar beim Randonneur, da konnte Aphro-Child gucken. Wie in fünf Minuten ein Schlauch komplett gewechselt ist. Bei Aphro-Child hätte es zehn Minuten gedauert. Oder wahlweise länger.
Nicht so wichtig ist die Streckenunterlänge – vier Kilometer. Vom Mitradler festgestellt auf dem McWichtig genannten Boardcomputer. So was hat Aphro-Child zum spielen nicht. Kompensiert durch den schlanken Fuß beim Schlauchwechsel. Hinten im Ziel waren auch noch eine Viertelstunde beziehungsweise zehn Minuten Luft zum Aufpumpen.
Los ging es mit einem Tempo des lieben Randonneurs, als ob es nicht noch einhundertachtzig Kilometer zu fahren gäbe. Bei der Runde um einen See, wonach es nach Sundern zurückgeht, um dann die größere Strecke einzuleiten. Ständig stand es bei dreiunddreißig – wenn es leicht bergauf ging. Leicht bergab bei vierzig. Ungemütlich, wenn man, wie Aphro-Child, Angst vor dem Ende hat. Das Hoffen in den erfahrenen Fahrstil war da. Nur in den eigenen unerfahrenen Fahrstil nicht. Da merkt man schnell, an welcher Stelle man fahren sollte. Sporadisch dann fährt man auch mal nach vorne.
Die fünf Minuten Unterschied am Ende kamen durch die Steigung fünfzehn Kilometer vor Sundern heraus. Erst schön am Hinterrad sich aufhalten, um dann in der Steigung einfach loszufahren. Der ausdauernde Randonneur ist nur zu schwer für eine Steigung. Von der Kraft her ist er mindestens genauso wirkend. Vorher schon – ungefähr bei der halben Strecke - war das schon Mal so. Eine lange Steigung im eigenen Rhythmus fahrend.
Energie: Und dann einfach losfahren
Oben auf dem Gipfel angekommen, fragte Aphro-Child nach – zuerst „überlegend“, ein Girlie zu fragen, mit einem Punk-Leibchen an der Nudelsuppe oder Kuchenplatte, was es auch gewesen sein könnte am Tisch. Nur kannte Aphro-Child den Aufdruck nicht. Einleitung wäre gewesen: Ist das eine Band – eine Girl-Punk-Band? Doch so kam es nicht.
Es war „Kahler Asten“. Wusste Aphro-Child gar nicht, dass diese Steigung in der Tour drin ist. Kam Aphro-Child nicht so schwer vor. Und glaubt(e), dass die Abfahrt eine längere Strecke war – zehn Kilometer. Da war dann Randonneur dran. Einfach wegrollen. Bei der Abfahrt zeigte Aphro-Child ihre Angst – oder Bremskünste – irgendwann war der Orientierungsfahrer nicht mehr zu sehen.
Bei der Steigung kurz vor dem Ziel – fünfeinhalbe Kilometer und kurz danach noch mal ein Kilometer – gab es auch eine Abfahrt. Nur keine Aufenthaltsstelle mit Essmöglichkeit. So ging es einfach weiter. Und da beim Auffahren die Radler länger dem Steigungsfahren ausgesetzt sind, gab es kein Randonneurtreffen mehr vor dem Ziel.
Dabei, nicht so wichtig, sind zwei lange Steigungen – mit einem Berg den Aphro-Child nicht kennt und sonst jederfrau kennt. Die Strecke insgesamt ist flüssig wellig mit zwei langen Steigungen und wenigen kurzen steilen Stücken sonst.
Erstaunend konnte Aphro-Child die ganze Fahrt sicher durchfahren. Und auch nicht so wichtig ist der Fahrplan des Busses im Kopf des Randonneurs für den Rückweg. Erwartet, den Bus erreichen zu können, hatten wir nicht. Durften wir noch eine Zeit im Endschulhaus des Marathon abwarten. Um dann an der Haltestelle zu ersehen, dass der liebe Randonneur eine Zahl verwechselt hatte. Eine Eins als eine Vier. Nach kurzem Wunder: wo – wieso - warum - ist der Bus nicht da – wieso sind wir zu schnell – wo ist die Endhaltestelle - woanders als am Morgen. Warum ist der Fahrplan im Kopf - genau so, wie auf dem Schild hier – Busliniennummer stimmt. So im Endschulhaus beim Kuchenterror bis zum Aufbruch. Während sich der Bus das ganz anders vorgestellt hatte. Wir beschlossen dann, die fünfzehn Kilometer nach Neheim mit dem Rad zu fahren. So konnte, nebenbei, die Streckenunterlänge aufgefahren werden. Aphro-Child im Glücksgefühl. Und das die Fahrt endlich ist - mit fünfzehn Kilometern zur Reisebahn - setzte er sich diesmal nach vorne im Herrenreiterstil mit Randonneurtempo.
monster-cut: Aphro-Child, vielen Dank dafür!
Und Lüttringhausen folgt!
es sind zwei Kaninchen aus dem Ärmel zu schütteln. Zwei verschiedene Texte, die sich aufeinander beziehen. Die Reihenfolge ist erst Sundern und dann Lüttringhausen.
Als Loreley-Rheinuferradler ist die Elbe-Tour für dich interessant von Hamburg bis Magdeburg. Wegen der Teilung bis Neunzehnhundertneunundachtzig hatte keine Seite Interesse den Fluß - oder ist das ein Strom(?!) - zu begradigen. Und die Teilung wirkt im Fließstrom oder Stromfluß (immer von minus hinunter nach plus) fort. Und so gibt es was zum Schauen.
Bleib gesund - tritt rund,
Aphro-Child
Auf der Fahrt nach Sundern
Hier kommt Sundern
Sundern. Das einzige Mal, dass Aphro-Child einen Marathon unter acht Stunden fuhr. Um das zu erreichen, sind ein paar Dinge nötig. Erstens: Es muss das Jahr Zweitausendneun geschrieben werden – das ist das Wichtigste. Ohne dieses Jahr geht es nicht. Das ist unabdingbar. Nur da kann man so trainieren, dass man dort in Form und ausgeruht am Start steht.
Eine Woche extra anstrengendes Fahren. Bis eineinhalb Wochen vorher. Die letzte schwere Trainingsfahrt im Niederbergischen Land. Mitten im sonnigen Spätsommer. Im Wissen, für dieses Jahr ist es die letzte schwere Trainingsfahrt. Danach bis zum Marathon einige wellige Touren oder Grundlagenfahrten.
Eine weitere wichtige Voraussetzung ist, dass ein Randonneur als Begleitung dabei ist. Hinter dem man sich hübsch verstecken kann. Alleine zu fahren ist das nicht zu erreichen. Auch wichtig ist, dass man es schafft, mitten in der Nacht aufzustehen. Der Weg nach Sundern ist ziemlich umständlich. Es geht nach Klein-Paris fast bis zum Sahra-Stadtteil nach Flingern. Mit der Schnell-Bahn bis Hagen. Dort fünfundvierzig Minuten nicht einschlafen. Weiter nach Neheim. Um dann in einen Bus zu steigen, der bis nach Sundern düst. Mit dem Fahrrad zum Startort rollen, dann schafft man es vor acht Uhr. Geht es fünf vor acht auf die Strecke. Einschreiben und Angsttoilette – nur bei Aphro-Child – so zehn Minuten ist man linkszeitig da. Das kann man schaffen, wenn bequem ein Randonneur alles raussucht für den Weg nach Sundern.
Und eine wichtige Konstellation ist, dass ein platter Reifen auf der Strecke auftauchte, und zwar beim Randonneur, da konnte Aphro-Child gucken. Wie in fünf Minuten ein Schlauch komplett gewechselt ist. Bei Aphro-Child hätte es zehn Minuten gedauert. Oder wahlweise länger.
Nicht so wichtig ist die Streckenunterlänge – vier Kilometer. Vom Mitradler festgestellt auf dem McWichtig genannten Boardcomputer. So was hat Aphro-Child zum spielen nicht. Kompensiert durch den schlanken Fuß beim Schlauchwechsel. Hinten im Ziel waren auch noch eine Viertelstunde beziehungsweise zehn Minuten Luft zum Aufpumpen.
Los ging es mit einem Tempo des lieben Randonneurs, als ob es nicht noch einhundertachtzig Kilometer zu fahren gäbe. Bei der Runde um einen See, wonach es nach Sundern zurückgeht, um dann die größere Strecke einzuleiten. Ständig stand es bei dreiunddreißig – wenn es leicht bergauf ging. Leicht bergab bei vierzig. Ungemütlich, wenn man, wie Aphro-Child, Angst vor dem Ende hat. Das Hoffen in den erfahrenen Fahrstil war da. Nur in den eigenen unerfahrenen Fahrstil nicht. Da merkt man schnell, an welcher Stelle man fahren sollte. Sporadisch dann fährt man auch mal nach vorne.
Die fünf Minuten Unterschied am Ende kamen durch die Steigung fünfzehn Kilometer vor Sundern heraus. Erst schön am Hinterrad sich aufhalten, um dann in der Steigung einfach loszufahren. Der ausdauernde Randonneur ist nur zu schwer für eine Steigung. Von der Kraft her ist er mindestens genauso wirkend. Vorher schon – ungefähr bei der halben Strecke - war das schon Mal so. Eine lange Steigung im eigenen Rhythmus fahrend.
Energie: Und dann einfach losfahren
Oben auf dem Gipfel angekommen, fragte Aphro-Child nach – zuerst „überlegend“, ein Girlie zu fragen, mit einem Punk-Leibchen an der Nudelsuppe oder Kuchenplatte, was es auch gewesen sein könnte am Tisch. Nur kannte Aphro-Child den Aufdruck nicht. Einleitung wäre gewesen: Ist das eine Band – eine Girl-Punk-Band? Doch so kam es nicht.
Es war „Kahler Asten“. Wusste Aphro-Child gar nicht, dass diese Steigung in der Tour drin ist. Kam Aphro-Child nicht so schwer vor. Und glaubt(e), dass die Abfahrt eine längere Strecke war – zehn Kilometer. Da war dann Randonneur dran. Einfach wegrollen. Bei der Abfahrt zeigte Aphro-Child ihre Angst – oder Bremskünste – irgendwann war der Orientierungsfahrer nicht mehr zu sehen.
Bei der Steigung kurz vor dem Ziel – fünfeinhalbe Kilometer und kurz danach noch mal ein Kilometer – gab es auch eine Abfahrt. Nur keine Aufenthaltsstelle mit Essmöglichkeit. So ging es einfach weiter. Und da beim Auffahren die Radler länger dem Steigungsfahren ausgesetzt sind, gab es kein Randonneurtreffen mehr vor dem Ziel.
Dabei, nicht so wichtig, sind zwei lange Steigungen – mit einem Berg den Aphro-Child nicht kennt und sonst jederfrau kennt. Die Strecke insgesamt ist flüssig wellig mit zwei langen Steigungen und wenigen kurzen steilen Stücken sonst.
Erstaunend konnte Aphro-Child die ganze Fahrt sicher durchfahren. Und auch nicht so wichtig ist der Fahrplan des Busses im Kopf des Randonneurs für den Rückweg. Erwartet, den Bus erreichen zu können, hatten wir nicht. Durften wir noch eine Zeit im Endschulhaus des Marathon abwarten. Um dann an der Haltestelle zu ersehen, dass der liebe Randonneur eine Zahl verwechselt hatte. Eine Eins als eine Vier. Nach kurzem Wunder: wo – wieso - warum - ist der Bus nicht da – wieso sind wir zu schnell – wo ist die Endhaltestelle - woanders als am Morgen. Warum ist der Fahrplan im Kopf - genau so, wie auf dem Schild hier – Busliniennummer stimmt. So im Endschulhaus beim Kuchenterror bis zum Aufbruch. Während sich der Bus das ganz anders vorgestellt hatte. Wir beschlossen dann, die fünfzehn Kilometer nach Neheim mit dem Rad zu fahren. So konnte, nebenbei, die Streckenunterlänge aufgefahren werden. Aphro-Child im Glücksgefühl. Und das die Fahrt endlich ist - mit fünfzehn Kilometern zur Reisebahn - setzte er sich diesmal nach vorne im Herrenreiterstil mit Randonneurtempo.
monster-cut: Aphro-Child, vielen Dank dafür!
Und Lüttringhausen folgt!
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