... newer stories
Freitag, 16. September 2011
Aphro-Child: wenig - aber oft - und dann viel
cut, 14:16h
Liebes cut-up,
Aphro-Child fährt wenig - aber oft - und dann viel. Remscheid - die Stadt mit Herz - aber nur, wenn man schon oben angekommen ist. Diese Strecke nahm sich Aphro-Child zum zweiten Mal vor. Einfach Mal hin zum Startort. Alle Anderen - inklusive Randonneurstratege - fuhren lieber woanders hin. Moers hat auch was auf der Pfanne - vor allen Dingen Flachland.
Die Strecke ist gemütlich erzählt. In Maps schauen, kurzer Weg, achtunddreißig Kilometer, und dann Mal hin. Letztes Jahr ging es schließlich auch. Nur hatte Aphro-Child gründlich vergessen, wie schwer es gewesen war. Der Kopf war woanders. Die Wegsuche - im Kopf versucht alles zu behalten - mit Aufschreibetechnix, damit es besser einprägt.
Dazu war es wetterisch ungemütlicher, kälter, blattreicher die Straßen. Echtherbst eben. Diesmal mit wenig suchen unterwegs. Maps Aufschreibetechnix vorsichtshalber noch mal angewendet, ging es mit mehr fluss auf die Strecke, wenn es denn nur flüssig gehen würde.
Den Weg hinauf nach Hochdahl, nach warmmachgemäßem Einrollen dorthin von Klein-Paris, kennen die cut-up Bewunderer bereits. Oben geht es dann nach Gruiten. Schimmelbusch ist das Stichwort. Dann ging es in Richtung Ketzberg. Durch Namen, die Aphro-Child bisher nicht gelesen hatte. Es merkt sich stur nur die Straßennamen, die erreicht und befahren werden sollen. Oberhaan - Fürkeltrath - Gräfrath ... Ketzberg gehört zu Solingen. Die Strecke ist für den Schönes-Wetter-Schöne-Aussicht-Radler nicht zu empfehlen. Landstraße und Ortsdurchfahrten auf Nebenstraßen bis Remscheid. Aphro-Child kennt sich da nicht aus. Aber damit ist schon mehr als der halbe Weg geschafft. Fehlt nur noch der restliche Teil.
Fußgänger am Ufer der Wupper
In Ketzberg geht es hinunter zur Wupper. Auf einer Straße mit dem schönen Namen Ringelshäuschen. Der wird später zu einem per pedes Weg - schön glitschig – denn es war nass vom Regen in dem Waldstück - mit Belag. Da überlegte Aphro-Child schon: Soll ich nachher hier wieder? Ein anderer Weg war im Kopf nicht vorgesehen. Mal sehen, was Aphro-Child in ein paar Stunden wagt.
Unten dann an der Wupper über eine wunderschöne Brücke auf die andere Wuppertaler Seite. Unter der Brücke paddelten gerade ein paar Kanus entlang. Als Abwechslung für das Aphro-Auge. Stromabwärts. Aphro-Child freute sich kurz, denn dann hieß es sich einzustellen. Wer von Euch den Namen Cronenberg liest - überlegt sich besser noch mal, ob sie oder er dort hin will. Egal von wo. Cronenberg ist oben. Das wusste Aphro-Child vom letzten Jahr. Und von Fahrten vor so fünf Jahren. Diese Gegend war von Aphro-Child vergessen worden. Und nun erfreut wiedergefunden. Damals, irgendwie anders angefahren, gab es Kontakt mit Cronenberg - inklusive der Steigung - und auch inklusive einer Steigung die an eine Außenstelle - Berghausen - von Cronenberg ankommt. Diese Außenstelle hat aus Kohlfurt - so heißt der Stadtteil unten an der Wupper - ein hübsches Schild mit der Aufschrift zwanzig Prozent. Dieser Weg war nicht angegeben in der Route nach Remscheid.
Es ging auf der breiten Straße nach Cronenberg hinauf. Lang - gleichmäßig - relativ steil - Ausdauertest - den Aphro-Child gerade so schafft. Früher oder letztes und dieses Jahr nicht gesehen, stand oder steht da ein Schild: zehn Prozent. Oben gibt es dann eine Ampel. Für den Fall, dass sich wer erholen will.
Dort geht es an der Cronenberger Woche – die Aphro-Child für eine Zeitung hielt und hält – einfach so, aus dem Blauen heraus, direkt verknüpft. Aus Woche im Gedanken Zeitung gemacht – Cronenberger Zeitung. Und beim Rückweg nicht das Gebäude mit solch einer Aufschrift gesehen. Maps sieht mehr, als Aphro-Child lesen kann. Dann ging aus Cronenberg hinaus, auf dem Kleinenhammer Weg. Dazu auf dem Rückweg mehr.
Unten ist eine Senke ohne Fluss. Es geht direkt über zum Schlussanstieg, zum Startort in Remscheid. Nach hundert Metern, nach der Sohle, eine Kreuzung mit Ampel. Wo Mensch lieber nicht anhalten muss. Anfahren mit einklicken ist schwer. Das ist eine Zufahrt zum und Durchfahrt in der Stadt Remscheid. Verkehr am Erholungsschweiß-Wochenende ist nicht so viel.
Letztes Jahr, als die ersten Häuser der gewünschten Stadt erscheinen, hatte Aphro-Child zu gut aufgepasst. Da war doch irgendwie ein Weg halb rechts ab. Da war auch eine Straße – nur voll rechts – und der Name war irgendwie gespeichert als Fahrweg. Na ja – das machte Aphro-Child dann. Eine Rampe ging es hinab – der arme Rückweg. Immer weiter rollte es wie von selbst steil bergab. Bis eine befahrene Straße auftauchte. Aphro-Child wollte auf die andere Seite überwechseln und dann dort weiter. Bis es – nun – erkannte, dass es das doch von gerade kannte. Es war die gleiche Straße wie vorhin. Nun im Schnelldurchlauf erreicht von oben. Die Ampel war auch zu sehen.
Die Erinnerung kam verschwommen zurück. Oben aufgepasst, war unten dies mit dem halb rechts gemeint. Diese Rampe als kürzerer Weg war vom Routenplaner vorgegeben worden. Wenn unten ein Wegschild gesehen worden wäre. Aber vielleicht auch gar nicht dort gestanden hat. Nun die Frage: wo wieder hoch. Aphro-Child entschied sich für die Rampe – weil es der eigentliche Weg war. So gab es noch eine Rampe extra – zur Übung. Oben irgendwie angekommen – sie ist nicht zu lang – da werden eben Höhenmeter flott überwunden. Mensch muss sie nur mit der Kurbel und ihren leeren Punkten überwinden. Diesmal also traute sich Aphro-Child nicht über die Rampe und fuhr gemütlich außer Atem die größere Straße entlang.
Remscheid erreicht, geht es keineswegs flach in der Stadt weiter. Das ist der Gipfel bis zum Zentrum. Merken kann man es auf dem Rückweg richtig. Beim Herausrollen aus der Stadt. In Remscheid sind dabei leichtere Passagen, neben steilen, wo die Steigung wieder anzieht. Passend mit einer Ampel in einem steilen Stück. Wo noch mal die Einklicktechnix geübt werden kann. Weil Mensch es muss.
Es passiert dann nix weiter bis zum Startort. Wenn man denn weis wo es ist. Eine Verwirrung stiftende, große Kreuzung, eine Straße, die in der Mitte hoch geht ohne Fußverkehr. All dies kannte Aphro-Child dieses Jahr. Daher geschickt umfahren. Am Start kommt Radkleidung durchgeschwitzt an. Es geht an die Anmeldung. Und dort steht: Wer hier mitfahren will, muss eine der Originalstrecken fahren. Das war letztes Jahr die siebzig Kilometer Runde. Dieses Jahr wagte – nicht begnügte – sich Aphro-Child auf die vierzig Kilometer Strecke. Schnell eingeschrieben, damit der Schweiß nicht kalt wird vor dem weiterfahren. Aphro-Child hatte damit geliebäugelt, keine Strecke mehr zu fahren. Doch nach dem Banner. Aphro-Child fährt wenig – aber oft – und dann viel.
Zu diesem Angebot der vierzig Kilometer soviel: Aphro-Child kennt keine vierzig Kilometer Strecke, die so schwer ist. Deshalb extra das Banner mit der Originalstrecke – so erschien es Aphro-Child. Den Ein- und Ausschreibern am Anfang und Ende erschien das normal, als Aphro-Child die Streckenführung erwähnte. Liebes cut-up – verzeihe bitte – wenn Du am Startort beginnen würdest mit dem Rad. Und „nur“ die vierzig Kilometer radeln würdest, hättest Du es sehr schwer, so als Loreleyfahrer.
Es hat drei lange Steigungen. Und der Rest ist auch eher wellig. Ich habe weniger trainierte Radler gesehen – und auch welche mit Übergewicht. Ich bewundere sie, wie sie es schaffen, solche Steigungen hochzukommen.
Einmal zu essen gab es genau am Anfang einer Auffahrt. Damit es nicht Ronsdorf similar ohne Wärme „direkt hoch“ wird, gab es eine kurze Pause, um weiter zu treten. Da war der erste Geisterfahrer schon drin. Glücklich oben in Lüttringhausen angekommen wurde nicht mehr geguckt und einfach geradeaus weiter gefahren. Das war das einzige Mal. Und nur eine Ehrenrunde ist in Ordnung, wenn die Strecke vierzig Kilometer ist.
Wie üblich, östlich von Remscheid konnten ein paar Talsperren besichtigt werden. Im Epilog der drei Tragödien an den Anhöhen sagte Aphro-Child laut zu sich: Die Beine werden langsam weich. Doch sie wurden nicht weicher beim etwa gleichlangen zweiten Teil des Epilogs. Das Satyr kam dann später, nach Cronenberg.
Vorher noch gab es im Ziel eine kleine Unterhaltung mit einem Mädchen – die Startstempelgeberin. Und auf Nachfrage die Erst-Mal-Einschreiben-Wegweiserin, die Aphro-Child zum Veggie machen wollte. Oder umgekehrt. Der Grill war gerade fertig. Ich bin gerade richtig gekommen.
Zur fixen Idee geworden – oder ist das Real?!
Es war ziemlich warm geworden inzwischen. Ärmlinge runter gezogen, Beinlinge blieben an, setzte sich Aphro-Child schnell wieder auf das Rad. Der Einfluss des Girlies machte sich bemerkbar. Sodass Aphro-Child doch die Windweste auszog. Woran ursprünglich nicht gedacht wurde. Aber von Child zu Child . Vorgeplant wurde die Fahrt zum Kleinenhammer Weg. Wie passend. Denn auf dieser Steigung kann eine berühmte Frau vorbeigefahren kommen – die Frau mit dem Hammer. Wenn sie vorbei kommt, geht auf einmal gar nichts mehr in den Beinen. Diese auf dem Hinweg mit Bremse gefahrene Abfahrt sollte nun ohne Bremse passiert werden. Genau gesagt, es geht gar nicht anders. Der Energietrank in der Rückentasche. Es wurde sich fest vorgenommen, diesen direkt vor dem Weg einzunehmen.
Aber erst mal geht es nur bergab, wie Aphro-Child Sissypopstylish sagte. Unten dann, nach dem langen Abtrieb von Remscheid, hielt es tatsächlich an der Einfahrt zum „kleinen Hammer“ an. Wie vorgesehen wurde die Dose geleert. Praktischerweise war dies eine Einweg Trink & Weg Dose. Die es momentan wohl unbeabsichtigt und nur zeitweise für Radler zu holen gibt. Braucht nicht aufgepasst werden, wer die Dose noch zurückbringen will. Zur Vorsorge – oder Hypnose – wurde noch ein Stück Traubenzucker gegessen. Dann wurden die Beine unter Spannung gesetzt. Und siehe da – der leere Punkt wurde sicher überwunden. Am Ende sogar eine Rampe überfahren – kurze, etwas flachere Hochrollphase – die sich prompt als Geisterfahrt herausstellte, wenn Mensch wie Aphro-Child fährt. Der Weg zurück sollte der gleiche sein wie hin. Ein Straßenschild wurde nicht gesehen – dabei war es extra sich gemerkt worden. Es war nicht vorkalkuliert gewesen am auswendig gelernten Vertrauensweg. Deshalb ging es die Rampe wieder runter. Und direkt am Anfang wurde abgebogen – um noch mal im Kleinen-Hammer-Stil weiterzufahren. Cronenberg der Gipfel ohne Zeitungsgebäude aber mit Hinweis wurde überfahren. Und dann – jetzt konnte die Abfahrt zur Wupper gemütlich angegangen werden – trocken, sonnig und wenig Verkehr.
Erneut der Blick auf die wunderschöne Wupper
Die wunderschöne Brücke über die Wupper wurde überfahren. Und Aphro-Child dachte an die Paddelboote. Diese ruhige Phase war schön. Direkt nach der Brücke ging es in den Waldweg – und dieser Weg war noch nass. Zuerst noch normal – denn es war flach – nassflach. Das änderte sich. Der Ringelshäuschen Pfad ist manchmal ziemlich steil – gerade am Anfang. Und da hatte die Nässe mit dem Belag einen schmierigen Untergrund geschaffen. Öfters rutschte Aphro-Child das Hinterrad leicht durch. Die nicht so glitschigen Stellen versuchen zu fahren, und hoffen auf weniger steile Stücke, um nicht so viel Rutschdruck auf die Pedale geben zu müssen, schaffte es Aphro-Child ohne Absteigen oder Hinfallen zu müssen. Oben wurde es dann weniger Nass. Sehr zur Freude auf der sehr steilen Rampe zur Auffahrt. Wo Motoren auf dem Ringelshäuschen fahren dürfen. Die Freude, wenn sie denn da war, wurde schnell durch starken Atem abgelöst. Auch auf der Straße ging es aufwärts weiter. Vermutlich den Ketzberg ganz hinauf. Oben gibt es eine Haltestelle für einen Bus „Ketzberg“. Das scheint oben zu sein.
Das war eine gute Position auf dem Weg. Denn ab nun ging es tendenziell bergab. Der Weg über Gräfrath – Fürkeltrath – Oberhaan – Gruiten – Erkrath – wurde gerollt. In Erkrath gab es keinen Abstecher zur Weltmeistersteigung samt Stindermühle. Es genügt nicht die Weltmeistersteigung zu fahren, Mensch muss auch ein Weltmeistertrikot tragen. Und die Mühlenrampe hatte Aphro-Child in Cronenberg vorweggenommen. So ging es direkt durch Erkrath und irgendwann wurde Klein-Paris erreicht. Dort wurde Aphro-Child zum guten Schluss überraschend sogar von zwei Rennradlern angesprochen.
Einmal nach dem Weg für einen irregeleiteten Neu-Klein-Paris-Bewohner. Rath ist nicht Unterrath – jedoch cut-up sollte sowieso nicht besucht werden. Es war Rather Markt – und das kannte Aphro-Child nicht. Westfalenstraße wurde erwähnt. Und da dachte Aphro-Child an den kleinen Markt am südlichen Anfang der Westfalenstraße. Immerhin wurde im Labyrinth von Klein-Paris der Geisterfahrer zum Ariadnefaden zurückgeleitet. Hier war ich schon gewesen. Und dann – einfach Rath – mit unpassierbarer Brücke für Räder.
Beim zweiten Mal, fast am Ziel auf der Endstraße die Brücke abrollend, von einem Badehose-, Rad-, Schuhe-Dreisportler, der gerade seine Startunterlagen für einen Triathlon abgeholt hatte. Und der Aphro-Child darauf fragte, ob es auch da mitmachen würde. Schwimmen: in Ordnung – Rad fahren: gut – aber laufen: nein. Ein kurzes Missverständnis dazu – Linguistik Violence a la total Ranitschzky von Aphro-Child – Teilnahme ja oder nein missverständlich. Und nach der Verabschiedung noch eine Einklicksperre des Dreisportlers mit nochmaligem Halten - ohne gemeinsame Aufhebung des Problems – nix Schraube locker – nix verbogen oder abgebrochen - schien es – beendete die Ausfahrt. Auf den restlichen fünfzig Metern passierte nix mehr.
Liebes cut-up, mache es gut und schöne Rheinufer-Loreley-Fahrten,
Aphro-Child
cut: Liebes Aphro-Child, ganz vielen Dank für den sehr schönen Tourenbericht!
Aphro-Child fährt wenig - aber oft - und dann viel. Remscheid - die Stadt mit Herz - aber nur, wenn man schon oben angekommen ist. Diese Strecke nahm sich Aphro-Child zum zweiten Mal vor. Einfach Mal hin zum Startort. Alle Anderen - inklusive Randonneurstratege - fuhren lieber woanders hin. Moers hat auch was auf der Pfanne - vor allen Dingen Flachland.
Die Strecke ist gemütlich erzählt. In Maps schauen, kurzer Weg, achtunddreißig Kilometer, und dann Mal hin. Letztes Jahr ging es schließlich auch. Nur hatte Aphro-Child gründlich vergessen, wie schwer es gewesen war. Der Kopf war woanders. Die Wegsuche - im Kopf versucht alles zu behalten - mit Aufschreibetechnix, damit es besser einprägt.
Dazu war es wetterisch ungemütlicher, kälter, blattreicher die Straßen. Echtherbst eben. Diesmal mit wenig suchen unterwegs. Maps Aufschreibetechnix vorsichtshalber noch mal angewendet, ging es mit mehr fluss auf die Strecke, wenn es denn nur flüssig gehen würde.
Den Weg hinauf nach Hochdahl, nach warmmachgemäßem Einrollen dorthin von Klein-Paris, kennen die cut-up Bewunderer bereits. Oben geht es dann nach Gruiten. Schimmelbusch ist das Stichwort. Dann ging es in Richtung Ketzberg. Durch Namen, die Aphro-Child bisher nicht gelesen hatte. Es merkt sich stur nur die Straßennamen, die erreicht und befahren werden sollen. Oberhaan - Fürkeltrath - Gräfrath ... Ketzberg gehört zu Solingen. Die Strecke ist für den Schönes-Wetter-Schöne-Aussicht-Radler nicht zu empfehlen. Landstraße und Ortsdurchfahrten auf Nebenstraßen bis Remscheid. Aphro-Child kennt sich da nicht aus. Aber damit ist schon mehr als der halbe Weg geschafft. Fehlt nur noch der restliche Teil.
Fußgänger am Ufer der Wupper
In Ketzberg geht es hinunter zur Wupper. Auf einer Straße mit dem schönen Namen Ringelshäuschen. Der wird später zu einem per pedes Weg - schön glitschig – denn es war nass vom Regen in dem Waldstück - mit Belag. Da überlegte Aphro-Child schon: Soll ich nachher hier wieder? Ein anderer Weg war im Kopf nicht vorgesehen. Mal sehen, was Aphro-Child in ein paar Stunden wagt.
Unten dann an der Wupper über eine wunderschöne Brücke auf die andere Wuppertaler Seite. Unter der Brücke paddelten gerade ein paar Kanus entlang. Als Abwechslung für das Aphro-Auge. Stromabwärts. Aphro-Child freute sich kurz, denn dann hieß es sich einzustellen. Wer von Euch den Namen Cronenberg liest - überlegt sich besser noch mal, ob sie oder er dort hin will. Egal von wo. Cronenberg ist oben. Das wusste Aphro-Child vom letzten Jahr. Und von Fahrten vor so fünf Jahren. Diese Gegend war von Aphro-Child vergessen worden. Und nun erfreut wiedergefunden. Damals, irgendwie anders angefahren, gab es Kontakt mit Cronenberg - inklusive der Steigung - und auch inklusive einer Steigung die an eine Außenstelle - Berghausen - von Cronenberg ankommt. Diese Außenstelle hat aus Kohlfurt - so heißt der Stadtteil unten an der Wupper - ein hübsches Schild mit der Aufschrift zwanzig Prozent. Dieser Weg war nicht angegeben in der Route nach Remscheid.
Es ging auf der breiten Straße nach Cronenberg hinauf. Lang - gleichmäßig - relativ steil - Ausdauertest - den Aphro-Child gerade so schafft. Früher oder letztes und dieses Jahr nicht gesehen, stand oder steht da ein Schild: zehn Prozent. Oben gibt es dann eine Ampel. Für den Fall, dass sich wer erholen will.
Dort geht es an der Cronenberger Woche – die Aphro-Child für eine Zeitung hielt und hält – einfach so, aus dem Blauen heraus, direkt verknüpft. Aus Woche im Gedanken Zeitung gemacht – Cronenberger Zeitung. Und beim Rückweg nicht das Gebäude mit solch einer Aufschrift gesehen. Maps sieht mehr, als Aphro-Child lesen kann. Dann ging aus Cronenberg hinaus, auf dem Kleinenhammer Weg. Dazu auf dem Rückweg mehr.
Unten ist eine Senke ohne Fluss. Es geht direkt über zum Schlussanstieg, zum Startort in Remscheid. Nach hundert Metern, nach der Sohle, eine Kreuzung mit Ampel. Wo Mensch lieber nicht anhalten muss. Anfahren mit einklicken ist schwer. Das ist eine Zufahrt zum und Durchfahrt in der Stadt Remscheid. Verkehr am Erholungsschweiß-Wochenende ist nicht so viel.
Letztes Jahr, als die ersten Häuser der gewünschten Stadt erscheinen, hatte Aphro-Child zu gut aufgepasst. Da war doch irgendwie ein Weg halb rechts ab. Da war auch eine Straße – nur voll rechts – und der Name war irgendwie gespeichert als Fahrweg. Na ja – das machte Aphro-Child dann. Eine Rampe ging es hinab – der arme Rückweg. Immer weiter rollte es wie von selbst steil bergab. Bis eine befahrene Straße auftauchte. Aphro-Child wollte auf die andere Seite überwechseln und dann dort weiter. Bis es – nun – erkannte, dass es das doch von gerade kannte. Es war die gleiche Straße wie vorhin. Nun im Schnelldurchlauf erreicht von oben. Die Ampel war auch zu sehen.
Die Erinnerung kam verschwommen zurück. Oben aufgepasst, war unten dies mit dem halb rechts gemeint. Diese Rampe als kürzerer Weg war vom Routenplaner vorgegeben worden. Wenn unten ein Wegschild gesehen worden wäre. Aber vielleicht auch gar nicht dort gestanden hat. Nun die Frage: wo wieder hoch. Aphro-Child entschied sich für die Rampe – weil es der eigentliche Weg war. So gab es noch eine Rampe extra – zur Übung. Oben irgendwie angekommen – sie ist nicht zu lang – da werden eben Höhenmeter flott überwunden. Mensch muss sie nur mit der Kurbel und ihren leeren Punkten überwinden. Diesmal also traute sich Aphro-Child nicht über die Rampe und fuhr gemütlich außer Atem die größere Straße entlang.
Remscheid erreicht, geht es keineswegs flach in der Stadt weiter. Das ist der Gipfel bis zum Zentrum. Merken kann man es auf dem Rückweg richtig. Beim Herausrollen aus der Stadt. In Remscheid sind dabei leichtere Passagen, neben steilen, wo die Steigung wieder anzieht. Passend mit einer Ampel in einem steilen Stück. Wo noch mal die Einklicktechnix geübt werden kann. Weil Mensch es muss.
Es passiert dann nix weiter bis zum Startort. Wenn man denn weis wo es ist. Eine Verwirrung stiftende, große Kreuzung, eine Straße, die in der Mitte hoch geht ohne Fußverkehr. All dies kannte Aphro-Child dieses Jahr. Daher geschickt umfahren. Am Start kommt Radkleidung durchgeschwitzt an. Es geht an die Anmeldung. Und dort steht: Wer hier mitfahren will, muss eine der Originalstrecken fahren. Das war letztes Jahr die siebzig Kilometer Runde. Dieses Jahr wagte – nicht begnügte – sich Aphro-Child auf die vierzig Kilometer Strecke. Schnell eingeschrieben, damit der Schweiß nicht kalt wird vor dem weiterfahren. Aphro-Child hatte damit geliebäugelt, keine Strecke mehr zu fahren. Doch nach dem Banner. Aphro-Child fährt wenig – aber oft – und dann viel.
Zu diesem Angebot der vierzig Kilometer soviel: Aphro-Child kennt keine vierzig Kilometer Strecke, die so schwer ist. Deshalb extra das Banner mit der Originalstrecke – so erschien es Aphro-Child. Den Ein- und Ausschreibern am Anfang und Ende erschien das normal, als Aphro-Child die Streckenführung erwähnte. Liebes cut-up – verzeihe bitte – wenn Du am Startort beginnen würdest mit dem Rad. Und „nur“ die vierzig Kilometer radeln würdest, hättest Du es sehr schwer, so als Loreleyfahrer.
Es hat drei lange Steigungen. Und der Rest ist auch eher wellig. Ich habe weniger trainierte Radler gesehen – und auch welche mit Übergewicht. Ich bewundere sie, wie sie es schaffen, solche Steigungen hochzukommen.
Einmal zu essen gab es genau am Anfang einer Auffahrt. Damit es nicht Ronsdorf similar ohne Wärme „direkt hoch“ wird, gab es eine kurze Pause, um weiter zu treten. Da war der erste Geisterfahrer schon drin. Glücklich oben in Lüttringhausen angekommen wurde nicht mehr geguckt und einfach geradeaus weiter gefahren. Das war das einzige Mal. Und nur eine Ehrenrunde ist in Ordnung, wenn die Strecke vierzig Kilometer ist.
Wie üblich, östlich von Remscheid konnten ein paar Talsperren besichtigt werden. Im Epilog der drei Tragödien an den Anhöhen sagte Aphro-Child laut zu sich: Die Beine werden langsam weich. Doch sie wurden nicht weicher beim etwa gleichlangen zweiten Teil des Epilogs. Das Satyr kam dann später, nach Cronenberg.
Vorher noch gab es im Ziel eine kleine Unterhaltung mit einem Mädchen – die Startstempelgeberin. Und auf Nachfrage die Erst-Mal-Einschreiben-Wegweiserin, die Aphro-Child zum Veggie machen wollte. Oder umgekehrt. Der Grill war gerade fertig. Ich bin gerade richtig gekommen.
Zur fixen Idee geworden – oder ist das Real?!
Es war ziemlich warm geworden inzwischen. Ärmlinge runter gezogen, Beinlinge blieben an, setzte sich Aphro-Child schnell wieder auf das Rad. Der Einfluss des Girlies machte sich bemerkbar. Sodass Aphro-Child doch die Windweste auszog. Woran ursprünglich nicht gedacht wurde. Aber von Child zu Child . Vorgeplant wurde die Fahrt zum Kleinenhammer Weg. Wie passend. Denn auf dieser Steigung kann eine berühmte Frau vorbeigefahren kommen – die Frau mit dem Hammer. Wenn sie vorbei kommt, geht auf einmal gar nichts mehr in den Beinen. Diese auf dem Hinweg mit Bremse gefahrene Abfahrt sollte nun ohne Bremse passiert werden. Genau gesagt, es geht gar nicht anders. Der Energietrank in der Rückentasche. Es wurde sich fest vorgenommen, diesen direkt vor dem Weg einzunehmen.
Aber erst mal geht es nur bergab, wie Aphro-Child Sissypopstylish sagte. Unten dann, nach dem langen Abtrieb von Remscheid, hielt es tatsächlich an der Einfahrt zum „kleinen Hammer“ an. Wie vorgesehen wurde die Dose geleert. Praktischerweise war dies eine Einweg Trink & Weg Dose. Die es momentan wohl unbeabsichtigt und nur zeitweise für Radler zu holen gibt. Braucht nicht aufgepasst werden, wer die Dose noch zurückbringen will. Zur Vorsorge – oder Hypnose – wurde noch ein Stück Traubenzucker gegessen. Dann wurden die Beine unter Spannung gesetzt. Und siehe da – der leere Punkt wurde sicher überwunden. Am Ende sogar eine Rampe überfahren – kurze, etwas flachere Hochrollphase – die sich prompt als Geisterfahrt herausstellte, wenn Mensch wie Aphro-Child fährt. Der Weg zurück sollte der gleiche sein wie hin. Ein Straßenschild wurde nicht gesehen – dabei war es extra sich gemerkt worden. Es war nicht vorkalkuliert gewesen am auswendig gelernten Vertrauensweg. Deshalb ging es die Rampe wieder runter. Und direkt am Anfang wurde abgebogen – um noch mal im Kleinen-Hammer-Stil weiterzufahren. Cronenberg der Gipfel ohne Zeitungsgebäude aber mit Hinweis wurde überfahren. Und dann – jetzt konnte die Abfahrt zur Wupper gemütlich angegangen werden – trocken, sonnig und wenig Verkehr.
Erneut der Blick auf die wunderschöne Wupper
Die wunderschöne Brücke über die Wupper wurde überfahren. Und Aphro-Child dachte an die Paddelboote. Diese ruhige Phase war schön. Direkt nach der Brücke ging es in den Waldweg – und dieser Weg war noch nass. Zuerst noch normal – denn es war flach – nassflach. Das änderte sich. Der Ringelshäuschen Pfad ist manchmal ziemlich steil – gerade am Anfang. Und da hatte die Nässe mit dem Belag einen schmierigen Untergrund geschaffen. Öfters rutschte Aphro-Child das Hinterrad leicht durch. Die nicht so glitschigen Stellen versuchen zu fahren, und hoffen auf weniger steile Stücke, um nicht so viel Rutschdruck auf die Pedale geben zu müssen, schaffte es Aphro-Child ohne Absteigen oder Hinfallen zu müssen. Oben wurde es dann weniger Nass. Sehr zur Freude auf der sehr steilen Rampe zur Auffahrt. Wo Motoren auf dem Ringelshäuschen fahren dürfen. Die Freude, wenn sie denn da war, wurde schnell durch starken Atem abgelöst. Auch auf der Straße ging es aufwärts weiter. Vermutlich den Ketzberg ganz hinauf. Oben gibt es eine Haltestelle für einen Bus „Ketzberg“. Das scheint oben zu sein.
Das war eine gute Position auf dem Weg. Denn ab nun ging es tendenziell bergab. Der Weg über Gräfrath – Fürkeltrath – Oberhaan – Gruiten – Erkrath – wurde gerollt. In Erkrath gab es keinen Abstecher zur Weltmeistersteigung samt Stindermühle. Es genügt nicht die Weltmeistersteigung zu fahren, Mensch muss auch ein Weltmeistertrikot tragen. Und die Mühlenrampe hatte Aphro-Child in Cronenberg vorweggenommen. So ging es direkt durch Erkrath und irgendwann wurde Klein-Paris erreicht. Dort wurde Aphro-Child zum guten Schluss überraschend sogar von zwei Rennradlern angesprochen.
Einmal nach dem Weg für einen irregeleiteten Neu-Klein-Paris-Bewohner. Rath ist nicht Unterrath – jedoch cut-up sollte sowieso nicht besucht werden. Es war Rather Markt – und das kannte Aphro-Child nicht. Westfalenstraße wurde erwähnt. Und da dachte Aphro-Child an den kleinen Markt am südlichen Anfang der Westfalenstraße. Immerhin wurde im Labyrinth von Klein-Paris der Geisterfahrer zum Ariadnefaden zurückgeleitet. Hier war ich schon gewesen. Und dann – einfach Rath – mit unpassierbarer Brücke für Räder.
Beim zweiten Mal, fast am Ziel auf der Endstraße die Brücke abrollend, von einem Badehose-, Rad-, Schuhe-Dreisportler, der gerade seine Startunterlagen für einen Triathlon abgeholt hatte. Und der Aphro-Child darauf fragte, ob es auch da mitmachen würde. Schwimmen: in Ordnung – Rad fahren: gut – aber laufen: nein. Ein kurzes Missverständnis dazu – Linguistik Violence a la total Ranitschzky von Aphro-Child – Teilnahme ja oder nein missverständlich. Und nach der Verabschiedung noch eine Einklicksperre des Dreisportlers mit nochmaligem Halten - ohne gemeinsame Aufhebung des Problems – nix Schraube locker – nix verbogen oder abgebrochen - schien es – beendete die Ausfahrt. Auf den restlichen fünfzig Metern passierte nix mehr.
Liebes cut-up, mache es gut und schöne Rheinufer-Loreley-Fahrten,
Aphro-Child
cut: Liebes Aphro-Child, ganz vielen Dank für den sehr schönen Tourenbericht!
... link (18 Kommentare) ... comment
... older stories