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Sonntag, 1. Januar 2012
Mit dem Sohn der Aphrodite ins Jahr 2012!
cut, 17:47h
Harzcore
Theorie – Praxis – Geschichte
Harz
Die Theorie ist schnell erschrieben: Gut vorbereiten. Und die Geschichte ist jetzt schnell zu schreiben. Dazwischen gibt es das Meiste.
Zuerst gibt es das, was heutzutage gerne und weltbewegend als Logistik unterstellt wird. Und wenn es um ganz banale Schlafplätze in der Nacht vorher geht. Nachdem diese Meisterleistung erledigt wurde, und noch real vor uns lag, es war eine Allein zu Zweit Reise, zum Lamm aus der Wolfsburg, gab es eine ruhige Ausfahrt. So um die eineinhalb Stunden rollen mit wenig Wellenbewegung. Passend dazu ein Stück der Strecke des näxten Tages in die Pedale genommen. Hin und zurück. Erspart das logistische Denken – wo fahren wir gerade und wo könnte es zurückgehen. Aphro-Child sagt es: Logistik ist was für Kranke ohne Erkrankung.
Allein zu Zweit - es ist nicht el Randoneur, als Anmerkung für länger währende Aphro-Child Textpamphlet-LeserInnen – fuhren wir aus dem Harzcoregelände weg. Dort trafen wir zufällig auf die Schilder von morgen. Durch diese Zufallslogistik sind wir einfach ein Stück den Schildern gefolgt, weil sie nicht in das Armutsmittelgebirge einbogen. Aphro-Child extra im Liebling gelb-schwarz Trikot elegant gekleidet und ohne Flaum, der abrasiert war für dieses Wochenende der Weltreise. Harzcore – wahrscheinlich für die meisten der cut-up Freakmeile nicht die Welt – in gesellschaftlicher und kultur(terror)istischer Richtung - doch für Aphro-Child etwas Besonderes.
So gondelten wir ruhig die Strecke hinab und dann wieder hinauf – ähm die Strecke hin und zurück – öh, beides nicht – es geht hin tendenziell etwas runter – dafür mit feinem Gegenwind an diesem Frühabend. Zurück nach Adam Riese oder Peter Hartzcore umgekehrt. Abends dann gab es Nudeln – wir sind ja logistisch – doch das ist eine andere Geschichte.
Am näxten Morgen, wie üblich, den Schlaf abbrechen – sofern bei einer unruhigen Nacht davon gesprochen werden kann – warm – zu weiche Schlafliege – Rotor im Kopf. Naja, wenn Radler erst mal auf dem Rad sitzt – dann ist das im Hintergrund.
Ob die Klamotte voll war, kann Aphro-Child nicht sagen. Wir allein sind ziemlich früh los. Die gleitende Aufbruchszeit war noch lange – da kann noch viel eingetrudelt sein. Bad Harzcoreburg war der Startort. Da kann aus dem Umkreis noch einiges ankommen. Einige blieben noch sitzen. Aphro-Child weiß gar nicht, ob wir ein paar Minuten vor dem eigentlichen Beginn angefahren sind. Zuerst in gestriger Vorfreude entspannen tendenziell abwärts. Da ging es noch nach Norden. Erst als es in den Westen ging, blies der feine Wind. Tja, man muss auch differenzieren – heute war das wichtig. Gestern – da wurde das nur festgestellt – how the west would won.
Wir sahen manchmal eine kleinere Gruppe vor uns. Auffahren konnten und deshalb wollten wir sie nicht. Da wurde noch über solche Arabesken nachgedacht – später wurde es anders. Das vorsichtige Anfahren hatte in Tonnerode erstmals ein Ende. Wie das wahr? Vermutlich nicht so anstrengend. Bedeutet, Aphro-Child weiß es nicht mehr, schreibt dann vermutlich. Was so viel heißt wie keine Ahnung. Eben der Ort war nur der Zettel – der sagt geduldig 42-19 und vorsichtig 42-21, als Übersetzung. Naja der näxte größere Ort, Wolfenbüttel, ist Aphro-Child noch bekannt – nur leider nicht im Zusammenhang mit dem Harzcore. Die Stadt könnte auch genauso irgendwo anders liegen. Und das tut sie auch. Denn der Ort, der mit falscher Eselsbrücke gewählt wurde, heißt eigentlich Wolfshagen. Und den hat Aphro-Child als "Kind" vergessen.
Diese Steigung war eine Ankündigung von dem, was noch kommen sollte. Mit 42-21 sicher zu durchfahren. Und oben gab es was zu essen.
Fortsetzung folgt
Teil II
Core
Nachdem ich nun früher ins Heim gekommen bin, durch leichten Regen ab Gruiten – dann stärkerer Tropfen im Flandersbachtal mit Auslassung des Trainingsstrecke Rückweges, kann Aphro-Child den Heiligabend begonnenen Bericht über die Harzcore Reform nun weiter schreiben. Für die Fährtenleser: Es ging über den Underberg in Unterbach – das heißt nicht unten rum über den Nordstrand – den dieses Jahr gefundenen Weg. Erinnerung an alten Fahrbericht im Schnittblog – hinauf zwischen Erkrath-Stadt und Hochdahl. Und dann oben drüber über die neue Querverbindungsdurchgangsstraße des letztgenannten Stadtteiles nach Gruiten. Da war die Welt noch in Ordnung. In Gruiten dann zum ersten Mal oben abgebogen, um am Bahnhof der Verbindungsstadt vorbei runterzurollen – meistens war rollen, um dann nach Schöller-Eis in Wuppertal hoch zu drücken im moderaten Stil. Dann zweimal auf und nieder, ich musste schon wieder hoch, um nach Hahnenfurth zu kommen. Dort wurde Aphro-Child von einem spielenden Jungen begrüßt. „Hallo“. Da musste eine Antwort folgen. Mit gleichem Wort. Neben einem noch, hoffentlich, schöneren Lächeln. Nach dem Erlebnis ging es weiter auf einem Holperpfad nach Düssel. Die Strategen wissen, dass damit die Steigung nach Gellert ausgelassen wurde. Von dort weiter zur Aprather Klinik, ohne Einweisung. Um nun die unterwegs ausgedachte Strecke – vorher war im stillen Kämmerlein nur Gruiten samt Bahnhof und nicht in den Zug einsteigen geplant – den steigenden Weg nach Wülfrath und dann weiter nach Tönisheide hinauf.
Eigentlich ist das alles eine Fahrt für am Februar dessen Ende. Nur, wer mit den falschen Leuten im Spätherbst und Frühwinter durch die Gegend gondelt – und dann auch noch freiwillig an Heiligabend morgens die halbe Trainingsstrecke durchfährt – der braucht sich nicht zu wundern, dass solche Strecken angegangen werden. Weiter ging es die kleine Schweiz hinab – inklusive suchen des Weges – denn die Kalkstrategen haben eine neue Straße für Laster gebaut. Und den alten Weg teilweise aus der Wertung genommen. Nachdem diese unerwartete Verwirrung – und für später, wenn es die Rampe hinauf soll ‚es ist nun etwas leichter, die Auffahrt ist ein bisschen entschärft – überwunden wurde – ging es die Steigung zum Sportstadion – Sponsor die Kalkstrategen – hinauf. Wülfrath wurde randlich erreicht. Hinein ins Flandersbachtal mit bald einer Welt nicht mehr in Ordnung. Bald war der Weg nass. Es war noch Hoffnung auf die halbe Trainingsstrecke, wenn das Plätschern aufhört. Doch nix – hoch aus der Hofermühle nach Homberg - da fiel die Anti-Erkältungs-Entscheidung. In Homberg dann extra unten rum auf die Trainingsstrecke – etwas Training soll dann nun doch sein, um von dort nach Ratingen-Stadt runterzurollen. Die Abzweigung zum Fischbachtal wurde zügig passiert. Und auch ein wenig mit Wehmut daran gedacht. Gruß an den Regen dafür. In Ratingen dann im Schnellweg über Oberrath Bauenhaus mit Rather Unterführung die rund drei Stunden radeln beendet.
Nun denn
Nun denn, Aphro-Child ist abgeschwiffen. Im Harzcore verließen die kürzeren Strecken den gemeinsamen Weg. Um wohl in die endlosen Landschaften der Norddeutschen Tiefebene – oder so – herumzufahren. Bald tat dies auch die hundertzehn Kilometer Strecke. Die steile Abfahrt wurde nach dem Essen noch von allen genommen. Die Hundertzehn-Strecke ließ die folgende Steigung aus. Die Nachfahrer konnten einfach weiterrollen. Während die einhundertfünfzig Kilometer schnell ein Schild sahen. Mehrere Kilometer mit Spitze fünfzehn Prozent – uijuijuijuijui. Es ging nicht so steil los. Um noch Reserve zu haben, ging es mit 42-21 los. Und mit vorsichtigem Tempo. Allein zu Zweit. Beide im eigenen Rhythmus. Später dann ging es auf 42-25. Aphro-Child fühlte erstaunlicherweise, dass so sicher gefahren werden konnte.
Hinunter ging es in einer verwinkelten Abfahrt – durch Bäume, sogar mit Nässe, manchmal durchzogener Straße - nach einem, Ort den Aphro-Child nachschauen muss. Seesen sollte es gewesen sein können. Ausruhen versuchen. Dort ging es erst mal ein bisschen eben. Danach kam die Steigung zu Bad Grund – 42-21 ist möglich – 42-23 ist vorsichtig. Tja, wo Aphro-Child nicht mehr weiß, was es gewählt hat. Bei dem Wissen der gefahrenen 2:1 Übersetzung hätte Aphro-Child eine sinnlose Ausrede gehabt. Wenn es gewusst hätte, was noch kommt. Diese Steigung hatte, relativ am Ende, ein oder zwei flachere(s) Stück(e). Dort war dann wieder Nahrung. Ein Organisator meinte noch, nachdem er jedem und jeder und jedes ein isotonisches Getränk gegeben hatte, „das werdet ihr brauchen“.
Zuversichtlich wurde die Flasche mit Ziehverschluss eingesteckt. Und irgendwann vor der näxten Steigung auch eingenommen – nix ist dem Zufall überlassen. Zuerst ging es noch ein kurzes Stück hinauf – 42-21 möglich – 42-23 vorsichtig – kennt der cut-blogger schon – nach Clausthal-Zellerfeld. Manche Orte, da weiß man nun auch, wo sie liegen, wenn man sie vorher schon gehört hat.
Clausthal-Zellerfeld liegt oben. Also gab es eine lange Abfahrt. Ziemlich oben gab es zwei Schilder. Das erste Schild sagte zehn Prozent Gefälle. Das zweite Schild sagte hundert Kilometer – nicht schneller. Der Belag war rau, mit so Ritzen nach jeder der größeren Platten. Und die Straße war einspurig. Das Herz von Aphro-Child rutschte in die Hose. Schlenker bei Auto von hinten würde unangenehm sein. Aphro-Child war heil, und froh, als es unten ankam in Osterode. Stellte erfreut fest, dass die erste Möglichkeit, die dreistellige Abfahrtmöglichkeit zu verlassen, genutzt wurde. Es ging kurz durch den Ort und raus auf einen bekannten Weg - am Vortag bei der Anreise hat wir zwei den Weg passiert und als fahrbar eingestuft.
Es folgte die leichte Steigung bis zu einem See. Immer schön mit Rhythmus, ohne stark zu drücken. So hatte Aphro-Child sich das gedacht. Sösestausee heißt das. Nachgeschaut. Dort rollten wir entlang. Der See hat eine ähnliche Form wie Loch Ness. Ist aber wahrscheinlich nicht so trüb wie der Ungeheuersee, denn er gibt Wasser zum Trinken ab.
Nach dem Verlassen des Stausees ging es noch mal gemütlich weiter. Noch mal durfte Nahrung zu sich genommen werden. Dann geht es gleichmäßig hoch – keine Rampen. Mit Lieblingsoberteil ging es dort hoch. Etwa bei der Hälfte teilt sich die Straße gleichberechtigt. Es geht in Richtung Nationalpark Harz. Und da beginnt der wirkliche Harzcore. Bis zur Teilung war alles im Ring. Die Straße wurde nun breiter – mindestens zwei Spuren – gut für Schlenker – und später für Aufmerksamkeitsdefizite. Nach der Teilung ging es gewohnt weiter – nur merkte Aphro-Child nicht, dass neben ihm eine Frau fuhr. Fiktiv und unsichtbar – die berühmte Frau mit dem Hammer. Damit schlug sie auf die Beine. Und plötzlich – ja, plötzlich - war 42-25 zu schwer zum treten. Dabei war es normal steil, und nicht so wie bei Steigung Eins.
Wer es schon mal erlebt hat: Nach jeder Kurve wird geschaut, ob da ein Ende in Sicht ist. Die Beine schmerzen. Jede Kurve ohne Aussicht eine Enttäuschung. Das war viermal oder fünfmal so. Irgendwann kam sogar wirklich die Idee einer Pause. Noch eine Kurve könnte "Nein" bedeuten. Und das war nach der letzten Kurve. Denn trotz letzter Kurve war kein Ende zu sehen. Da es eine war. Einige hundert Meter weiter. Es kam ein Parkplatz. Und dort wurde es langsam, in Ziehharmonika, flacher. Oben angekommen durfte Aphro-Child anhalten. Alleiniger Zweiter hatte zuerst einen anderen Rhythmus gewählt. Doch es dauerte nicht lange – und dort ging es ohne Pause weiter. Aphro-Child schloss sich an – mit einem Gefühl, was ihr alle kennt. Eine Steigung, deren Verlauf bei Aphro-Child bis heute nachhallt im Verhalten.
Zum Glück rollte es dort flach bis leicht abwärts. Die Ausdauer war noch da. Getrübt wurde das Ganze durch den Vorbericht von Sankt Andreasberg. Dort im oder am Ort sollte es kurzfristig gemütlich achtzehn Prozent hochgehen. Irgendwie waren die hundertzehn Kilometer MittelstreckenfahrerInnen auf die Strecke zurückgekommen. Denn in Sankt Andreasberg fahren diese direkt ab zur letzten Nahrung. Wir Wunschfahrer kurvten durch den Ort. Abwärts. Und dann sahen wir die Furchtsteigung – mit müdem Ich. Also runter auf den kleinsten Gang. Da kam ein ruhiges Wort: „Nein“. Und vom alleinigen Mitfahrer ausgesprochen, stiegen wir lieber ab. Ließ der Intim-Harzcore jedes Jahr aus. Wurde gesagt. Die Strecke ist damit aber noch nicht geschafft. Oben, nach so zweihundert Metern, mitten im inneren Ort, sattelten wir wieder auf.
Es ging zur Nahrung. Und zur Vorfreude, zur näxten und wahrscheinlich letzten längeren Steigung. Geplant nun als zehn Kilometer lange Steigung. Der Schnitt – und nicht die Länge ist damit gemeint – inspiriert durch die eigenen Zahlen, wurde nachgemessen. Mit Metermesser am Computerbildschirm mit Kilometerangabe. Die Steigung ist so acht bis neun Kilometer lang. Zuerst ging es, wie gewohnt, hinunter. Winkelig, schlechter Belag. Unten, wie bekannt, zwei gleichberechtigte Straßen. Bei uns ging es nach Braunlage. Aphro-Child fing nach Plan an. Vorsicht ist der Vater der Klickpedale. Zuerst blieben wir zusammen. Doch der Rhythmus war ungemütlich bei Aphro-Child. So waren wir bald wieder Allein zu Zweit.
Dabei ging es nach Braunlage – das ist, wie sich später herausstellte, etwas mehr als ein Drittel der Steigung. Aphro-Child fühlte sich überraschend gut. Der Rhythmus gefiel sich. In Braunlage wurde es kurz flacher. Es ging mitten durch den Ort. Bevor es dann direkt nach der Stadt wieder in den Rhythmus übergehen sollte. Das tat es auch. Egal, welche Kurve kam, es brannte nicht, dennoch gab es Angst vor dem dicken Ende. Tja, wenn Mensch die fiktive und unsichtbare Dame sehen würde.
Oben angekommen, lief es auf eine viel befahrene Straße – die wir Zwei Allein von gestern her auch schon kannten. Und Aphro-Child wusste auch, es geht nach Torfhaus. Ein Aussichtspunkt zum Kahlen Asten – der dort Brocken heißt. Der Weg dorthin war leicht wellig. Zusammen fuhren wir dorthin. Das Torfhaus wurde erreicht. Und wir beide allein wussten, es ist geschafft. Denn nun gab es nur noch die zehn Kilometer lange Abfahrt nach Bad Harzburg ...
Ob erschöpft oder glücklich, können die cut-blogger sich jetzt aussuchen. Ein „und“ gibt es nicht, nur ein „oder“. Keine engen Kurven – viele motorisierte Vierräder und Zweiräder – fuhren wir die letzten Kilometer hinunter. Noch einen Kilometer wellig zum Ziel. Am Ende.
cut: Lieber Sohn der Aphrodite, ich gratuliere! Und vielen Dank für diesen schönen Bericht!
Theorie – Praxis – Geschichte
Harz
Die Theorie ist schnell erschrieben: Gut vorbereiten. Und die Geschichte ist jetzt schnell zu schreiben. Dazwischen gibt es das Meiste.
Zuerst gibt es das, was heutzutage gerne und weltbewegend als Logistik unterstellt wird. Und wenn es um ganz banale Schlafplätze in der Nacht vorher geht. Nachdem diese Meisterleistung erledigt wurde, und noch real vor uns lag, es war eine Allein zu Zweit Reise, zum Lamm aus der Wolfsburg, gab es eine ruhige Ausfahrt. So um die eineinhalb Stunden rollen mit wenig Wellenbewegung. Passend dazu ein Stück der Strecke des näxten Tages in die Pedale genommen. Hin und zurück. Erspart das logistische Denken – wo fahren wir gerade und wo könnte es zurückgehen. Aphro-Child sagt es: Logistik ist was für Kranke ohne Erkrankung.
Allein zu Zweit - es ist nicht el Randoneur, als Anmerkung für länger währende Aphro-Child Textpamphlet-LeserInnen – fuhren wir aus dem Harzcoregelände weg. Dort trafen wir zufällig auf die Schilder von morgen. Durch diese Zufallslogistik sind wir einfach ein Stück den Schildern gefolgt, weil sie nicht in das Armutsmittelgebirge einbogen. Aphro-Child extra im Liebling gelb-schwarz Trikot elegant gekleidet und ohne Flaum, der abrasiert war für dieses Wochenende der Weltreise. Harzcore – wahrscheinlich für die meisten der cut-up Freakmeile nicht die Welt – in gesellschaftlicher und kultur(terror)istischer Richtung - doch für Aphro-Child etwas Besonderes.
So gondelten wir ruhig die Strecke hinab und dann wieder hinauf – ähm die Strecke hin und zurück – öh, beides nicht – es geht hin tendenziell etwas runter – dafür mit feinem Gegenwind an diesem Frühabend. Zurück nach Adam Riese oder Peter Hartzcore umgekehrt. Abends dann gab es Nudeln – wir sind ja logistisch – doch das ist eine andere Geschichte.
Am näxten Morgen, wie üblich, den Schlaf abbrechen – sofern bei einer unruhigen Nacht davon gesprochen werden kann – warm – zu weiche Schlafliege – Rotor im Kopf. Naja, wenn Radler erst mal auf dem Rad sitzt – dann ist das im Hintergrund.
Ob die Klamotte voll war, kann Aphro-Child nicht sagen. Wir allein sind ziemlich früh los. Die gleitende Aufbruchszeit war noch lange – da kann noch viel eingetrudelt sein. Bad Harzcoreburg war der Startort. Da kann aus dem Umkreis noch einiges ankommen. Einige blieben noch sitzen. Aphro-Child weiß gar nicht, ob wir ein paar Minuten vor dem eigentlichen Beginn angefahren sind. Zuerst in gestriger Vorfreude entspannen tendenziell abwärts. Da ging es noch nach Norden. Erst als es in den Westen ging, blies der feine Wind. Tja, man muss auch differenzieren – heute war das wichtig. Gestern – da wurde das nur festgestellt – how the west would won.
Wir sahen manchmal eine kleinere Gruppe vor uns. Auffahren konnten und deshalb wollten wir sie nicht. Da wurde noch über solche Arabesken nachgedacht – später wurde es anders. Das vorsichtige Anfahren hatte in Tonnerode erstmals ein Ende. Wie das wahr? Vermutlich nicht so anstrengend. Bedeutet, Aphro-Child weiß es nicht mehr, schreibt dann vermutlich. Was so viel heißt wie keine Ahnung. Eben der Ort war nur der Zettel – der sagt geduldig 42-19 und vorsichtig 42-21, als Übersetzung. Naja der näxte größere Ort, Wolfenbüttel, ist Aphro-Child noch bekannt – nur leider nicht im Zusammenhang mit dem Harzcore. Die Stadt könnte auch genauso irgendwo anders liegen. Und das tut sie auch. Denn der Ort, der mit falscher Eselsbrücke gewählt wurde, heißt eigentlich Wolfshagen. Und den hat Aphro-Child als "Kind" vergessen.
Diese Steigung war eine Ankündigung von dem, was noch kommen sollte. Mit 42-21 sicher zu durchfahren. Und oben gab es was zu essen.
Fortsetzung folgt
Teil II
Core
Nachdem ich nun früher ins Heim gekommen bin, durch leichten Regen ab Gruiten – dann stärkerer Tropfen im Flandersbachtal mit Auslassung des Trainingsstrecke Rückweges, kann Aphro-Child den Heiligabend begonnenen Bericht über die Harzcore Reform nun weiter schreiben. Für die Fährtenleser: Es ging über den Underberg in Unterbach – das heißt nicht unten rum über den Nordstrand – den dieses Jahr gefundenen Weg. Erinnerung an alten Fahrbericht im Schnittblog – hinauf zwischen Erkrath-Stadt und Hochdahl. Und dann oben drüber über die neue Querverbindungsdurchgangsstraße des letztgenannten Stadtteiles nach Gruiten. Da war die Welt noch in Ordnung. In Gruiten dann zum ersten Mal oben abgebogen, um am Bahnhof der Verbindungsstadt vorbei runterzurollen – meistens war rollen, um dann nach Schöller-Eis in Wuppertal hoch zu drücken im moderaten Stil. Dann zweimal auf und nieder, ich musste schon wieder hoch, um nach Hahnenfurth zu kommen. Dort wurde Aphro-Child von einem spielenden Jungen begrüßt. „Hallo“. Da musste eine Antwort folgen. Mit gleichem Wort. Neben einem noch, hoffentlich, schöneren Lächeln. Nach dem Erlebnis ging es weiter auf einem Holperpfad nach Düssel. Die Strategen wissen, dass damit die Steigung nach Gellert ausgelassen wurde. Von dort weiter zur Aprather Klinik, ohne Einweisung. Um nun die unterwegs ausgedachte Strecke – vorher war im stillen Kämmerlein nur Gruiten samt Bahnhof und nicht in den Zug einsteigen geplant – den steigenden Weg nach Wülfrath und dann weiter nach Tönisheide hinauf.
Eigentlich ist das alles eine Fahrt für am Februar dessen Ende. Nur, wer mit den falschen Leuten im Spätherbst und Frühwinter durch die Gegend gondelt – und dann auch noch freiwillig an Heiligabend morgens die halbe Trainingsstrecke durchfährt – der braucht sich nicht zu wundern, dass solche Strecken angegangen werden. Weiter ging es die kleine Schweiz hinab – inklusive suchen des Weges – denn die Kalkstrategen haben eine neue Straße für Laster gebaut. Und den alten Weg teilweise aus der Wertung genommen. Nachdem diese unerwartete Verwirrung – und für später, wenn es die Rampe hinauf soll ‚es ist nun etwas leichter, die Auffahrt ist ein bisschen entschärft – überwunden wurde – ging es die Steigung zum Sportstadion – Sponsor die Kalkstrategen – hinauf. Wülfrath wurde randlich erreicht. Hinein ins Flandersbachtal mit bald einer Welt nicht mehr in Ordnung. Bald war der Weg nass. Es war noch Hoffnung auf die halbe Trainingsstrecke, wenn das Plätschern aufhört. Doch nix – hoch aus der Hofermühle nach Homberg - da fiel die Anti-Erkältungs-Entscheidung. In Homberg dann extra unten rum auf die Trainingsstrecke – etwas Training soll dann nun doch sein, um von dort nach Ratingen-Stadt runterzurollen. Die Abzweigung zum Fischbachtal wurde zügig passiert. Und auch ein wenig mit Wehmut daran gedacht. Gruß an den Regen dafür. In Ratingen dann im Schnellweg über Oberrath Bauenhaus mit Rather Unterführung die rund drei Stunden radeln beendet.
Nun denn
Nun denn, Aphro-Child ist abgeschwiffen. Im Harzcore verließen die kürzeren Strecken den gemeinsamen Weg. Um wohl in die endlosen Landschaften der Norddeutschen Tiefebene – oder so – herumzufahren. Bald tat dies auch die hundertzehn Kilometer Strecke. Die steile Abfahrt wurde nach dem Essen noch von allen genommen. Die Hundertzehn-Strecke ließ die folgende Steigung aus. Die Nachfahrer konnten einfach weiterrollen. Während die einhundertfünfzig Kilometer schnell ein Schild sahen. Mehrere Kilometer mit Spitze fünfzehn Prozent – uijuijuijuijui. Es ging nicht so steil los. Um noch Reserve zu haben, ging es mit 42-21 los. Und mit vorsichtigem Tempo. Allein zu Zweit. Beide im eigenen Rhythmus. Später dann ging es auf 42-25. Aphro-Child fühlte erstaunlicherweise, dass so sicher gefahren werden konnte.
Hinunter ging es in einer verwinkelten Abfahrt – durch Bäume, sogar mit Nässe, manchmal durchzogener Straße - nach einem, Ort den Aphro-Child nachschauen muss. Seesen sollte es gewesen sein können. Ausruhen versuchen. Dort ging es erst mal ein bisschen eben. Danach kam die Steigung zu Bad Grund – 42-21 ist möglich – 42-23 ist vorsichtig. Tja, wo Aphro-Child nicht mehr weiß, was es gewählt hat. Bei dem Wissen der gefahrenen 2:1 Übersetzung hätte Aphro-Child eine sinnlose Ausrede gehabt. Wenn es gewusst hätte, was noch kommt. Diese Steigung hatte, relativ am Ende, ein oder zwei flachere(s) Stück(e). Dort war dann wieder Nahrung. Ein Organisator meinte noch, nachdem er jedem und jeder und jedes ein isotonisches Getränk gegeben hatte, „das werdet ihr brauchen“.
Zuversichtlich wurde die Flasche mit Ziehverschluss eingesteckt. Und irgendwann vor der näxten Steigung auch eingenommen – nix ist dem Zufall überlassen. Zuerst ging es noch ein kurzes Stück hinauf – 42-21 möglich – 42-23 vorsichtig – kennt der cut-blogger schon – nach Clausthal-Zellerfeld. Manche Orte, da weiß man nun auch, wo sie liegen, wenn man sie vorher schon gehört hat.
Clausthal-Zellerfeld liegt oben. Also gab es eine lange Abfahrt. Ziemlich oben gab es zwei Schilder. Das erste Schild sagte zehn Prozent Gefälle. Das zweite Schild sagte hundert Kilometer – nicht schneller. Der Belag war rau, mit so Ritzen nach jeder der größeren Platten. Und die Straße war einspurig. Das Herz von Aphro-Child rutschte in die Hose. Schlenker bei Auto von hinten würde unangenehm sein. Aphro-Child war heil, und froh, als es unten ankam in Osterode. Stellte erfreut fest, dass die erste Möglichkeit, die dreistellige Abfahrtmöglichkeit zu verlassen, genutzt wurde. Es ging kurz durch den Ort und raus auf einen bekannten Weg - am Vortag bei der Anreise hat wir zwei den Weg passiert und als fahrbar eingestuft.
Es folgte die leichte Steigung bis zu einem See. Immer schön mit Rhythmus, ohne stark zu drücken. So hatte Aphro-Child sich das gedacht. Sösestausee heißt das. Nachgeschaut. Dort rollten wir entlang. Der See hat eine ähnliche Form wie Loch Ness. Ist aber wahrscheinlich nicht so trüb wie der Ungeheuersee, denn er gibt Wasser zum Trinken ab.
Nach dem Verlassen des Stausees ging es noch mal gemütlich weiter. Noch mal durfte Nahrung zu sich genommen werden. Dann geht es gleichmäßig hoch – keine Rampen. Mit Lieblingsoberteil ging es dort hoch. Etwa bei der Hälfte teilt sich die Straße gleichberechtigt. Es geht in Richtung Nationalpark Harz. Und da beginnt der wirkliche Harzcore. Bis zur Teilung war alles im Ring. Die Straße wurde nun breiter – mindestens zwei Spuren – gut für Schlenker – und später für Aufmerksamkeitsdefizite. Nach der Teilung ging es gewohnt weiter – nur merkte Aphro-Child nicht, dass neben ihm eine Frau fuhr. Fiktiv und unsichtbar – die berühmte Frau mit dem Hammer. Damit schlug sie auf die Beine. Und plötzlich – ja, plötzlich - war 42-25 zu schwer zum treten. Dabei war es normal steil, und nicht so wie bei Steigung Eins.
Wer es schon mal erlebt hat: Nach jeder Kurve wird geschaut, ob da ein Ende in Sicht ist. Die Beine schmerzen. Jede Kurve ohne Aussicht eine Enttäuschung. Das war viermal oder fünfmal so. Irgendwann kam sogar wirklich die Idee einer Pause. Noch eine Kurve könnte "Nein" bedeuten. Und das war nach der letzten Kurve. Denn trotz letzter Kurve war kein Ende zu sehen. Da es eine war. Einige hundert Meter weiter. Es kam ein Parkplatz. Und dort wurde es langsam, in Ziehharmonika, flacher. Oben angekommen durfte Aphro-Child anhalten. Alleiniger Zweiter hatte zuerst einen anderen Rhythmus gewählt. Doch es dauerte nicht lange – und dort ging es ohne Pause weiter. Aphro-Child schloss sich an – mit einem Gefühl, was ihr alle kennt. Eine Steigung, deren Verlauf bei Aphro-Child bis heute nachhallt im Verhalten.
Zum Glück rollte es dort flach bis leicht abwärts. Die Ausdauer war noch da. Getrübt wurde das Ganze durch den Vorbericht von Sankt Andreasberg. Dort im oder am Ort sollte es kurzfristig gemütlich achtzehn Prozent hochgehen. Irgendwie waren die hundertzehn Kilometer MittelstreckenfahrerInnen auf die Strecke zurückgekommen. Denn in Sankt Andreasberg fahren diese direkt ab zur letzten Nahrung. Wir Wunschfahrer kurvten durch den Ort. Abwärts. Und dann sahen wir die Furchtsteigung – mit müdem Ich. Also runter auf den kleinsten Gang. Da kam ein ruhiges Wort: „Nein“. Und vom alleinigen Mitfahrer ausgesprochen, stiegen wir lieber ab. Ließ der Intim-Harzcore jedes Jahr aus. Wurde gesagt. Die Strecke ist damit aber noch nicht geschafft. Oben, nach so zweihundert Metern, mitten im inneren Ort, sattelten wir wieder auf.
Es ging zur Nahrung. Und zur Vorfreude, zur näxten und wahrscheinlich letzten längeren Steigung. Geplant nun als zehn Kilometer lange Steigung. Der Schnitt – und nicht die Länge ist damit gemeint – inspiriert durch die eigenen Zahlen, wurde nachgemessen. Mit Metermesser am Computerbildschirm mit Kilometerangabe. Die Steigung ist so acht bis neun Kilometer lang. Zuerst ging es, wie gewohnt, hinunter. Winkelig, schlechter Belag. Unten, wie bekannt, zwei gleichberechtigte Straßen. Bei uns ging es nach Braunlage. Aphro-Child fing nach Plan an. Vorsicht ist der Vater der Klickpedale. Zuerst blieben wir zusammen. Doch der Rhythmus war ungemütlich bei Aphro-Child. So waren wir bald wieder Allein zu Zweit.
Dabei ging es nach Braunlage – das ist, wie sich später herausstellte, etwas mehr als ein Drittel der Steigung. Aphro-Child fühlte sich überraschend gut. Der Rhythmus gefiel sich. In Braunlage wurde es kurz flacher. Es ging mitten durch den Ort. Bevor es dann direkt nach der Stadt wieder in den Rhythmus übergehen sollte. Das tat es auch. Egal, welche Kurve kam, es brannte nicht, dennoch gab es Angst vor dem dicken Ende. Tja, wenn Mensch die fiktive und unsichtbare Dame sehen würde.
Oben angekommen, lief es auf eine viel befahrene Straße – die wir Zwei Allein von gestern her auch schon kannten. Und Aphro-Child wusste auch, es geht nach Torfhaus. Ein Aussichtspunkt zum Kahlen Asten – der dort Brocken heißt. Der Weg dorthin war leicht wellig. Zusammen fuhren wir dorthin. Das Torfhaus wurde erreicht. Und wir beide allein wussten, es ist geschafft. Denn nun gab es nur noch die zehn Kilometer lange Abfahrt nach Bad Harzburg ...
Ob erschöpft oder glücklich, können die cut-blogger sich jetzt aussuchen. Ein „und“ gibt es nicht, nur ein „oder“. Keine engen Kurven – viele motorisierte Vierräder und Zweiräder – fuhren wir die letzten Kilometer hinunter. Noch einen Kilometer wellig zum Ziel. Am Ende.
cut: Lieber Sohn der Aphrodite, ich gratuliere! Und vielen Dank für diesen schönen Bericht!
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