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Samstag, 8. September 2012
Trockenblog
cut, 19:02h
Wie halt ichs mit der Wahrheit. Das fragen sich nach erfolgreicher Trockenlegung ja viele ehemalige Suffköppe. Meine Name ist X und ich bin Alkoholiker. Muss man sich ja selber erst einmal eingestehen. Will ja keiner gerne sein. Kein Sexappeal so eine Profession. In der Reputation irgendwo zwischen Kojoten, Klapperschlangen, Busengrapschern und Kopfgeldjägern. Bestenfalls.
Wie geht Mensch damit also um. Offensiv? Klappe halten? Ich trinke nichts, denn ich bin trockener Alkoholiker? Oder: Nee, heute nicht, ich muss noch fahren?
Schwierig zu entscheiden. Offener Umgang hat einen großen Vorteil. Die Sache ist klar. Kaum einer kommt dann noch mit diesen Sprüchen ala: Komm, ein Bierchen wird schon gehen, schließlich habe ich heute Geburtstag, ist Weihnachten, Sylvester, Jubiläumsfeier, Vollmond oder sonstwas. Ein großer Vorteil. Eindeutig weniger Stress auf Veranstaltungen, wo Alk auf dem Tisch steht und gesoffen wird. Zudem fühlt Mensch sich besser, wenn er zu seiner Geschichte stehen kann. Das ewige Lügen gehört ja eher in die nasse Zeit (btw.: Trau keinem nassen Alki. Nie! Aber das nur am Rande.).
Kommt natürlich auch darauf an, mit wem man es zu tun hat. Bei guten Freunden oder in der Kernfamilie, Vater, Mutter, Kind, wird meist schon klar gesagt, was Sache ist. Im weiteren Familien- und Bekanntenkreis oder gegenüber Kolleginnen und Kollegen in der Firma dagegen eher nicht. Auch dafür gibt es gute Gründe. Gibt ja nichts, was nicht mit Freuden gegen den lieben Nächsten in Position gebracht wird. Um ihm mal so richtig einen zu verpassen. "Sie wissen aber schon, der Kollege X, der ist ja ein Säufer. Hier trinkt er zwar nie was. Sagt er wäre trocken. Und vielleicht stimmt es ja auch. Aber das kippt ja doch schnell. Solche Leute, die sind ja eher haltlos. Nicht belastbar. Von daher würde ich doch empfehlen ...".
Wie auch immer. Muss letztlich jeder selber wissen. Patentrezepte gibt es nicht. Offener Umgang macht das Leben leichter. Aber irgendwer wirds vermutlich irgendwann mal einsetzten. Worauf der Betroffene, wenn er es denn mitkriegt, natürlich immer noch reagieren kann.
Naja. Hauptsache trocken. Das sind ja schon einmal die berühmten 51 Prozent. Alles andere egal.
(Höre beim getippse hier gerade Canto Ostinato von Ten Holt. Minimal Music oder idyllischer Kitsch. Keine Ahnung. Aber egal. Klasse ist das. In meinen Ohren. Und Musik geht mir mittlerweile ansonsten zumeist am Arsch vorbei.)
Wie geht Mensch damit also um. Offensiv? Klappe halten? Ich trinke nichts, denn ich bin trockener Alkoholiker? Oder: Nee, heute nicht, ich muss noch fahren?
Schwierig zu entscheiden. Offener Umgang hat einen großen Vorteil. Die Sache ist klar. Kaum einer kommt dann noch mit diesen Sprüchen ala: Komm, ein Bierchen wird schon gehen, schließlich habe ich heute Geburtstag, ist Weihnachten, Sylvester, Jubiläumsfeier, Vollmond oder sonstwas. Ein großer Vorteil. Eindeutig weniger Stress auf Veranstaltungen, wo Alk auf dem Tisch steht und gesoffen wird. Zudem fühlt Mensch sich besser, wenn er zu seiner Geschichte stehen kann. Das ewige Lügen gehört ja eher in die nasse Zeit (btw.: Trau keinem nassen Alki. Nie! Aber das nur am Rande.).
Kommt natürlich auch darauf an, mit wem man es zu tun hat. Bei guten Freunden oder in der Kernfamilie, Vater, Mutter, Kind, wird meist schon klar gesagt, was Sache ist. Im weiteren Familien- und Bekanntenkreis oder gegenüber Kolleginnen und Kollegen in der Firma dagegen eher nicht. Auch dafür gibt es gute Gründe. Gibt ja nichts, was nicht mit Freuden gegen den lieben Nächsten in Position gebracht wird. Um ihm mal so richtig einen zu verpassen. "Sie wissen aber schon, der Kollege X, der ist ja ein Säufer. Hier trinkt er zwar nie was. Sagt er wäre trocken. Und vielleicht stimmt es ja auch. Aber das kippt ja doch schnell. Solche Leute, die sind ja eher haltlos. Nicht belastbar. Von daher würde ich doch empfehlen ...".
Wie auch immer. Muss letztlich jeder selber wissen. Patentrezepte gibt es nicht. Offener Umgang macht das Leben leichter. Aber irgendwer wirds vermutlich irgendwann mal einsetzten. Worauf der Betroffene, wenn er es denn mitkriegt, natürlich immer noch reagieren kann.
Naja. Hauptsache trocken. Das sind ja schon einmal die berühmten 51 Prozent. Alles andere egal.
(Höre beim getippse hier gerade Canto Ostinato von Ten Holt. Minimal Music oder idyllischer Kitsch. Keine Ahnung. Aber egal. Klasse ist das. In meinen Ohren. Und Musik geht mir mittlerweile ansonsten zumeist am Arsch vorbei.)
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