Paranoia means to know all the facts

Hat vielleicht mit dem Wind zu tun. Ich kenne das System von Starten und Landen aber auch nicht. Habe mir lange eingebildet, ich sehe nur startende Flieger, wenn ich aus dem Fenster schaue. Stimmt aber gar nicht.

Bei der Sache mit der Gewöhnung bin ich mir auch nicht so sicher. Nicht weit von hier geht die Bahnlinie vorbei. Die Verbindung ins Ruhrgebiet. Angeblich die meistbefahrene Strecke in Deutschland. Auf jeden Fall ist da immer ordentlich Betrieb. Die höre ich wirklich nur noch dann, wenn ich bewusst drauf achte. Bei den Fliegern kann ich mir das aber nicht so recht vorstellen. Das ist da in Lohausen ja nochmal ein ganz anderes Kaliber.

Ich bin mit diesme Flughafen groß geworden und habe mich nie ganz daran gewöhnt. So lange ich ihn nur bei winterlichem Nordwind höre, wie bei meiner aktuellen Wohnlage, ist alles prima. Aber in Lohausen ist das ganze schon so laut, dass man sich nie daran gewöhnen kann, wie eine Freundin letztens beichtete. Und sie wohnt nun schon seit 8 Jahren dort.

Und ach ja: Ja, die Lande- und Startseite richtet sich nach dem Wind. Weistestgehend soll mit dem Wind gelandet werden und gegen den Wind gestartet... oder so...

wobei das aber wahrscheinlich erst ab einer gewissen Windstärke zum Tragen kommt. Es ist nicht jedesmal Montag morgens eine andere Windrichtung als Sonntag abends.

Eigentlich haben wir hier doch überwiegend Westwind. Aus Richtung Holland und Nordsee. Da müssten die Flugzeuge bei Ihnen da auf der anderen Rheinseite doch überwiegend zur Landung ansetzen. Aber bei den hier üblichen lauen Lüftchen greifen wahrscheinlich auch noch andere Regelungen. Nur damals beim Super-GAU in Tschernobyl, da war hier tagelang Ostwind. Wenn mich meine Erinnerung jetzt nicht trügt.

wenns im Sommer ziemlich heiß ist und im Winter bitterkalt. Der Westwind von der See her wirkt mäßigend auf die Temperaturen. Tatsächlich ist der Westwind hier die Regel.

Ich denke, es gibt ein relativ festes Zeitschema für die Start- und Landerichtung, von dem nur bei stärkerem Wind abgewichen wird. Werde das mal verschärft im Auge behalten.

es auch mit der Sonne zusammenhaengen? Dass die Piloten entsprechend nicht in die Sonne starten oder landen muessen? In Frankfurt, so erinnere ich mich, kommen die Flieger morgens meist aus Osten, Offenbach, ueber die A3 und dann die A5 querend angeflogen. Abends starten sie meist in diese Richtung, wenn sie nicht ueber die Startbahn West nach Sueden abfliegen.

Hört sich plausibel an. Hab gerade mal aus dem Fenster geschaut. Momentan landen sie aus Richtung Westen. Die Sonne steht momentan. Naja, irgendwo da oben. Keine Ahnung. Ich bin überfragt. Das interessiert mich jetzt aber auch. Ich hör mich mal um.

@Mark: "Werde das mal verschärft im Auge behalten."

Tun Sie das. Damit runden Sie Ihr meteorologisches Know-how sehr schön ab. ;-)

bei der Bundeswehr hatte ich ja die Zusatzausbildung zum "Luftraumbeobachter", konnte also eine F-15 von einer MiG 25 unterscheiden. Ich knüpfe da gewissermaßen an verschütteten Kernkompetenzen an.

Der Erklärungsansatz mit der Sonne würde soweit ich sehe in das von mir beobachtete Zeitschema passen. Ich weiß nur nicht, wie es Samstag und Sonntag morgens aussieht, ob da auch in unsere Richtung gestartet wird - da schlafe ich nämlich in aller Regel aus. ;-)

Wer sagts denn. Düsseldorf International: Das Start- und Landebahnsystem des Flughafens auf einen Blick.

Ich zitiere: "Grundsätzlich wird im zivilen Luftverkehr entsprechend den internationalen Empfehlungen gegen den Wind gestartet und gelandet. Der Wind am Airport kommt zumeist aus südwestlicher Richtung. Das Verhältnis Südwind zu Nordwind liegt etwa bei 70:30 Prozent. Das heißt, dass die Flugzeuge in Düsseldorf meistens aus Richtung Osten landen und Richtung Westen starten."

Noch ein paar Details. Planung von Flugrouten.

Zitat: "In der Regel starten und landen Flugzeuge gegen den Wind. Da der Wind in unserer Region hauptsächlich aus westlichen Richtungen kommt, werden ca. 80% aller Starts und Landungen in Richtung Westen durchgeführt. Mit anderen Worten: die meisten Landeanflüge finden über Ratingen statt, der Großteil der Starts über Düsseldorf-Lohausen in der sogenannten "Flugrichtung 23" ... Bei Ostwind wird in Richtung Ratingen gestartet (Flugrichtung 05). Etwa 20% aller Starts und Landungen in Düsseldorf werden in "Flugrichtung 05" durchgeführt ..."

Hilft uns das jetzt weiter? Was ist mit Sonne, Samstag oder Sonntag? Starten und landen gegen den Wind? Deckt sich das mit den empirischen Befunden?

Nun, das ist ja mein Kernthema! Schließlich brechen wir wg.Fluglärm im Sommer unsere Zelte hier in Meerbusch ab und ich beobachtete das sehr genau. Was hier geschrieben wurde ist schon richtig. Faustformel: Ostwind = schönes Wetter = Start in Richtung Ratingen (selten der Fall). Westwind = schlechtes Wetter = Start in Richtung Büderich oder -leider- auch Strümp, Osterath, Lank (ca. 30 %). (Sonnenstand = egal.) Nur dann haben wir hier Fluglärm, von landenden Maschinen (sind übrigens leiser als startende) hören wir hier nichts. Demnächst wird ja die zweite Startbahn voll genutzt: dann geht´s noch mehr rund.

Und in Lohhausen zu wohnen ist gänzlich unerträglich. Da hört man auf zu reden, wenn ein Flieger über einen hinwegbraust. Und im Schnitt kommt alle 90 Sekunden einer...wer sich daran gewöhnt, der merkt wahrscheinlich allgemein nicht mehr viel...

Zum Flughafen habe ich sowieso eine eigene Meinung. Das würde aber hier zu weit führen. Nur soviel: in München ist das optimal gelöst. "Vorteil Stadtflughafen": so ein Quatsch...

Immer dieses Gejammer aus den Villengegenden. ;-)

Für den Fluggast ist die Stadtnähe schon ein Vorteil. Bei Inlandsflügen dauert die Fahrt vom Münchner Flughafen in die Stadt oft ja fast so lang wie der Flug selber. Naja, letztlich auch egal. In NRW dürfte es aber schwer sein, ein Pendant zum Erdinger Moos zu finden. Das Land ist wahrscheinlich zu dicht besiedelt. Und der Bau des neue Flughafens in München war ja auch nicht unumstritten.

Gewisse Härten lassen sich wahrscheinlich nicht vermeiden, wenn man die Fliegerei als Verkehrsmittel mit Zukunft und Standortfaktor betrachtet.

Bei Ihnen mags (auf die Entfernung) stimmen, dass die landenden Flieger weniger Lärm machen. Hier isses andersrum. Zwar geben die startenden Maschinen wahrscheinlich mehr Schub, aber sie fliegen schon höher, während die landenen Maschinen vielleicht weniger Triebwerksschub geben, dafür aber mehr Krach machen, weil sie schon wesentlich tiefer fliegen und mit ausgefahrenem Fahrwerk und Landeklappen auch mehr Luftwiderstand bieten. Die Logik sagt mir zwar, dass das eigentlich nicht stimmen kann, und trotzdem isses so. Meine Frau kann auch ohne hinzugucken meistens sagen, ob gestartet oder gelandet wird.

Sooo abwegig ist das mit dem Vorteil des Stadtflughafens aber nicht - zumindest wenn man viel fliegt, isses schon ein Bequemlichkeitsfaktor, nicht ewig zum Flughagfen raus shutteln zu müssen. Und obs jetzt die oder jene Umlandgemeinde mehr erwischt, kann denen in der Stadt, die nicht so drunter leiden, ja eh egal sein.

Was nicht heißt, dass ich was dagegen hätte, den Flughafen nach Duisburg zu verlagern.

Nach dem Flughafenbrand war es ja schon einmal im Gespräch: Abriß (Hurra!) und Neubau im ausgebaggerten Braunkohlerevier östlich von Grevenbroich.Das wäre der große Wurf gewesen. Dann noch eine flotte S-Bahn-Linie nach D´dorf und Köln und alles wäre gut. War natürlich zu teuer und NRW hat´s natürlich nicht so dicke wie das reiche Bayern...Schade!

Und bezüglich Lärmbelastung der Umlandgemeinden: Jeder weiß ja, wo er hinzieht. Auch wir seinerzeit. Aber dann werden neue Flugrouten kreiert (Entlastung des Neusser Südens zulasten des Meerbuscher Nordens durch "Modru 4 T") und die Kapazitäten werden -natürlich- ausgeweitet. Und plötzlich gibt´s Krach, dort, wo vorher keiner war. Und rot-rün, schwarz-gelb usw.: alle sind sich einig. Denn der Flughafen ist ja -trotz sinkender Vollzeit-Angestellten- ein "Jobmotor". Das ist das Totschlagargument, mit dessen Hilfe man eigentlich auch eine Chemiefabrik auf der Kö ansiedeln könnte. Aber ich schweife ab und gerate in den heiligen Zorn...

...und seit einer Woche ist´s ja ruhig wg. schönem Wetter, d.h. Ostwind, da gehe ich gleich mal schön auf die Terrasse. Wenn die Blagen schlafen.

Ist mir fremd in dieser Angelegenheit. Es ist wie es ist, und das war uns beim Herzug auch bekannt. Klar, weniger Krach wär schöner. Aber meine Frau muss halt beruflich öfters mal nach Berlin oder München, und da sind die kurzen Wege für uns schon familienfreundlich - wenn auch mit Lärm erkauft. Südlich von Ffm. war es damals trotz erheblich größerer Entfernung zum FRA nicht wesentlich leiser, nur war die Verkehrsdichte am Himmel nicht ganz so hoch, wir kriegten nur die Flieger in südlicher Richtung mit.

Aber der Punkt mit den nachträglich geänderten Schneisen erklärt einiges. Etwa, warum einige der teuersten Wohngegenden hier ziemlich direkt überflogen werden. Etwa das Gemäuer der Pooths am Rhein, da wird genau drübergebrettert - und das andere Grunstück in der H********allee liegt nicht viel ruhiger...

Ja, das ist schon komisch. Wenn ich "Geld wie Heu" hätte, würde ich nicht in die Einflugschneise ziehen. Aber auch nicht, wenn ich verschuldet wäre wie Franjo P.
Und in Lohausen ist ja auch durchaus der Geldadel zu Hause. Verstehe ich nicht, kann mir auch keiner erklären.
Egal. Für uns ist das Problem gelöst. In ein paar Monaten. Aber mal ehrlich Hr. Mark: wenn ich oft ab D´dorf fliegen muß, und ich hätte die Wahl a) 30 Minuten weit weg wohnen und Ruhe bei offenem Fenster oder b) 15 Minuten zum Flughafen und alltäglicher Lärm: da wähle ich doch a) oder? Na ja, ich bin wohl lärmempfindlich. Meine Frau stört´s auch nicht so sehr...

da es wie gesagt für meine Frau und mich hier grad noch im Bereich "geht noch" ist (500 Meter würde ich vermutlich Gelüste verspüren, Stinger-Raketen abzufeuern oder die Läufe einer Vierlingsflak heißzuballern), nehme ich auch die erfreuliche Seite zur Kenntnis, dass ich meine Frau immer sehr zeitnah nach der Landung wieder in die Arme schließen kann. Und selbst Grevenbroich (Garzweiler ?) wäre, entsprechenden Shuttle vorausgesetzt, immer noch besser als die Anbindung, die wir an FRA hatten.

Ich fand die Nähe zum Flughafen auch immer praktisch. Scheinbar bin ich aber auch nicht besonders lärmempfindlich. Bei Herrn Raccoon ist mir das noch nie soooo störend aufgefallen. Klar, ich bin da nur mal kurz zu Besuch. Da zu wohnen ist schon was anderes. Keine Frage. Aber das Stadtleben hat ja auch noch andere Vorteile. Daher begrüße ich den Umzug natürlich ausdrücklich ;-)

"Fluglärm Gerresheim". Hängt hier gerade in den Referrern als search request. Da wird doch nicht, Herr Raccoon? ;-)
Kann ich mir aber nun wirklich nicht vorstellen ...