Dienstag, 11. November 2008
Der gute Job
cut, 14:36h
Gestern am Abend in der Bibel gelesen. Was sich ja wohl so gehört. Und daher nicht weiter erwähnenswert ist. Aber egal. Dabei stieß ich jedenfalls auf die folgende interessante Stelle. Das erste Buch der Könige, Kapitel 4. Ich darf mal zitieren. Gemäß der Einheitsübersetzung:
Die Verwaltung des Reiches
König Salomo war König von ganz Israel. Dies waren seine obersten Beamten:
Jetzt folgt eine Aufzählung. ABC, der Sohn des XYZ, war Palastvorsteher, Staatsschreiber, Heerführer, Aufseher über die Fronarbeiten, Statthalter usw. Eine Position aber ragt heraus:
Sabud, der Sohn Natans, war der Freund des Königs.
Freund des Königs. Was für ein Job. So was auf unsere Zeit übertragen. Freund des Geschäftsführers. Oder gar der Geschäftsführerin. Als hochoffizielle Position. Sagenhaft.
(Nachlesen kann man den Abschnitt hier.)
Die Verwaltung des Reiches
König Salomo war König von ganz Israel. Dies waren seine obersten Beamten:
Jetzt folgt eine Aufzählung. ABC, der Sohn des XYZ, war Palastvorsteher, Staatsschreiber, Heerführer, Aufseher über die Fronarbeiten, Statthalter usw. Eine Position aber ragt heraus:
Sabud, der Sohn Natans, war der Freund des Königs.
Freund des Königs. Was für ein Job. So was auf unsere Zeit übertragen. Freund des Geschäftsführers. Oder gar der Geschäftsführerin. Als hochoffizielle Position. Sagenhaft.
(Nachlesen kann man den Abschnitt hier.)
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monolog,
Dienstag, 11. November 2008, 20:26
Gibts doch immer, diese Position. Sie ist unverhältnismäßig oft von Vollpfosten besetzt.
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cut,
Mittwoch, 12. November 2008, 11:35
Nur so als Freund/Freundin des Hauses? Irgendwie müssen die sich heut doch auch meist nützlich machen. Oder es zumindest versuchen.
Obwohl. Musste der damals wahrscheinlich ja wohl auch ...
Obwohl. Musste der damals wahrscheinlich ja wohl auch ...
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monolog,
Mittwoch, 12. November 2008, 12:58
Ich kenne genügend Firmen, in denen der Freund des Hauses eine nach außen verantwortliche Position zugeschustert bekommt, die er dann mit seiner gesammelten Inkompetenz ausfüllt, unsinnige Entscheidungen trifft und sich gegen berechtigte Kritik in den Schatten des Gönners rettet. Sie etwa nicht?
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cut,
Mittwoch, 12. November 2008, 13:12
Ja doch. Kenne ich auch. Ich hatte vor Jahren in einer rel. kleinen Firma mal einen Chef. Das war so ein Fall. Der leitete diese Abteilung, weil er mit der Geschäftsführerin und Eigentümerin des Unternehmens ziemlich eng befreundet war. Genau genommen waren die sogar verheiratet. Über den armen Kerl wurde dann auch viel gewitzelt. Eigentlich aber ein liebenswerter Typ. Später hat sie ihn dann in die Wüste geschickt. Privat. Den Job war er danach allerdings auch los.
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vert,
Donnerstag, 13. November 2008, 18:33
in der politik heißen die dann gerne mal persönliche referent/innen und sind im restlichen mitarbeiterstab weithin gefürchtet.
kannst du mit dem freund, kannst du auch mit dem könig.
kannst du mit dem freund, kannst du auch mit dem könig.
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vert,
Dienstag, 11. November 2008, 21:10
der andere job
und ich dachte schon erst, sie meinten den hier.
das war ja eher ein schlechter ...job, so als religiöser betatester.
das war ja eher ein schlechter ...job, so als religiöser betatester.
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vert,
Mittwoch, 12. November 2008, 15:22
wenn er getan hätte, was sie gesagt hat, dann wär's gar nicht so weit gekommen und sie hätten beide ihre ruhe gehabt. vor gott und der welt. ein ordentliches leben vor dem tod. ijob hätte den reißverschluß erfunden und seine frau den historischen materialismus.
aber nein, das leben nach dem tod muss es sein und man wird jahrtausende nach hinten geworfen, wegen eitler wettspielchen auf höherer ebene.
ich dachte da gerade an den pfarrer v. bodelschwingh als gründer der nach ihm benannten anstalten*, der ebenfalls ganz beseelt war, als alle seine kinder plötzlich starben und seine frau ihm die gleiche kombination noch mal gebar.
überraschenderweise fand sie das - wie ijobs frau - auch nicht so witzig und galt danach als geistig etwas angeschlagen. aber: prüfung bestanden. darauf kommt es ja an.
das neunzehnte jahrhundert. keine hundertfünfzig jahre her.
_________________
* besser bekannt als bethel (beth-el, hebr. = haus gottes), der größten diakonischen anstalt europas
aber nein, das leben nach dem tod muss es sein und man wird jahrtausende nach hinten geworfen, wegen eitler wettspielchen auf höherer ebene.
ich dachte da gerade an den pfarrer v. bodelschwingh als gründer der nach ihm benannten anstalten*, der ebenfalls ganz beseelt war, als alle seine kinder plötzlich starben und seine frau ihm die gleiche kombination noch mal gebar.
überraschenderweise fand sie das - wie ijobs frau - auch nicht so witzig und galt danach als geistig etwas angeschlagen. aber: prüfung bestanden. darauf kommt es ja an.
das neunzehnte jahrhundert. keine hundertfünfzig jahre her.
_________________
* besser bekannt als bethel (beth-el, hebr. = haus gottes), der größten diakonischen anstalt europas
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cut,
Donnerstag, 13. November 2008, 11:36
Schwer zu sagen. Vielleicht wären dann auch beide endgültig in Ungnade gefallen. Und die spätere Belohnung hätte es natürlich auch nicht gegeben. Wie auch immer. Zur Theodizee könnte man viel schreiben. Da gibt es aber sicher berufenere Interpreten als mich. Ist ja eine ganz besonders verzwickte theologische Angelegenheit.
Die Geschichte zu v. Bodelschwingh kannte ich noch nicht. Interessant. Das der die Einrichtung gegründet hat wusste ich auch nicht.
Die Geschichte zu v. Bodelschwingh kannte ich noch nicht. Interessant. Das der die Einrichtung gegründet hat wusste ich auch nicht.
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vert,
Donnerstag, 13. November 2008, 18:31
ist und bleibt wohl eine glaubensfrage. eigentlich wollte ich das thema jetzt auch gar nicht auswalzen. darum ging es im obigen beitrag ja nun auch nicht im geringsten.
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cut,
Freitag, 14. November 2008, 10:50
Ist schon eine interessante Frage. Falls Experten anwesend sind ... Oder jemand sich berufen fühlt ... Nur zu.
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rocky raccoon,
Donnerstag, 13. November 2008, 09:35
Freund des Königs: für einen Sozialisten natürlich kein erstrebenswerter Job, oder?
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cut,
Donnerstag, 13. November 2008, 11:02
Bis zur Weltrevolution ist man leider ja zu Kompromissen gezwungen.
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rocky raccoon,
Donnerstag, 13. November 2008, 11:40
Einleuchtend. Vielleicht treffen wir uns ja dann mal. Ich strebe den Job "Freund der Prinzessin" an (bleibt aber unter uns).
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cut,
Freitag, 14. November 2008, 10:54
Eine kleine Nebenprinzessin sollte doch kein Problem sein. Der König selbst, also Salomo, glänzt schließlich mit 700 Frauen und 300 Nebenfrauen. Alles noch im Rahmen also.
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vert,
Samstag, 15. November 2008, 05:31
vielleicht kommt die neuauflage als matriarchat auf den markt und sie zwei beide finden sich ruckzuck in der rolle der schmückenden nebenprinzenmänner wieder...
;-)
...oops. ich ja auch.
dann hängen wir den ganzen tag da rum und können die revolution planen.
;-)
...oops. ich ja auch.
dann hängen wir den ganzen tag da rum und können die revolution planen.
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