Sonntag, 13. Juni 2010
Vierzehn Tage
cut, 10:52h
Seit zwei Wochen ist er trocken. Und stolz auf sich ist er auch. Irgendwie. Aber irgendwo juckt es ihn auch. Am Arsch. Oder besser gesagt: am Hirn. Diese Stimme. Die schmeichelt. Wieder ganz deutlich. Völlig weg war sie ja nie:
"War doch alles gar nicht so schlimm. Bin ich überhaupt ein Alki? Zwei Entgiftungen in diesem Jahr. Klar. Nicht schön. Aber? Na und? Muss ich halt ein bisschen auf die Bremse. Und schon geht es doch auch mit. Andere haben alles verloren. Keine Kontrolle mehr und nix. Aber ich? Täglich betrunken. O.K. Das war zu viel. Aber. Das lässt sich doch kontrollieren. Und außerdem. Das alte Leben war doch auch ganz schön. Hatte doch auch sein Gutes. Die alten Freunde. Der Spaß. Die Kumpels im Klub."
Der Verstand sagt ihm: nein. Klappt nicht. Da stürzt du ruckzuck wieder völlig ab. Völlig! Mein Lieber. Aber die leise, schmeichelnde Stimme. Die flüstert zart. Mit Liebe. Und mit Dauer. Nur für ihn.
"War doch alles gar nicht so schlimm. Bin ich überhaupt ein Alki? Zwei Entgiftungen in diesem Jahr. Klar. Nicht schön. Aber? Na und? Muss ich halt ein bisschen auf die Bremse. Und schon geht es doch auch mit. Andere haben alles verloren. Keine Kontrolle mehr und nix. Aber ich? Täglich betrunken. O.K. Das war zu viel. Aber. Das lässt sich doch kontrollieren. Und außerdem. Das alte Leben war doch auch ganz schön. Hatte doch auch sein Gutes. Die alten Freunde. Der Spaß. Die Kumpels im Klub."
Der Verstand sagt ihm: nein. Klappt nicht. Da stürzt du ruckzuck wieder völlig ab. Völlig! Mein Lieber. Aber die leise, schmeichelnde Stimme. Die flüstert zart. Mit Liebe. Und mit Dauer. Nur für ihn.
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pathologe,
Sonntag, 13. Juni 2010, 11:24
Es
ist schwer, dafuer Verstaendnis zu finden, wenn einem alkoholische Getraenke so gar nicht schmecken und man nur unangenehme Erinnerungen an die wenigen Nachspiele hat, die man dereinst sich hingetrunken. Vom Moerderkopfschmerz ueber die Putzarbeiten bis hin zum Bauchgefuehl. Und zu dem Zeitpunkt bestand damals auch kein Verlangen, das alles weiterhin zu betaeuben.
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cut,
Sonntag, 13. Juni 2010, 15:37
Es ist ein Phänomen. Sucht genannt. Leute, die ziemlich platt waren, denen es wirklich schlecht ging, die fangen an, den guten, alten Tagen hinterherzutrauern. Leute, bei denen sich der Tagesablauf nur noch ums Saufen drehte, denen alles andere egal war, die denken: "War doch gar nicht so schlimm." Und fürchten gleichzeitig, sie verpassen was, ohne den Alk ... Hilfreich, wenn sie dann in einer Selbsthilfegruppe über den Kram reden können. Das hilft. Denn: Wer nicht spricht, zerbricht.
(Diese Sprüche: Nur für heute / Lass das erste Glas stehen, hast Du mit dem Zweiten keine Probleme / usw. Die sind übrigens gar nicht schlecht. Und für viele eine echte Hilfe.)
(Diese Sprüche: Nur für heute / Lass das erste Glas stehen, hast Du mit dem Zweiten keine Probleme / usw. Die sind übrigens gar nicht schlecht. Und für viele eine echte Hilfe.)
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