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Impressum

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Mittwoch, 5. Oktober 2011
Woher kommt der Piraten-Hype?
cut, 11:52h
Und was wollen die wohlhabenden Schichten des Kleinbürgertums eigentlich?

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cut, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 11:56
Was ist von den Piraten im Abgeordnetenhaus zu erwarten?

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mark793, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 12:14
In einem ähnlichen Zusammenhang
deklarierte Bov Bjerg die Piraten zu "Schweinesystemadministratoren", und ich habe mich ein ganz klein bisschen geärgert, dass diese schöne Wortschöpfung nicht auf meinem Mist gewachsen ist.

Wobei ich nicht völlig ohne Sympathien bin für diese neue Gruppierung. Ihr Bekenntnis, nicht die finalen Antworten auf alle Fragen zu haben, finde ich per se nicht verwerflich.

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rocky raccoon, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 13:03
Neue FDP
Dazu: http://www.rainersche-post.de/deutschland/wer-wird-euch-verraten-na-klar-die-piraten.php
Die Piraten: die neue FDP. Vernichtendes Urteil also.

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cut, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 13:08
Schweinesystemadministratoren
Das ist wirklich hübsch! Sympathien habe ich da keine. Noch ne liberale Partei halt. Können meinetwegen aber gerne die FDP beerben (Danke für den Link, Herr Raccoon). Der Verweis auf die zugrundeliegende Ideologie scheint mir aber wichtig. Der Verein wird ja schon im linken Spektrum verortet. Und was immer man dazu auch rechnen mag. Was man darunter auch konkret versteht. Das ist ja nun wirklich absurd.

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kreuzbube, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 16:02
Wieso im linken Spektrum? Hatten die nicht den Ansatz links und rechts sei von gestern?

Natürlich sagen sie, dass sie keine ein-Themen-Partei seien. Aber auch nach Lektüre ihrer Zielsetzungen übersetze ich Pirat so:

Ich will den ganzen Tag im Internet sein und meinen Senf zu allem dazugeben. Und irgendwer soll mir das Geld geben, damit ich das auch kann.

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cut, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 16:53
Links & Rechts sei von gestern
Behaupten sie. Stimmt schon. Die behandelten Themen (wenn auch mit anderen, fragwürdigen Inhalten versehen) haben aber doch auch zahlreiche Wähler aus dem „linken Spektrum“ angesprochen. Die haben die dann auch gleich eingemeindet. War zumindest mein Eindruck.

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bov, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 18:01
Die verlinkten Texte auf wsws.org sind ziemlich treffend. Danke für den Hinweis!

Weil mark793 die Schweinesysadmis erwähnt hat: Der ganze Text steht hier:
http://www.neues-deutschland.de/artikel/207468.smarte-streber-mit-skorbut.html
(Nein, ich bin nicht regelmäßiger Autor beim ND ;-)
Ich glaube eigentlich, dass ich nur beschrieben habe, wie sich die meisten Piraten selbst sehen. Nur dass ihre Wertung eben etwas anders ausfällt.

Im Übrigen bitte ich um besondere Würdigung des Umstands, dass ich dem Wust der abgedroschenen nautischen Metaphern die vermutlich letzte unentdeckte hinzufügen konnte, nämlich den Skorbut. (Und das völlig organisch, nur durch einen Blick ins Wahlprogramm ;-)

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mark793, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 19:01
@bov: Hihi, und behindertenpolitisch fand sich nichts,
um Holzbeine und Handprothesen zu erwähnen? ;-)

Gut, die Metaphern haben wahrscheinlich schon andere verwurstet, ich muss gestehen, das ich das Medienecho zum Landtagseinzug nicht so genau verfolgt habe.

Ansonsten bin ich da etwas zwiegespalten. Einerseits möchte ich den politischen Leichtmatrosen durchaus weitere Reife- und Selbstfindungsprozesse zugestehen. Andererseits denke ich natürlich auch, "boah ey, wat für lütte Jungs..."

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cut, Mittwoch, 5. Oktober 2011, 23:20
Skorbut ist gut
Und der Artikel im ND auch. Obwohl ich mit der Einordnung von weder rechts noch links nicht so glücklich bin.

Naja. So eine Krankheit ist natürlich nicht schön. Aber schon Sauerkraut und Zitronen reichen. Und vorbei ist der Spuk. Hier allerdings vermutlich nicht.

Hm. Vielleicht reißen es ja die Fruganer raus. Die verputzen doch mit Vorliebe Fallobst.

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kreuzbube, Donnerstag, 6. Oktober 2011, 00:24
Eingemeindet sind dort aber auch andere:


"Kurz vor der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus war es zu einem Eklat gekommen, der zeigt, wie unterschiedlich die Piraten in den einzelnen Bundesländern agieren: Zu einer Parteitagung wollten die Rheinland-Pfälzer ausgerechnet Bodo Thiesen entsenden. Der hatte mehrfach öffentlich den Holocaust relativiert und sich sogar im offiziellen Piratenwiki auf Bücher von Neonazis berufen, die wegen Volksverhetzung verurteilt wurden.

Dass sich Thiesens Ausschlussverfahren immer noch hinschleppt und er sogar als Delegierter berufen werden sollte, liegt daran, dass viele im rheinland-pfälzischen Landesverband seine Äußerungen unter Meinungsfreiheit verbuchen.

Thiesen ist kein Einzelfall: Ein weiteres Parteimitglied hatte auf seinem Blog für die von der NPD gestartete Petition zur Freilassung des Neonazis und Holocaustleugners Horst Mahler geworben."

http://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/11287

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bov, Donnerstag, 6. Oktober 2011, 01:13
mark793, ein bisschen zwiegespalten bin ich auch. aber eher wegen der beteiligten leute als wegen der politik, die ich mir erwarte. da sind ja bei leibe nicht nur idioten und unsympathen dabei.

cut, "weder rechts noch links" ist um gottes willen nicht meine einordnung! "weder rechts noch links" ist einfach plemplem. genauso gaga wie "postgender" und was der zaubersprüche mehr sind, die einen aus dem politischen raum ins reich der wahrheit und des pragmatismus beamen sollen.

kreuzbube, der artikel in der jüdischen allgemeinen trifft sicher zu. ich vermute dennoch, dass all diese regionalen ausprägungen der piraten (in berlin eher grünlinks, in bayern vielleicht eher so ödp-mäßig, in rheinland-pfalz halt so holocaustleugnerfreundlich) nur regional unterschiedliche verzierungen des eigentlich komplett unpolitischen, also affirmativen kerns darstellen.

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einemaria, Donnerstag, 6. Oktober 2011, 06:45
TRANSPIRACY?
Ich gehe mal davon aus, daß hier der Begriff "Kinder" im negativen Sinne zum Ausdruck kommen soll. Dann sollte man das aktive und passive Wahlalter hochsetzen. Vielleicht bekommt man die Piraten so wieder von den Meeren. Daß es sich bei Politik immer um das kleinere Übel handelt, sollte uns inzwischen zu Ohren gekommen sein. Insofern ist mir nicht klar, was die Kommentatoren hier sich denn so wünschen. Hättet ihr lieber altbackene Juristen und BWLer? Wünsche lassen sich auch positiv formulieren.

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cut, Donnerstag, 6. Oktober 2011, 11:13
Altbackene Juristen und BWLer?
Darum geht es ja eigentlich gerade nicht. (Neo)-Liberale Inhalte oder noch Schlimmeres werden ja nicht durch bedruckte T-Shirts, Dreitagebart und Informatikstudium zu Garanten von Fortschritt, Freiheit, Gleichheit, Kaperfahrt. Mich persönlich stört am meisten, wenn der Verein „irgendwie“ ins linke Lager eingerechnet wird. Gegen eine Jugend-FDP habe ich gar nichts (Naja). Sollte nur klar sein, dass es so ist. Und wo man damit also dran ist.

Ansonsten wünsche ich mir natürlich unverändert die sofortige Revolution. Zumindest in Unterrath.

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mark793, Freitag, 7. Oktober 2011, 12:30
Zur Abrundung des Meinungbildes
hier noch ein interessanter Beitrag, der sich nicht groß an der lechts-oder-rinks-Frage abarbeitet, sondern eine andere Perspektive versucht.

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pappnase, Freitag, 7. Oktober 2011, 12:42
danke.

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cut, Freitag, 7. Oktober 2011, 23:37
Plattformneutralität
Das soll dann wohl das Markenprofil sein. Aber kein Wort von den Kapital- oder Herrschaftsverhältnissen. Damit bezieht er doch schon klar Position. An der lechts-oder-rinks-Frage kommt der Autor somit auch nicht vorbei. Er ist da Partei. Das ist kein eigener, originärer Ansatz. Das ist (reaktionärer) alter Kram. Als ob es so etwas wie eine davon, von den Kapitalverhältnissen, unabhängige Netzpolitik oder Plattformneutralität geben könnte. Und klar, einige der Forderungen klingen ganz hübsch. Nur leider sind sie unter den Voraussetzungen vollkommen hohl. Und das halte ich nicht für Zufall. Oder einen noch nicht abgeschlossenen Lernprozess. Das ist in meinen Augen eher der Versuch, den (Neo-)Liberalismus ins Netz und damit in die Gegenwart zu bringen.

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mark793, Samstag, 8. Oktober 2011, 00:44
Das Ausblenden
der Kapital- und Herrschaftverhältnisse sehe ich auch als gravierendes Defizit. Dieser blinde Fleck ist aber eher einer romantischen Verklärung der egalisierenden und fortschrittsförderden Kräfte des Internet geschuldet als einer wie auch immer gearteten (neo)liberalen Agenda. Mit dieser Totschlagvokabel scheint mir das Piratenphänomen nicht sonderlich treffend beschrieben. Ich halte weitere Lernprozesse durchaus für möglich, wenn nicht gar wahrscheinlich.

Und noch zu dem Punkt von kreuzbube: Mir ist natürlich klar, dass dieser Themenkomplex rund um Holocaustleugner Schnappatmung auslöst, und ich will das auch nicht bagatellisieren, aber in erster Linie geht es vielen Piraten nicht darum, rumzurelativieren oder dergleichen, sondern zunächst mal um den eigenen Anspruch, Meinungfreiheit auch in Punkten hochzuhalten, wo es vielleicht wehtut. Das kann man für unklug, unsensibel und sonstwas halten, aber dass die Piraten tatsächlich und willentlich den Steigbügelhalter für irgendwelche marschierenden Knobelbecher und Springerstiefel machen, scheint mir doch ziemlich alarmistisch und weit hergeholt.

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cassandra_mmviii, Samstag, 8. Oktober 2011, 18:41
Hm. Weiss nicht. Das ist jetzt zwar der die Diskussion ganz bestimmt nichtweiterbringende Kommentar und als solchen könnte man sich ihn auch verkneifen statt damit die Blogs vollzurümplen, aber:

Ich denke, die Jungs& 2 1/2 Mädels sind von ihrem eigenen Erfolg etwas überrascht. In Bremen sind sie letzten Mai noch unter "andere Parteien" abgehakt worden.

Was ich am interessantesten finde ist, wie der Rest der Parteien reagiert. Das kann man tw nur mit "panisch" bezeichnen. Wo verorten die sich in der bestehenden Landschaft? Sind die eher SPD oder eher CDU oder doch vllt der Nachfolger der FDP? Halt, das waren ja schon die Grünen, also....?

Es betritt ein neuer Spieler die Bühne, den man schwer einschätzen kann weil es an Erfahrung mit ihm mangelt. Das ist nicht neues, es soll (ich bin zu jung um zu sagen, ob das stimmt) bei den Grünen so gewesen sein und als die PDS dazukam war es ähnlich.

Grundsätzlcih denke ich, dass Zugang zu Informationen Macht ist und ein paar der Vorschläge der Piraten finde ich äuserst interessant und es liegt meiner Meinung nach tw an politsichen Besitzstandswahren, dass sie nicht umgesetzt werden. Die Staatsfinanzen offen zu legen und "ins Netz" zu stellen nimmt den bisherigen Parteien ihre Monopolstellung, was Kenntnis des Debakels angeht. Und dann könnten Bürger auf die Idee kommen zu fragen "wie kann man einen Staat pleite machen?" oder "was, dafür geben wir Geld aus?". Das andere tw ist, dass auf die Idee noch keiner kam weil man annimmt, dass das eh zu kompliziert für "den Wähler" sei. Und an dem Punkt denke ich, dass der Ansatz der Piraten, Informationen offenzulegen auf der Idee des partizipierenden Bürgers aufbaut. Und vor dem hat man Angst.

persönlicher Eindruck aus dem Bremer Wahlk(r)ampf:

die Piraten waren die einzige Partei, mit der man gleichberechtigt reden konnte und bei denen ich den Eindruck gewann, dass sie tatsächlich Fragen und auch Rückfragen hören wollten.
Bei den anderen konnte man eher auf Schlüsselwort die üblichen Phrasen abgedroschen bekommen, die sich nicht mal wirklich unterschieden. Sie alle wollten mehr bzw bessere Bildung, den Bremer Haushalt in Ordnung bringen und versprachen mir mehr Frauenförderung.

Spass hat es gemacht als ich einen Vormittag lang (Tiger waren mit Tigerpapa unterwegs) an Wahlständen um 3 Gründe bat, sie zu wählen. Das war wohl zu kompliziert für SPD, CDU, FPD und Grüne.

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wilson.3d, Donnerstag, 6. Oktober 2011, 10:31
Auf jeden Fall fühlen sich die Piraten zu deutlich Höherem berufen.
Nachdem gestern die Koalitionsverhandlungen zwischen Rot/Grün gescheitert sind, boten die Piraten der SPD Sondierungsgespräche an.
Eine Koalition aus Rot/Rot/Piraterie ist – wie heißt es so schön – rechnerisch möglich.

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rocky raccoon, Donnerstag, 6. Oktober 2011, 12:01
Ich bezweifele, daß die Revolution in Unterrath beginnt. Zu viele Wohlstandsbürger, zu viele alte Leute. Da sieht´s bei uns im Osten der Stadt schon vielversprechender aus: wir haben alle paar Monate mal ein kommunistisches Kampfblättchen im Briefkasten, wo die G´heimer Glashütte mit Hammer & Sichel-Fähnchen geschmückt drauf ist und der Endsieg des Sozialismus´ angekündigt wird. Genossenschaftlich korrekt werden wir auch geduzt und zum Mitmachen oder zumindest zum Geldspenden aufgefordert. Und G´heim hat ja eine politisch-rote Historie und war Zentrum des Widerstands gegen die Nazis, die dann hier besonders schlimm gewütet haben.

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cut, Donnerstag, 6. Oktober 2011, 12:39
Zu viele alte Leute?
Wer, wenn nicht wir! Ihr Völker der Welt, schaut auf Unterrath!

Und dieses Glashüttenkampfblatt gibt es immer noch? Schon wieder vermutlich. Habe ich zuletzt um 1889 1989 herum gesehen. Damals DKP (?). Heute MLPD (?). Aber egal. Das ist auch Schnee von gestern. Die Glashütte selbst gibt es ja nicht einmal mehr. Aber erstaunlich, wie sich solche Traditionen halten.

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kreuzbube, Samstag, 8. Oktober 2011, 23:05
@mark793, Ich bin mitnichten der Meinung, dass man Holocaustleugner und andere Spinner nicht reden lassen sollte. Ganz im Gegenteil, wir wollen doch erfahren, mit welchen Irren wir es zu tun haben.

Für mich ist da aber eine mehr als deutliche Trennlinie zwischen der Auffassung, dass Meinungsfreiheit auch so etwas verkraften muss und dem Aktivwerden und Unterzeichnen einer Petition für Horst Mahler.

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mark793, Samstag, 8. Oktober 2011, 23:29
@kreuzbube:
Ich sehe die Übergänge eher fließend und zitiere dazu aus einer schnell gegoogelten und womöglich unrepräsentativen Piratenmeinung:

Dass der staatlich verordnete Genozid eher unprima war und Leute, die ihn weniger unprima finden, nicht zu meinen bevorzugten Gesprächspartnern gehören, sollte klar sein. Insofern teile ich Horst Mahlers Meinung nicht, bin aber als Pirat der Überzeugung, eine Meinung könne niemals ein Verbrechen sein!

Meine Auffassung gibt diese Einlassung sicher nicht 1:1 wieder, und ich würde mich für Horst Mahler und sein loses Mundwerk auch nicht ins Zeug legen, aber konsequenten Einsatz für Meinungfreiheit finde ich im Prinzip okay.

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cut, Sonntag, 9. Oktober 2011, 01:29
Das Zitat ist ja nun auch schon wieder hammerhart. "Eher Unprima" und "staatlich verordneter Genozid". Selbst in der Distanzierung springt einen die Relativierung ja regelrecht an.

Und das dann als Kampf für die Meinungsfreiheit verkaufen?

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kreuzbube, Sonntag, 9. Oktober 2011, 01:59
Eher suboptimal
cut, jeder stellt sich selbst so gut da, wie er kann. War halt nicht so der burner, damals...

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cassandra_mmviii, Sonntag, 9. Oktober 2011, 14:19
der Burner
war wohl eher ein bisschen viel Burner, damals.


Das ist zweischneidig. Einerseits darf man die Shoa nicht verharmlosen, Holocaustrelativierung als "Meinung" darstellen oder was auch immer, andererseits ist die permamente verbale Selbstdistanzierung zu so etwas wie eine lateinischen Messe geworden: alle murmeln mit, keiner hört mehr zu und wer nicht mitmurmelt ist aussen vor.

Was folgt den aus dem immer wieder gegebenen "klaren Bekenntnissen"? Meist gar nix. Und was bringt das ganze? Auch meist weniger.

Und wenn man die antisemitischen Ausfälle in CDU und FDP auflistet sieht man auch eher braun.

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cut, Montag, 10. Oktober 2011, 10:08
Murmeln im Dunkeln
Immerhin. Besser leise murmelnd auf der richtigen Seite, als lautstarkes, undurchsichtiges Lavieren.

Mantramurmeln reicht sicher nicht. Scheint mir aber ein anderes Thema zu sein.

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kreuzbube, Montag, 10. Oktober 2011, 10:19
Ach, diese Klischees hinsichtlich der Parteien passen doch alle nicht mehr. Die CDU hatte immerhin den Martin Hohmann (das war der mit den Juden als Tätervolk) aus der Partei ausgeschlossen. Was wurde mit dem Parteiausschlussverfahren wegen Sarrazin? Dass Lafontaine von "Fremdarbeitern" gefaselt hat, die den deutschen Arbeitern den Lohn nehmen, hat in seiner Partei auch keinen nennenswert gestört.

Mir ist es in dieser Hinsicht völlig egal, um welche Partei es sich handelt. Man sollte ein wenig auf seine Sprache achten - und ab und zu die Klappe halten.

Aber zum Thema "Meinungsäußerung": Hier in der Region regelmäßig auf den Fussballplätzen zu hören in Richtung des Gegners:

"Eine U-Bahn, eine U-Bahn, eine U-Bahn bauen wir, eine U-Bahn bis nach Auschwitz. Eine U-Bahn bauen wir!"

Meinungsäußerung? Zulassen? Unterbinden?

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cut, Montag, 10. Oktober 2011, 10:49
Meinungsäußerung
Politisch bekämpfen, im Rahmen der bundesdeutschen Gesetzeslage unterbinden. Für mich keine Frage.

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cassandra_mmviii, Montag, 10. Oktober 2011, 15:43
Gesetze und Murmeln
Die Frage ist, ob verbieten überhaupt effektiv sein kann.

Verbieten ist einfach. Gesetz und fertig. Alle glücklich, alle ausreichend distanziert. Aber was bringt es? Nutzt das überhaupt was?

Klar bin ich persönlich immer 150% froh, wenn ein gewisser Th. H aus N.-H. bei G., mittlerweile in Thüringen ansässig, mal wieder gesiebte Luft atmet
Ein Genosse von mir bekam immer die Vollkrise wenn er an einem Aufkleber "Freiheit für alle politischen Gefangenen" vorbeikam, denn er fand Th. H. auch hinter Gittern viel netter aufbewahrt als in Freiheit. Auf der anderen Seite der grunsätzlicher Anspruch, eine Gesellschaft ohne Knäste aufbauen zu wollen.


Das Problem lässt sich mit rituellem Murmeln nicht lösen. Und sobald dann Taten gefragt sind, sind die offiziellen Politmurmler auf einmal woanders. Haben keine Zeit und noch weniger Geld, entsprechende Projekte zu unterstützen. Und müssen ja auch andere Zwänge bedenken- Ruf der Stadt und so. "Aus unserem haus gibt es dafür kein gekld" sagte die SPD-Staatsrätin zu einer Austellung über NS in der entsprechenden Region.

Bei solchen Sätzen frage ich mich, was das Gemurmele an Aussagewert hat.

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mark793, Montag, 10. Oktober 2011, 15:59
Naja,
grundsätzlich ist es schon wichtig und richtig, DENEN nicht die Lufthoheit zu überlassen, anderereits kann ich in der oben zitierten pseudocool-pubertären Piratenäußerung keinen Anlass zu Lichterketten oder gar Strafanzeigen erkennen.

Dieser U-Bahn-nach-Auschwitz-Song hingegen geht natürlich überhaupt gar nicht, aber ein Patentrezept gegen falsches Denken oder vermeintliches Tabubrechen habe ich auch nicht parat.

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cassandra_mmviii, Montag, 10. Oktober 2011, 16:11
Ich brauch Nachhilfe
ich meine das ernst. Ich weiss, dass das Sinn macht oder zumindest immer sinnvoll klang, aber irgendwie habe ich da ein gigantisches Schwarzes Loch.

Mir leuchtet in letzer Zeit nicht mehr ein, was Lichterketten& ähnliche Betrofenheitsaktionen bringen sollen.
Auf mich wirkt das mittlerweile eher wie Selbstvergewisserung, dass man auf der richtigen Seite steht. Das hat zwar auch seine Berechtigung, aber die, die da stehen, werden wohl kaum den Holocaust leugnen, Asylantenheime anzünden etc.

Jedesmal wenn die NDP mit ihren geschätzen 75 Hänseln&Greteln irgendwo aufzuschlagen droht mobilisieren sich ganze Städte, Oberbürgermeister tragen Transparente, multikulturelle Strassenfeste werden organisiert etc.

Und am Ende stehen die Leute, die sich im Alltag eher als Sand im Getriebe antifaschistischer Arbeit erweisen, dann in der Zeitung auf Seite 1 als supertolle Demokraten.

Oder kurz: warum macht man Lichterketten etc? Wem hilft das? Mir und meinem Wohlfühlfaktor oder erreicht man tatsächlich irgendwas, was nicht eh schon da war?

Sorry wenn das zu banal war, aber in letzter Zeit erscheint mir das Hinterfragen der Basics manchmal als alternativlos.

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cassandra_mmviii, Montag, 10. Oktober 2011, 16:22
Lufthoheit
Mark:
ich frage mich, ob die rechten Tiefflieger das Hintergrundgemurmel der Selbstvergewisserer überhaupt (noch) wahrnehmen oder ob da 2 völlig unabhängige Radiosender laufen.

ich habe nach meinem Umzug meine erste Holocaustleugnerin in realitas getroffen. Ich dachte immer, die gibt es nur woanders... so im Internet oder so, aber da stand sie. Und leugnete fröhlich drauflos. Bei einer relativ Fremden wie mir fand ich das mindestens gewagt. Sie testete ab, was ich von diesen Thesen hielt. Gar nichts. Überhaupt nichts. Aber das störte sie nicht wirklich. Nicht zu stoppen.

Das hat sich vom Politmurmler-Diskurs dermassen weit entfernt... die überzeugt man nicht wenn man das antifaschistische Responsorium runterrattert.

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kreuzbube, Montag, 10. Oktober 2011, 18:36
Es geht nicht um Betroffenheitsäußerungen. Es geht darum, diesem Gesocks nicht freiwillig Boden zu überlassen. Sie sollen merken, dass sie am Rand der Gesellschaft stehen und die Gesellschaft sollte deutlich machen, dass so etwas in ihrer Mitte unerwünscht ist.

Heißt im Falle der Fußballstadien: Hausverbot. Ihr seid hier unerwünscht. Wir wollen euch hier nicht haben. Punkt.

Es geht nicht darum, diese Typen zu belehren und zu ändern. Es geht darum, dass so etwas Konsequenzen hat, dass solche Äußerungen auch aus diesem Grund nicht als alltäglich und normal aufgenommen werden.

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cassandra_mmviii, Montag, 10. Oktober 2011, 18:56
Leider endet das nach dem "grossen Tag", wenn die Presse kommt, immer wieder im Nichts.

Da wird der Jugendarbeit das Geld gekürzt, ist für den Erhalt von Gedenkstätten keine Kohle da und die Schrödersche Extremismusklausel wird auch akzeptiert statt Frau Ministerinnenpraktikantin deutlich zu sagen, dass das Schwachfug im Quadrat ist. Noch mehr Gemurmel, aus dem man irgendwo "freiheitlich-demokratische Grundordnung" heraushören kann und "gegen Extremismus"

Da wird ein entschlossenes Vorgehen gefordert und alle sind sich einig, aber wenn dass Rechtsradikale ein eher links orientiertes Fanfest im weserstadion überfallen, dauert es ein paar Jahre bis es zum Prozess kommt und der endet dann auch eher symbolisch. Da wäre meiner Ansicht nach Taten, also Urteile, gefragt und nicht noch mehr Betroffenheit.

Ich bin völlig agegen, den Sumpfbraunen den Boden zu überlasen. Aber über das wie herrscht bei mir eher ein grosses Fragezeichen.

Man vernutzt sich in den Demos/Mahnwachen gegen die mittlerweile ständig stattfindenden NDP-Demos und den Raum haben sie trotzdem.

Mit historischen Fakten kann man Holocaustleugnern nicht kommen, das ist klar. Der Holocaust gehört zu den bestbeschriebensten Verbrechen, wer das nicht zur Kenntnis nimmt... kann man dem noch helfen? Weiss ich nicht, bin aus Grundsatz dagegen aufzugeben, aber das wie ist mir nicht ersichtlich.

Was tun?
Gedenkstunden mit Polit-Offiziellen, die was von "Lehren aus der Geschichte" reden sind nicht die Lösung.
Strassenfest gegen Rechts macht zwar Spass, trägt aber zur Vernutzung bei.
Endlose Aufklärung hilft auch nicht.

Ich weiss es nicht.

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cut, Dienstag, 11. Oktober 2011, 14:33
Patentrezepte
Die habe ich auch nicht. Möchte mich aber Herrn Mark anschließen. Einfach hinnehmen geht nicht. Ob es etwas bringt? Tja. 100 Prozent erreicht man ja nie. Und bekennende Nazis wohl auch kaum. Aber immerhin, bei aller Kritik an der bundesdeutschen Realität: Bei offener Relativiererei oder der Arbeit mit Naziparolen und den entsprechenden Inhalten ist man politisch weitgehend erledigt. Gut so. Soll auch so bleiben.

Das viele im bürgerlichen Lager inkonsequent sind (sogar Sand im Getriebe konsequenter, antifaschistischer Arbeit) ist auch klar. Trotzdem ist es wichtig, was zu tun. Wie Herr Kreuzbube es ja auch sagt. Es geht darum, dem Gesocks nicht den Boden zu überlassen. Und das hat auch konkrete Folgen (siehe oben). Davon bin ich überzeugt. Mehr als diese aufreibende, kleinteilige Arbeit geht aktuell nicht. Der große Umbruch ist ja nicht in Sicht.

Aufklären, Verbreiten, Organisieren. Mühsames Klein-Klein. Wo auch immer.

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cassandra_mmviii, Dienstag, 11. Oktober 2011, 16:48
Bei offener Relativiererei oder der Arbeit mit Naziparolen und den entsprechenden Inhalten ist man politisch weitgehend erledigt.

Leider nein. Ich habe da durch einen Kumpel, der das beruflich macht (jupp, hauptberuflich Antifa, der Arme)
etwas Einblick und manchmal (ich will ja nicht rückfällig werden, ABER...) kann man nicht so viel essen wie man kotzen will.

Wenn es um Rechtsesxtremismus geht kommt in den letzten Jahren immer wieder "da muss man dann aber auch was gegen Linksextremismus machen" auf den Tisch.
Da werden dann gemäss der Kriminalstatistik im VS-Bericht Straftaten gezählt und dann schliesst man "links viel gefährlicher". Die Frage nach Tötungsdelikten und Körperverletzung (eine beschmierte Wand ist ein anderes Kaliber als ein zusammengeschlagener Mensch) wird nicht gestellt.
Da wird mit Extremismustheorien operiert, fröhlich gleichgestellt und grob verharmlost. Die Autonomen Nationalisten zB werden nicht ernstgenommen, rechtes Gedankengut in der neopaganen Szene gibt es per definituionem nicht und die NPD zum Altherrenclub erklärt, der allein aufgrund seiner Altersstruktur nicht zum Wahlkampf imstande sei, alsio harmlos.

Das ist relativierend. Und völlig akzeptiert.

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cut, Dienstag, 11. Oktober 2011, 17:36
Leider nein
O.K. Wundere mich gerade selber über meinen oben geschilderten Optimismus. Das ist so. Und das ist relativierend.

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cassandra_mmviii, Dienstag, 11. Oktober 2011, 18:06
das Problem ist, dass man, wenn man zugibt, dass Rechtsextremismus mehr als ein Problem von ein paar über 75-Jährigen und ihren Enkeln mit nach unten offenen IQ, zugeben müsste, dass man die letzten Jahre/Jahrzehnte den falschen Ansatz verfolgt hat und sich letztendlich geirrt hat.

Betroffenheit wenn die NPD in Landtag Y sitzt. Man diskutiert ein Verbot der NPD. Verdammte Scheisse, das löst doch nichts an Problemen.

Es ignoriert, dass es einen ausserparlamentarischen Rechtsextremismus gibt. Das es einen intellektuellen Rechtsextermismus gibt. Das nicht jeder rechte Schläger sich eigentlich nur nach Liebe und einem Ausbildungsplatz sehnt.

Ich erínnere mich an den "Fall Nöttelmann" als eine offen Rechtsextreme Geschichte studierte. Wie kann sie nur??? kann man die Reaktionen zusammenfassen. Hilflosigkeit angesichts der Tatsache, dass nicht jeder mit Abi automatisch links ist, das man intelligent und trotzdem rechts sein kann, dass nicht jeder von denen zu doof ist, die eigene Ideologie zu verstehen.

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cassandra_mmviii, Dienstag, 11. Oktober 2011, 18:15
Relativierend
ist es, wenn in der Schule die Aufarbeitung der DDR auf Kosten des Geschichtsunterrichtes NS geht und das begründet wird mit "das waren beides Unrechtsregime". Und das passiert, sogar oft.

Erst einmal: es ging in beiden Fällen strikt nach geltendem Recht zu. Rechtsstaat heisst ja nicht, dass alles richtig ist, sindern nur, dass geltendes Recht angewandt wird.

In den Köpfen verdrängt die DDR den NS. Ich bin beileibe kein DDR-Fan, aber die Todeslager sind mit bisher entgangen.
Dann kommt ein diffuser Totalitarismusbegriff zum Einsatz und alle schwimmt.

Relativierend ist es, wenn der Gaza-Streifen mit den Warschauer Ghetto verglichen wird.

Und mit beidem kommt man ganz gut durch. da stirbt niemand den sofortigen Polit-Sozial-Tod weil er untragbar ist.

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cut, Dienstag, 11. Oktober 2011, 23:23
Ja. Auch richtig. Statt Relativierung hätte ich besser Leugnung geschrieben.

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cassandra_mmviii, Mittwoch, 12. Oktober 2011, 10:05
Okay, leugnenderweisen sollte man sich wirklich ausserhalb eines sehr eingeschränkten Zirkels nicht hervortun. Stimmt.

Aber Sätze wie "der Holocaust darf nicht als Totschlagargument in der Israeldebatte benutzt werden" sind mEn durchaus salonfähig.

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txxx666, Samstag, 8. Oktober 2011, 14:16
Also, bei aller Skepsis (v.a. auch hinsichtlich der Personage) - aber wenn sie ihr Konzept der Liquid Democracy ernst nehmen, also direkte Demokratie, eine Art permanentes Plebiszit, via Internet, dann sind die Piraten für mich (als Linken) tatsächlich die Partei der Zukunft (bzw. der Stunde).

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kreuzbube, Samstag, 8. Oktober 2011, 23:19
Fehlende Transparenz? Das soll das Problem sein und mehr Internet die Lösung? Da braucht man nur ein aktuelles Beispiel um zu sehen, dass es daran nicht hapert:

Zur Zeit wissen alle, dass gigantische Mengen an Steuergeldern umverteilt werden.

Das Geld kommt von allen und es geht an wenige. 400 Milliarden oder mehr, wenn wir Pech haben. Um Kredite und Zinsen zu bezahlen. Denn auch beim Griechen bleibt die Kohle ja nicht.

Es besteht kein Informationsdefizit. Nichts geschieht heimlich. Jeder kann zuschauen, was da passiert. Gemacht wird es trotzdem.

Enteignung von Volksvermögen könnte man es nennen, wenn noch Vermögen da wäre und nicht nur noch von der Aufnahme neuer Schulden der Rede wäre, die dann auch wiederum alle treffen.

Ist aber bestimmt ein schöner Trost, wenn man freie Software bekommt, nachdem die schönen Renteneinlagen futsch sind. Da kann man sich wenigstens die Zeit vertreiben.

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txxx666, Dienstag, 11. Oktober 2011, 15:50
Es geht nicht nur um mehr Transparenz, sondern um gleichberechtigte Mitsprache auf allen Ebenen. Und ja: das wäre mit Sicherheit eine bzw. die einzige Lösung.

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cut, Mittwoch, 12. Oktober 2011, 12:49
Das ist aber in Bezug auf den Verein eine sehr optimistische Hoffnung. War da nicht mal was? Klasse? Kapital? Herrschaft?

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cassandra_mmviii, Mittwoch, 12. Oktober 2011, 13:39
Klasse, Herrschaft und Kapital
gibt es immer noch. Aber seit der Industriellen Revolution hat sich trotzdem einiges getan.
Zusätzlich zu den "Klassikern" des Kapitals würde ich Bildung, Wissen und Zugang zu Informationen durchaus dazuzählen.

Wie soll man sich den eine eigene Analyse zum Funktionieren/Nichtfunktionieren von was auch immer (Softeismaschine, Aktienmärkte, Bildungssystem) bilden wenn man keine Ahnung hat, was das überhaupt ist?
Nicht umsonst war der Klassiker der Arbeiterbewegung der Bildungsverein.
Wissen ist Macht, und um die geht es schlussendlich..


Mir stiess heute beim Zeitunglesen ein Interview auf.

Frage: "Die Schüler beklagen allerdings, Sie setzten sich nicht genügend füer eine vbessere Auisstattung ders Bildungshaushaltes ein. Und wen doch, bekommen die Schüler das nicht mit"
Antwort: "Das können sie auch nicht. Sie können mir glauben, dass es bis an die Grenzen des Erträglichen gegangen ist, was in den Koalitionsverhandlungen stattgefunden hat. Was da erkämpft worden ist, findet selbstverständlich und richtigerweise hinter verschlossenen Türen statt- weil es für Politiker dabei auch immer um Sieg oder Niederlage geht."

Fassen wir zusammen: da beschweren sich Schüler, weil sie etwas wollen, was ihnen immer versprochen wird: mehr/bessere Bildung und es nicht bekommen. Soweit so systemkonform, da müsste jedem Bildungspolitiker das Herz jubeln.

Aber Frau Bildungssenatorin fordert Glauben ein- man kann ihr glauben. Überprüfen, ob dieses Vertrauen auch gerechtfertigt ist, sollen wir lieber nicht, denn es geht ja um Politikerkarrieren. Ts- und mir wirft jemand meinen Katholizismus vor! Dagegegen ist der Glaube an einen Gott, der Himmel und Erde erschaffen hat, vergleichsweise rational.

Also warum nicht die Koalitionsverhandlungen öffentlich machen?

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cut, Sonntag, 9. Oktober 2011, 02:43
Zusammenfassend kann man (also der eher wohlmeinende Zeitgenosse) vielleicht sagen, dass es jenseits von fehlenden, fragwürdigen und hohlen (Plattformneutralität) Inhalten sowie teilweise dubiosem Personal den festen Willen gibt, zu lernen. Folglich kann da ja noch was draus werden. Was will man mehr. Lernen ist ja immer gut. Und aktuelle, konkrete Positionen haben somit auch keine besondere Bedeutung. Dabei handelt es sich eher um Zwischenstationen im Lernprozess. Kritik daran läuft entsprechend ins Leere. So gehen dann natürlich auch Sachen durch, für die jeder CDUler (zurecht) schwer einen drüber kriegen würde. Vermutlich ist das einer von diesen postmaterialistischen Ansätzen. Das erklärt auch die gute Presse. Gleichzeitig verheißt er in meinen Augen leider nichts Gutes. Ich bleibe dann doch lieber dem Historischen Materialismus und der Kritik der bürgerlichen Gesellschaft verpflichtet.

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vert, Mittwoch, 12. Oktober 2011, 18:45
das hier hab ich dazu mal beim cabman geschrieben.

es bleibt tatsächlich ein miraculum, warum die psg nicht mit besserem ergebnis aus der berlinwahl hervor gegangen ist!

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cut, Donnerstag, 13. Oktober 2011, 11:38
Was aus den Postmaterialisten wird, wird sich zeigen. Mal sehen, wer da noch so an der Oberfläche auftaucht. Aber wie auch immer. Ist Mensch sich klar, (nur und bestenfalls) eine sozialliberalgrünbuntalternative Kraft vor sich zu haben. Dann seis drum.

Ansonsten sind Prognosen ja immer schwer. Insbesondere, wenn auch noch die Zukunft ins Spiel kommt. Da landet man schnell bei Horxscher-Zukunftsastrologie. Daher halte ich jetzt auch lieber die Klappe. Ihre Prophezeiungen Analysen scheinen mir aber natürlich nicht unplausibel. ;-)

(PSG: Trotzkisten mit guten Wahlergebnissen? Hierzulande? Würden Sie etwa … ;-) … ?)

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kreuzbube, Freitag, 14. Oktober 2011, 10:58
Jugendsünde NPD
An der Oberfläche aufgetaucht:

Erst NPD, nun Pirat:

http://www.ostsee-zeitung.de/nachrichten/mv/index_artikel_komplett.phtml?SID=7995b947b560f1d443bc8c8452480497&param=news&id=3259164

Die NPD hat dazu auch was zu sagen:

"Matthias Bahner schreibt, daß seine Aktivitäten sich ausschließlich auf Freizeitaktivitäten beschränkt hätten. Richtig ist, daß Bahner während seiner Mitgliedschaft an zahlreichen Kreisverbandssitzungen teilgenommen hat, sich an den Protesten gegen die Anti-Wehrmachtsausstellung in Peenemünde beteiligte und u.a. auch das DS-Pressefest besuchte."

http://www.npd-mv.de/index.php?com=news&view=article&id=2536&mid=1

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cut, Freitag, 14. Oktober 2011, 11:35
Jugendsünden schon in der Kindheit
Ja. Da musste ich auch dran denken. Die Stellungnahme der NPD kannte ich aber noch nicht. Mal sehen, wie die (die Piraten) damit umgehen. Das wird interessant. Bislang hatte ich eher den Eindruck, das juckt dort nicht sonderlich (bisschen unprima vielleicht. Aber hey, wir sind für die Meinungsfreiheit …).

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kreuzbube, Freitag, 14. Oktober 2011, 23:37
Auch zurückgetreten: Der Kreisverbdansvorsitzende der Piraten von Freising. Er wäre zwar in der NPD gewesen, aber deren Gedankengut hätte niemals seinen politischen Überzeugungen entsprochen.

Der Bundesvorsitzende der Piraten, Sebastian Nerz:

"Es gibt einige, die in jugendlicher Naivität in die NPD eingetreten sind und deren rechtsextreme Politik nicht wirklich durchschaut hatten."

Das finde ich originell. Wie muss man sich diese Naivität wohl vorstellen? "Ich habe den Holocaust geleugnet, ich war halt naiv. Heute hingegen weiß ich, dass das unprima war mit den Itzigs Juden".

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cut, Samstag, 15. Oktober 2011, 08:50
Bin gespannt, wohin die Reise geht. Vermutlich sind da (wie bei anderen, neuen politischen Bewegungen am Anfang auch) noch jede Menge dubiose Gestalten unterwegs. Aber auch die "Mainstreampositionen" sind ja eher trostlos. Erwarten tue ich daher nichts.

Was da momentan verzapft wird, ist allerdings wirklich starker Tobak.

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vert, Dienstag, 18. Oktober 2011, 10:53
von einer konzertierten aktion zu sprechen geht hier sicher zu weit, aber.
die äusserung der npd sagt mehr über die npd als über die piraten: wer hat sonst schon eine derart ausführliche aktenlage über seine mitglieder.
ein etwas bedauerlicher gedanke, der mir in dem zusammenhang noch gekommen ist: vielleicht ist es in einigen landstrichen fast unmöglich, eine jugendpolitsozialisation ohne die npd zu verbringen. Die herzerfrischend antiintellektuelle attituede hat auch bei rebellierenden westdeutschen jugendlichen ihre anhaenger*innen - allerdings sehen die dann schnell auch alternativen.

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vert, Dienstag, 18. Oktober 2011, 11:04
andererseits: wer tritt schon aus rebellion in eine partei ein? christina schroeder vielleicht...

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cut, Dienstag, 18. Oktober 2011, 22:53
... Niemand!
Interessant wäre mal zu erfahren, ob es da eine nennenswerte Anzahl von "lernenden Wechslern" gibt.

Aber grau ist alle Spekulation. Und das emanzipatorische Potenzial vermutlich so oder so gering.

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kreuzbube, Mittwoch, 19. Oktober 2011, 10:25
vert, dazu braucht man doch keine Akte über seine Mitglieder. Wenn man mal Parteimitglied war, dann weiß man das auch so. Das sitzen bei den Treffen des Ortsvereins vielleicht zehn Leutchen mehr oder minder aktiv herum, die sich mehr oder minder lange kennen. Man weiß, wer was organisiert hat und zu welcher Veranstaltung man gemeinsam hingefahren ist, wer mit wessen Frau mal was gehabt hat und anschließend wutentbrannt ausgetreten ist usw.

"Der Heinz, der hat uns doch damals den Bus für die Demo gegen die Wehrmachtsausstellung besorgt."

Da muss man nichts speichern oder aktenkundig machen.

@cut, lernende Wechsler? Unbedingt mal den hier anschauen, von SPD zu NPD gewechselt. Wer bei einer solchen Truppe mitmacht, der kann nicht übersehen, um welche Irren es sich da handelt. "Deutsche Frauen, Deutsche Treue" usw. und alle singen mit. Unfassbar, man denkt, das könne nur Comedy sein:

Martin holt den Püschel raus

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cut, Mittwoch, 19. Oktober 2011, 22:26
Ach du Scheiße. Und das ist keine Comedy?

Lernende Wechsler: Das "lernende" meine ich schon als Comedy!

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cut, Dienstag, 27. März 2012, 14:20
Sieben Prozent für die Piraten
“… In dieser Situation finden Organisationen wie die Piraten nicht nur Nährboden. Sie erfüllen für die herrschende Elite eine wichtige Funktion. Indem sie propagieren, dass Demokratie im Wesentlichen eine Frage der Transparenz sei und durch einige technische Änderungen durchgesetzt werden könne, blenden sie die sozialen Zusammenhänge vollständig aus. Während in ganz Europa die Attacken auf demokratische Rechte zunehmen, und eine Schicht von Superreichen die Geschicke der Gesellschaft lenkt, sprechen sie sich für Liquid Feedback und Videoübertragungen der Landtagssitzungen aus …“.

Der ganze Beitrag findet sich hier.

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