Regionalverkehr
Kein Hinweis. Nur eine Feststellung. Dringend Warnung natürlich auch. Strauchdiebe und Halsabschneider: so nicht! So weit die einleitenden Worte. Damit dürfte alles klar sein. Dies ist kein Aufruf zum Verbrechen. Daher. Hier ist sie nun: Die „99 Prozent-Methode“, umsonst mit der Bahn zu fahren.
Und das geht so: Anzug und Krawatte, Handy und Zeitung. Typ Geschäftsmann also. Oder Typa Geschäftsfrau. Kostüm dann, usw. Kommt der Zugbegleiter oder Billeteur (ich rede hier allerdings nur von der DB. Und auch nur vom Fernverkehr. Im Regionalverkehr herrschen andere Sitten und Gesetze. Das Gesetz des Dschungels!) mit seinem Spruch: „Die zugestiegenen Reisenden die Fahrkarten bitte“, dann einfach nicht reagieren. Nicht wegschauen, nicht zucken. Nix. Und in 99 Prozent der Fälle geht der Herr oder die Dame einfach vorbei.
Ich selber besitze die BC 100. Reise (leider) entsprechend regelmäßig in derartiger Verkleidung. Und kann es daher beurteilen. Die Theorie ist empirisch also hochgradig verifiziert. Wissenschaft geradezu. Hand drauf. Sanktionen drohen im Fernverkehr (weiße Züge) übrigens keine. Schlimmstenfalls löst man sein Ticket im Zug gegen einen geringen Aufpreis nach. Dieses Nachlösen geht im Regionalverkehr (rote Züge) nicht. Da muss man dann als geächteter Schwarzfahrer 60 Euro berappen.
Alles klar. Hoffe. Ich. Und noch mal. Zur Sicherheit: Leute. Fahrt mit der Bahn. Mir regulärem Ticket natürlich. Ernsthaft. Und nieder mit dem Automobil.
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ganz ohne schlüpps, eine meisterleistung der illusion, auf die ich immer noch recht stolz bin.
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die Markfufzisch dät denne och nit wieh,
ich fahr schwatz mit de KVB,
dä Hals voll krieje de Bonze nie."
... kommt mir nach langen Jahren wieder in den Sinn, wenn es in der Bahn nach entsprechender Verspätung heißt: "Der Anschlusszug nach Leipzig konnte leider nicht mehr warten."
Zeltinger, "Müngersdorfer Stadion"
http://www.youtube.com/watch?v=HkeRyhcwY0Y&feature=related
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Allerdings muss ich sagen, dass die damals, vor Äonen war's, beim Konzert ganz schön was weggekippt haben. Kiste Bier neben dem Mikro...
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Es lebe der Individualverkehr!
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Aber wenn's dann doch mal weiter weg geht, bevorzuge ich ganz klar den Urologen.
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Nun könnte ich zum Vorteil des ÖPNV immerhin sagen, dass er mir die Erstbegegnung mit meiner künftigen Frau beschert hat. Aber wenn wir uns nicht am Mannheimer Hauptbahnhof über den Weg gelauften wären, hätte das Kennenlernen paar Tage später im Büro ohnehin stattgefunden.
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Rahmenbedingungen allerdings perfekt:
Kindergarten hier in der Strasse
Strassenbahnhaltestelle 3 Minuten entfernt
Strassenbahnfahrzeit zu Tigergatten Arbeitsstelle: 12 Minuten ohne Umsteigen. Fährt alle 10 Minuten.
Plus die Mitgliedschaft in einem "Autoteil-Verein" für die Grosseinkäufe.
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Nein. Quatsch. Sie sind ja selbstverständlich Gentleman geblieben. Daher eine wirklich schöne Geschichte. Mit Happy End.
Und das regelmäßige Pendeln steigert die Lebensqualität wohl nie. Außer auf dem Rad. Da vermutlich schon. Aber wem sage ich das.
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Man sollte auf wohnortnahe Standorte achten. Sonst braucht man das nicht.
Ich buche den Wagen, nehme meine Karte (so eine Schlüsselkarte), öffne den Wagen, entnehme Schlüssel aus Handschuhfach via Geheimnumer und los geht's. KIlometereintrag voerher überprüfen und hinterher eintragen, am Ende des Monats gibts die Rechnung.
Die Autos sind besser in Schuss als viele Privatwagen, nix für Hopbby-Schrauber. Was gut ist, denn mir fehlt das familiäre Autoschraub-Gen völlig.
Grundgebühr sind hier bei uns 10 Euro.
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die "grünräder" haben sich nach imperialer überdehnung offenbar wieder auf ein handhabbares maß (z.b. nur noch zwei versch. autogrößen) zusammengeschrumpft - soweit das mit einer zentralverwaltung in rotterdam geht. auch hier muss man sich den kilometerpreis aus einer kilometerpauschale und einem spritaufschlag zusammenrechnen...
die citymobiler sind neu in düsseldorf - und schnell gewachsen. mir die sympathischsten mit den wahrscheinlich besten und transparentesten preisen.
neben der wohnortnähe ist die dann vorhandene abdeckung wichtig: ein auto neben dem haus mag ja hübsch sein, wenn jedoch jemand damit unterwegs ist, ist plötzlich kein auto da und das nächste einzelne auto steht womöglich im nächsten stadtteil...stellplätze mit mehreren autos können da sehr viel interessanter sein, auch wenn sie mal eine straße weit weg sind.
ebenfalls für manche interessant: das netz.
"fahr" und "flottster" nutzen das gleiche und auch die gleiche technik. sieht gigantisch aus, kann aber auch mal dazu führen, dass am bahnhof ein auto steht und das bedeutet, dass sie damit eine stadt abgedeckt haben.
"grünräder" hat ein eigenes halbwegs passables netz und das von "citymobile" ist auch gar nicht so schlecht, speziell weil quernutzungen (mit der eigenen karte zum eigenen tarif) zu dem netz eines anderen großen anbieters ("wechsel";-) und diversen unabhängigen möglich sind.
halbwegs neu (viel älter als vier jahre ist eigentlich pfui in der szene) und regelmäßig gewartet dürften sie alle sein, davon würde ich jetzt ganz sicher ausgehen.
questions anyone?
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wie kommt das?
dabei würde ich nur noch die stadtmobiler und im weiteren sinne auch gw als "echte überzeugungstäter" bezeichnen wollen. aber die sog. "professionalisierung" treibt schon komische blüten.
es sind schon mehrere konzerne (bahn, mindestens drei autovermieter, daimler, shell, vw) mit viel tamtam ins carsharing eingestiegen - und einige auch schon wieder aus (shell, sixt), weil damit nicht die schnelle mark zu verdienen ist. die einzigen großen, die noch da sind, waren auch vorher schon da. nur der bahn muss man zugestehen, dass sie geduld und geld mitgebracht hat und über jahre organisches wachstum generiert - wenn auch mit sonderbarer preispolitik. in zukunft werden weitere anbieter vom markt verschwinden - und ich bezweifle stark, dass es die "traditionellen" sind, die über jahre die maßstäbe gesetzt haben.
allerdings sehe ich da eine blöde tendenz, der pseudoprofessionalität der konzerne hinterherzuhecheln, statt sich der stärken zu besinnen, mit denen man all die jahre auch gewachsen ist: es arbeiten dort immer mehr leute, denen das gewerbe an sich total egal ist. weil quereinsteiger sind nicht "professionell". zitat eines geschäftsführers, selbst studierter sozialpädagoge.
gucken, wo das hinführt.
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Wir fahen relativ oft und jedesmal geht irgendwas schief. Vior einer Weile standen wir in einer niedersächsischen Kleinstadt und die Zugführerin forderte via Durchsage auf, einige Passagiere mögen aussteigen, der Zug sei überfüllt. Wir sahen und um und stellten 2 Dinge fest: 1) wir waren nicht die einizgen, die sich umsahen und
2) der Zug war nicht überfüllt, was dem Gemurmele nach wohl Konsens war, das hatte man alles schon voller gesehen.
Nächste Durchsage: sie fordert einige Passagiere jetzt wirklich auf, auszusteigen. Das hatte aber nicht mehr Resonanz als die (unwirkliche) Aussage vorher.
Dritte Durchsage- klang wie ich mit akuten PMS: wenn jetzt nicht sofort der Zug leerer wird, dann ruft sie die Bahnpolizei und die räumen dann den Zug.
Ein Mob begann sich zu formen. Sich räumen lassen nur weil die Bahn mal wieder mehr Tickets verkauft hatte als sie als Plätze hat? Das wollte keiner.
Nächste Durchsage: jetzt steigen "aber wirklich bitte" alle aus, die keine Platzreservierung haben. Man dürfe nicht losfahren wenn Fahrgäste auf dem Boden sitzen oder stehen. Brüllendes Gelächter.
Einige Reisende verlangten danach, bitte jetzt endliche weiterzufahren.
Fünfte Durchsage;: die Anschlusszüge werden nicht warten, die Bahn übernehme auch keine dadraus entstehenden Kosten, man möge bitte dafür sorgen, dass alle Passagiere aussteigen, die keine Reservierung haben.
Stimmung im Abteil: irgendwo zwischen Gelächter und Mob. Wortführer der "fahrt doch einfach los"-Fraktion vor Ort: zwei Bundeswehrsoldaten. Die hatten zwischendurch auch 3 vorher wohl Schwarzfahrer mit auf ihr Ticket geschrieben.
Kurzzusammenfassung: Menschen sind einander gleichgültig, aber keiner mag die Bahn. Das vereint.
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"Das ist mir schon seit grob 15 Jahren nicht mehr passiert, es ist mir eine Ehre. Und wenn ich Sie nun um Namen und Dienstnummer, Grund und Anlass der Räumung und die juristische Grundlage sowie den Namen des Einsatzleiters bitten darf?"
Nie zu früh, die Lütten mit dem richtigen Verhalten bei Polizeieinsätzen bekannt zu machen.
Bahn ist nicht überfüllt solange man noch zum Ausgang kommt bzw der Schaffner durchkommen kann.
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die bahn ist spät, mitunter auch garnicht oder zu voll.
vom preis mag ich überhaupt nicht reden.
als pendler sehr schnell die entscheidung getroffen, das automobil zu nutzen.
gesünder
billiger
schneller
entspannter
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elend ist freiwillig ;o)
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Wirt fuhren letztens ohne gültiges Ticket, was aber nicht na uns lag, sondern dadran, dass die Bahn das Bahnhofspersonal wegrationalisiert hat und man Tickets nur noch am Automaten bekommt und das verflixte Mistding den Schein nicht nehmen wollte.
Wir versprachen, unser Ticket (mussten noch zum Umsteigebahnhof) nachzulösen.
Wir hatten 2 Tiger dabei, Mann trug gehobene Freizeitkleidung, Laptoptasche dabei... offensichtlich waren wir rechtschaffene Bürger. Und ich kann so vernünftig reden&nett lächeln.
Haben wir natürlich gemacht. War ja versprochen.
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Aber Bravo: Versprechen gehalten!
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Für Geschäftsreisen nehme ich gerne die Bahn: wenn man erst einmal drin sitzt und nicht umsteigen muß, gibt´s nicht entspannteres (außer, daß man sich im Winter bei den Mitreisenden ständig ansteckt...).
Zurück zum Thema: schwarz gefahren bin ich noch nie. Werde schnell rot, wenn der Kontrolleur in der Ferne erscheint.
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Und Schwarzfahren wollen und sollen wir natürlich alle nicht. Auch, wenn bei mir pädagogisch wertvolles Verhalten nicht direkt gefordert ist.
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Wer wollte das missen?
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Die segensreiche Einführung des Semestertickets hat mich dann glücklicherweise vor dem endgültigen Abgleiten in die Kriminalität bewahrt.
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- Nigeria: die Chinesen bauen gerade ein wenig Eisenbahn, haben in der Hauptstadt bereits gute 400 Meter geschafft. Allerdings nur den ungeschotterten Untergrund (ich beobachte das seit November 2010). Weder Schotter (sowohl Steine als auch Naira) noch Geleise vorhanden. Außerdem ist es auch hier angeraten, selbst 600 Meter bis zum nächsten Tante-Emma-Laden als Weißer mit dem Auto zurückzulegen, alle Türen von innen verschlossen. Um nicht ungewollt einen kleinen Fremdaufenthalt in irgendeinem Dorf bis zur Zahlung von Lösegeld abzusitzen.
- Qatar: es wird wohl an einer Metro gebaut, aber bis dato existiert lediglich ein Netz an Taxis. Sprit ist unglaublich billig, jeder hat ein Auto. Niemand will bei Außentemperaturen von weit über 40 Grad an irgendeiner Haltestelle warten. Wieder ein Punkt für den Individualverkehr.
- Deutschland: Hier wohnt der Pathologe "auf dem Dorf", 3 Kilometer von der nächsten Stadt entfernt. 40 Minuten zu Fuß. 5 Minuten mit der Bahn, aber im Optimalfall alle 30 Minuten, sonst alle 60 Minuten eine Verbindung. Von 5 Uhr morgens bis 22 Uhr, danach Walachei. Fahrrad ist auch nicht ungefährlich, die 3 Kilometer kurvenreiche Strecke sind zwar theoretisch auf 50km/h für Autos begrenzt, aber locker mit 70 bis 80 machbar. Da gibt es dann hin und wieder Kollateralschäden, da auch der Fahrradweg auf dem Gehweg nicht zu den breitesten gehört. Wieder ein Autopunkt. (Umziehen ist schwierig, da es eine im Moment noch abzuzahlende Eigenimmobilie ist. Und vor den Bergen, im Rheintal, also 3 Kilometer weiter, kosten die Häuser gut das Doppelte.)
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Ist wohl noch ein langer Weg
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Auto: 3...5 Stunden (inkl. zig mal verlichthupt werden, 20 mal halb in den Kofferraum-Raser, 10km Stau, 70 Cent für pinkeln zahlen, hinterher wie gerädert aus dem Auto aussteigen - nach 15 Minuten Parkplatzsuche)
Bahn: 2 Stunden (inkl. Nickerchen)
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