Samstag, 12. Mai 2012
Trockenblog
cut, 14:14h
Wie damit umgehen? Der Kerl ist fertig. Aber (leider) nicht unsympathisch. Redet viel. Blödes Zeug. Aber keine Nazischeiße. Zumindest nicht bewusst. Und damit sind wir schon beim Problem. Alki und fertig. Das ist er. Braucht eigentlich Hilfe. So weit. So gut. Nun war er aber früher in einer rechtsextremen Partei. Heute nicht mehr. Ist aber immer noch ein Nazi. Hält in der Hinsicht allerdings komplett die Klappe. Nur gelegentlich blitzt etwas durch. Dann bremst er sich aber sofort. Will erkennbar diesbezüglich keinen Ärger.
Wie geht man damit um?
(„Verreck doch." Das sagt die eine Stimme in mir. Dann meldet sich aber gleich eine andere. „Das geht nicht. So darfst Du nicht denken." Das sagt die dann. Naja. Nach längerer Zeit ist er aktuell verschollen. Und ich bedaure das nicht.)
Wie geht man damit um?
(„Verreck doch." Das sagt die eine Stimme in mir. Dann meldet sich aber gleich eine andere. „Das geht nicht. So darfst Du nicht denken." Das sagt die dann. Naja. Nach längerer Zeit ist er aktuell verschollen. Und ich bedaure das nicht.)
... comment
cassandra_mmviii,
Samstag, 12. Mai 2012, 17:38
Punkt 1:
nicht jeder Nazi ist persönlich unsympathisch
Punkt2: man muss nicht jeden mögen
Er will keinen Ärger- dann soll er ihn auch nicht bekommen.
Wenn er Nazi-Müll redet, kann man ihm ja freundlich sagen, dass er Nazi-Müll redet.
Und irgendwann in eiern ganz ruhigen Minute, wenn man sich selbst komfortabel damit fühlt, ihn drauf ansprechen.
nicht jeder Nazi ist persönlich unsympathisch
Punkt2: man muss nicht jeden mögen
Er will keinen Ärger- dann soll er ihn auch nicht bekommen.
Wenn er Nazi-Müll redet, kann man ihm ja freundlich sagen, dass er Nazi-Müll redet.
Und irgendwann in eiern ganz ruhigen Minute, wenn man sich selbst komfortabel damit fühlt, ihn drauf ansprechen.
... link
rocky raccoon,
Montag, 14. Mai 2012, 17:33
"Er will keinen Ärger, dann soll er ihn auch nicht bekommen". Genau. Finde ich auch. Im Gegensatz zu Fr. Cassandra kann ich mir aber nicht vorstellen, einen bekennden Nazi sympathisch zu finden. Ich würde das also trennen. Mitleid und (zwar kaum möglich) Hilfe wg. Alkoholproblem: ja, klar. Aber ansonsten: fernbleiben. Keine Diskussionen über Nazipositionen o.ä. In der Summe würde bei mir die Nazi-Antipathie überwiegen und das Alkoholproblem dieses Kerls wäre mir egal. Ohne schlechtes Gewissen.
... link
cut,
Montag, 14. Mai 2012, 22:55
Antipathie überwiegend
Das ist auch so. Bleibt gar nicht aus, wenn man es weiß. Aber glücklicherweise hielt er ja, vor dem verschüttgehen, in der Hinsicht immer den Mund (sickert natürlich trotzdem alles durch). So was wie eine neutrale Position ist daher möglich. Und schwierig genug.
... link
cassandra_mmviii,
Mittwoch, 16. Mai 2012, 12:32
Nachdem ich halbwegs regelmässig mit einer Holocaust-Leugnerin spreche musste ich meien theoretische Position ("Kontakt abbrechen") überdenken.
Treffe ich sie freiwillig?
Nein. Aber sie hat sich nun mal nicht vom Planeten weggebeamt nachdem sie mir dargelegt hat, "die Wissenschaft" habe ja niemals beweisen könne, das es wirklich tote Juden gegeben habe.
Kinder gehen in den gleichen Kindergarten. Man wohnt in der gleichen Nachbarschaft. Man läuft sich ständig über den Weg.
Mag ich sie?
Nein. Vorher war das "eine von vielen neuen Leuten, die man nun mal trifft wenn man umzieht".
Mache ich ein Geheimnis aus meiner Position zum Holocaust?
Nein.
Suche ich das Gespräch dadrüber?
NEIN! Nicht nur um meinen Blutdruck zu schonen, sondern weil ein sachliches Gespräch über die Faktenlage bei gefestigter Holocaustleugnung ein klarer Fall von "Perlen vor die Säue" ist.
Stören mich die Nazi-Aufkleber in der Gegend?
Ja, und wenn ich den Verteiler erwische werde ich ihn drauf ansprechen.
Was tun wenn sie es ist?
Auch drauf ansprechen. Und JEDEM erzählen, vom wem die Mistdinger kommen.
Bekenneneden Nazi sympathisch finden:
ich bin mit jemandem zur Schule gegangen, der kurze Zeit drauf eine relative Grösse der südniedersächsischen Nazi-Szene wurde (nein, nicht Thorsten Heise, der ist zur absoluten Grösse geworden, und zwar nicht nur lokal).
Mochte ich ihn? Ja, war ein netter Kerl.
Und eben weil er so ein netter Kerl war ist es so bodenlos scheisse, was er politisch gedacht hat. Aber auch damals halfen Sachargumente nicht weiter.
Flog von der Schule weil er ein Klappmesser auf dem Schulhof zog.
Kurzfristige Auswirkungen:
die Mittwochs-Schlägerei im Schulclub blieb aus
der Werte-und-Normen-Unterricht wurde sehr, sehr langweilig.
langfristige Auswirkungen:
hatte, da er ja nicht mehr zur Schule ging, sehr viel Zeit, politische Aktivität an den tag zu legen.
Würde ich mich freuen, ihn wiederzutreffen?
Klares Ja. Aus Neugier, ob er die Kurve gekriegt hat. Und weil er eben ein netter Kerl war.
Treffe ich sie freiwillig?
Nein. Aber sie hat sich nun mal nicht vom Planeten weggebeamt nachdem sie mir dargelegt hat, "die Wissenschaft" habe ja niemals beweisen könne, das es wirklich tote Juden gegeben habe.
Kinder gehen in den gleichen Kindergarten. Man wohnt in der gleichen Nachbarschaft. Man läuft sich ständig über den Weg.
Mag ich sie?
Nein. Vorher war das "eine von vielen neuen Leuten, die man nun mal trifft wenn man umzieht".
Mache ich ein Geheimnis aus meiner Position zum Holocaust?
Nein.
Suche ich das Gespräch dadrüber?
NEIN! Nicht nur um meinen Blutdruck zu schonen, sondern weil ein sachliches Gespräch über die Faktenlage bei gefestigter Holocaustleugnung ein klarer Fall von "Perlen vor die Säue" ist.
Stören mich die Nazi-Aufkleber in der Gegend?
Ja, und wenn ich den Verteiler erwische werde ich ihn drauf ansprechen.
Was tun wenn sie es ist?
Auch drauf ansprechen. Und JEDEM erzählen, vom wem die Mistdinger kommen.
Bekenneneden Nazi sympathisch finden:
ich bin mit jemandem zur Schule gegangen, der kurze Zeit drauf eine relative Grösse der südniedersächsischen Nazi-Szene wurde (nein, nicht Thorsten Heise, der ist zur absoluten Grösse geworden, und zwar nicht nur lokal).
Mochte ich ihn? Ja, war ein netter Kerl.
Und eben weil er so ein netter Kerl war ist es so bodenlos scheisse, was er politisch gedacht hat. Aber auch damals halfen Sachargumente nicht weiter.
Flog von der Schule weil er ein Klappmesser auf dem Schulhof zog.
Kurzfristige Auswirkungen:
die Mittwochs-Schlägerei im Schulclub blieb aus
der Werte-und-Normen-Unterricht wurde sehr, sehr langweilig.
langfristige Auswirkungen:
hatte, da er ja nicht mehr zur Schule ging, sehr viel Zeit, politische Aktivität an den tag zu legen.
Würde ich mich freuen, ihn wiederzutreffen?
Klares Ja. Aus Neugier, ob er die Kurve gekriegt hat. Und weil er eben ein netter Kerl war.
... link
cut,
Donnerstag, 17. Mai 2012, 00:08
So in die Richtung würde ich auch denken. Kennt man die Leute persönlich, aus welchem Grund auch immer, sieht es ja meist etwas anders aus. Wirkliche Sympathie ist das dann aber auch nicht (mehr). Netter Kerl hin. Netter Kerl her (der Typ, der war/ist wirklich ganz nett). Und die eine Stimme sagt "verreck doch". Die bleibt auch. Worauf sich dann wieder Stimme Nummer zwo meldet ...
... link
... comment