Montag, 3. September 2012
Trockenblog
cut, 12:07h
Es gibt Menschen, die machen es sich nicht leicht: Trocken ... Nass ... Trocken ... Nass ... Trocken ... Nass ... Und der ganze Wahnsinn, der dazugehört. Mal wird er gelebt, mal wieder nicht: Suff ... Wahnsinn ... Trocken ... Weniger Wahnsinn ... Suff ... Wahnsinn ... Trocken ... Weniger Wahnsinn ... Suff ... Mal Wochen. Mal Monate.
Endlos. Immer wieder. Hin und wieder eine Entgiftung. Oder trockener Entzug am heimischen Herd. Und sie sind sich durchaus klar darüber, was man in dem Fall halt so klar nennt, dass die Nummer kein Happy End hat. Manchmal packt sie daher die Verzweiflung. Kein Wunder.
Aber es gibt ja keine hoffnungslosen Fälle.
Endlos. Immer wieder. Hin und wieder eine Entgiftung. Oder trockener Entzug am heimischen Herd. Und sie sind sich durchaus klar darüber, was man in dem Fall halt so klar nennt, dass die Nummer kein Happy End hat. Manchmal packt sie daher die Verzweiflung. Kein Wunder.
Aber es gibt ja keine hoffnungslosen Fälle.
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cassandra_mmviii,
Montag, 3. September 2012, 18:42
Auch hier zählt: Einsicht ist Vorraussetzung zur Besserung. Und die scheint ja irgendwie vorhanden. Also nicht hoffnungslos. Nur schwierig.
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cut,
Montag, 3. September 2012, 22:51
Nur schwierig
Ja. Persönlicher Tiefpunkt und Kapitulation. Irgendwie ist da schon was dran. Wenn die beiden Punkte fehlen, ist es schwierig.
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cassandra_mmviii,
Dienstag, 4. September 2012, 11:05
Ich hörte letztens eine total seltsame Geschichte.
Er säuft. Sie zieht aus. Er wird trocken. Sie kommt zurück unter der Bedingung, dass er trocken bleibt. Er besucht AA, sie besucht die Angehörigengruppe. Die Begleitschäden (Schulden) bekommen sie in den Griff. Nur das mit dem festen Job, das klappt bei ihm nicht so recht.
Sie muss auf Fortbildungsreise. Dauert auch länger, 3 Wochen.
Sie kommt zurück und die Wohnung ist leer. Leer wie leer. Bis auf ihn&seine Flasche.
Sie nimmt ihren Koffer und geht sofort. Seine Erklärung: die Russenmafia ist gekommen, haben ihn zum Mitsaufen gezwungen und dann irgendwann die Wohnung ausgeräumt.
Der Weiterträger dieser Geschichte war entsetzt- wie kann sie nur? Das war doch nur ein enmaliger Fehler. Die Russenmafia war es- ist ja auch Anzeige erstattet worden, die Polizei hat aber noch nichts rausgefunden. Ist ja nicht seine Schuld. Der Arme sitzt jetzt verlassen da und säuft wieder. Muss man ja auch verstehen, immerhin hat seine Frau die Scheidung eingereicht und geäussert, dass sie für die entstandenen Schäden nicht aufkommen will. Der Mann braucht Hilfe&Verständnis, der Arme.
Er säuft. Sie zieht aus. Er wird trocken. Sie kommt zurück unter der Bedingung, dass er trocken bleibt. Er besucht AA, sie besucht die Angehörigengruppe. Die Begleitschäden (Schulden) bekommen sie in den Griff. Nur das mit dem festen Job, das klappt bei ihm nicht so recht.
Sie muss auf Fortbildungsreise. Dauert auch länger, 3 Wochen.
Sie kommt zurück und die Wohnung ist leer. Leer wie leer. Bis auf ihn&seine Flasche.
Sie nimmt ihren Koffer und geht sofort. Seine Erklärung: die Russenmafia ist gekommen, haben ihn zum Mitsaufen gezwungen und dann irgendwann die Wohnung ausgeräumt.
Der Weiterträger dieser Geschichte war entsetzt- wie kann sie nur? Das war doch nur ein enmaliger Fehler. Die Russenmafia war es- ist ja auch Anzeige erstattet worden, die Polizei hat aber noch nichts rausgefunden. Ist ja nicht seine Schuld. Der Arme sitzt jetzt verlassen da und säuft wieder. Muss man ja auch verstehen, immerhin hat seine Frau die Scheidung eingereicht und geäussert, dass sie für die entstandenen Schäden nicht aufkommen will. Der Mann braucht Hilfe&Verständnis, der Arme.
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cut,
Dienstag, 4. September 2012, 12:11
Haha. Zum Saufen gezwungen von der Russenmafia. Das ist gut. Was für ein hartes und grausames Schicksal. Im Erfinden von Lügengeschichten sind Alkis (und Leute, die auf sonst was drauf sind) ja ganz groß. Täuschen, Lügen, Instrumentalisieren. Das ist Tagesgeschäft. Ist die Birne schon zu marode, wird es allerdings bisweilen unglaubwürdig.
Bezugspersonen, Familie, schlucken solche Klamotten aber meist eine unglaublich lange Zeit. Und es bringt doch nix. Im Gegenteil. Schlusspunkt setzten ist daher sicher richtig. Wer säuft, verreckt. Kann man nicht viel machen. Auch nicht als Ehefrau.
(Rückfälle gibt es leider ziemlich oft. Muss er nun am Ball bleiben. Aber wenn alles futsch ist, dann ist die Ausgangsbasis dafür gar nicht so schlecht.)
Bezugspersonen, Familie, schlucken solche Klamotten aber meist eine unglaublich lange Zeit. Und es bringt doch nix. Im Gegenteil. Schlusspunkt setzten ist daher sicher richtig. Wer säuft, verreckt. Kann man nicht viel machen. Auch nicht als Ehefrau.
(Rückfälle gibt es leider ziemlich oft. Muss er nun am Ball bleiben. Aber wenn alles futsch ist, dann ist die Ausgangsbasis dafür gar nicht so schlecht.)
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cassandra_mmviii,
Dienstag, 4. September 2012, 12:21
Wenn ich in eine ausgeräumte Wohnung käme und mir die Räuberpistole serviert würde... Koffer nehmen und gehen klingt gut.
Ich fragte auch, wie ich mir das vorstellen kann- die Russenmafia klingelt "Tach, wir sind vonne organisierte Kriminalität, können wir reinkommen?".
"Wir nehmen mal ihr Sofa mit, Sie haben doch nichts dagegen?"
und zwischendrin wird die Knarre rausgeholt "Sauf oder wir spielen Russsiches Roulette!"?
Ich fragte auch, wie ich mir das vorstellen kann- die Russenmafia klingelt "Tach, wir sind vonne organisierte Kriminalität, können wir reinkommen?".
"Wir nehmen mal ihr Sofa mit, Sie haben doch nichts dagegen?"
und zwischendrin wird die Knarre rausgeholt "Sauf oder wir spielen Russsiches Roulette!"?
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mark793,
Dienstag, 4. September 2012, 12:29
Die Russenmafia-Räuberpistole
wäre allenfalls zu toppen von der Ausrede, Außerirdische hätten ihm den Alk mit einer Analsonde eingeflößt und dann die Wohnungseinrichtung in ihr Raumschiff hochgebeamt.
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cassandra_mmviii,
Dienstag, 4. September 2012, 12:35
Jedenfalls hatte ich in dem konkreten gespräch Schwierigkeiten, meinem Gegenüber zu vermitteln, dass ich mit nicht so recht vorstellen kann, die Vory klaue Sofas&Spülamaturen. Ich bin übrigens grad sehr erleichtert, dass nicht nur ich an diesem beklagenswerten Mangel an Empathie, Vertrauen und Vorstellungskraft leide :-)
Er kam mit Fernseher&Co, das nehmen die schon mit, aber warum sie dann auch noch sperriges Zeugs wie ein Ehebett abschleppen....
Wobei ich auch nicht weiss, wie man eine Wohnungseinrichtung in dem Ausmass zu Geld machen kann. Entsorgung kostet normalerweise eher als das sie Geld reinbringt und solange da keine Barockmöbel standen ist das nicht so recht lohnend.
Er kam mit Fernseher&Co, das nehmen die schon mit, aber warum sie dann auch noch sperriges Zeugs wie ein Ehebett abschleppen....
Wobei ich auch nicht weiss, wie man eine Wohnungseinrichtung in dem Ausmass zu Geld machen kann. Entsorgung kostet normalerweise eher als das sie Geld reinbringt und solange da keine Barockmöbel standen ist das nicht so recht lohnend.
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cut,
Dienstag, 4. September 2012, 13:19
Frage mich auch, was er wohl mit der Einrichtung gemacht hat. Nicht unplausibel ist vielleicht so ein Szenario: Irgendwas läuft im besoffenen Kopf aus dem Ruder, Filmriss, Mensch wird wach und alles ist zu Klump gehauen. Großer Schreck, Nachspülen und Schaden beheben. Danach ist dann endgültig alles Schrott. Weg damit, möglichst unauffällig. Und eine Erklärung ausdenken. Russenmafia! Bingo! Man ist ja schließlich ein cleveres Kerlchen.
(Später, trocken, kann man vielleicht mal drüber lachen.)
(Später, trocken, kann man vielleicht mal drüber lachen.)
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cassandra_mmviii,
Dienstag, 4. September 2012, 17:54
Man weiss es nicht...
Aber die zu Kleinholz verarbeitete Einrichtung verschwindet ja nicht von alleine. Sperrmüll bestellen (mit Liste meist), Zeugs runtertragen ist schon ein ziemlicher Akt. Plus die Wartezeit (hier sind es 4 Wochen). Man weiss es nicht.
Vielleicht auch die Wohnung als Gesamtpaket dem gebrauchtmöbelhändler übergeben und dafür ein paar Hundert Tacken bekommen. Nichts, was ansatzweise den Wert einer Wohnungseinrichtung wiederspiegelt, aber besser als nix.
Man weiss es nicht.
Aber die zu Kleinholz verarbeitete Einrichtung verschwindet ja nicht von alleine. Sperrmüll bestellen (mit Liste meist), Zeugs runtertragen ist schon ein ziemlicher Akt. Plus die Wartezeit (hier sind es 4 Wochen). Man weiss es nicht.
Vielleicht auch die Wohnung als Gesamtpaket dem gebrauchtmöbelhändler übergeben und dafür ein paar Hundert Tacken bekommen. Nichts, was ansatzweise den Wert einer Wohnungseinrichtung wiederspiegelt, aber besser als nix.
Man weiss es nicht.
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