Montag, 21. Oktober 2013
Karl Marx und das religiöse Bewußtsein
cut, 14:21h
Die Rote Revue von 1966. Leo Kofler klärt auf. Über ein weltberühmtes Schlagwort und die damit verbundenen Irrtümer:
Religion ist das Opium für das Volk.*
(*Keine Angst, es ist ein Beitrag von nur vier Seiten!)
Religion ist das Opium für das Volk.*
(*Keine Angst, es ist ein Beitrag von nur vier Seiten!)
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kreuzbube,
Mittwoch, 23. Oktober 2013, 09:58
Marx war halt ein bürgerlicher Philosoph und kein Revolutionär. Ist doch klar, dass das bei Lenin anders klingen wollte, denn die wollten die Gesellschaft umkrempeln:
"Durch die Fabrik der Großindustrie erzogen und durch das städtische Leben aufgeklärt, wirft der moderne klassenbewusste Arbeiter die religiösen Vorurteile mit Verachtung von sich, überlässt den Himmel den Pfaffen und bürgerlichen Frömmlern und erkämpft sich ein besseres Leben hier auf Erden. Das moderne Proletariat bekennt sich zum Sozialismus, der die Wissenschaft in den Dienst des Kampfes gegen den religiösen Nebel stellt und die Arbeiter vom Glauben an ein jenseitiges Leben dadurch befreit, dass er sie zum diesseitigen Kampf für ein besseres irdisches Leben zusammenschließt. "
"Durch die Fabrik der Großindustrie erzogen und durch das städtische Leben aufgeklärt, wirft der moderne klassenbewusste Arbeiter die religiösen Vorurteile mit Verachtung von sich, überlässt den Himmel den Pfaffen und bürgerlichen Frömmlern und erkämpft sich ein besseres Leben hier auf Erden. Das moderne Proletariat bekennt sich zum Sozialismus, der die Wissenschaft in den Dienst des Kampfes gegen den religiösen Nebel stellt und die Arbeiter vom Glauben an ein jenseitiges Leben dadurch befreit, dass er sie zum diesseitigen Kampf für ein besseres irdisches Leben zusammenschließt. "
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cut,
Mittwoch, 23. Oktober 2013, 15:11
Klar, im konkreten politischen und revolutionären Kampf wurde verständlicherweise schwereres Geschütz aufgefahren. Auch um den Preis der Vulgarisierung. Die darin angelegten Tendenzen (Vulgärmarxismus und Mechanismus eben) führen aber direkt ins Elend des Stalinismus.
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kreuzbube,
Donnerstag, 24. Oktober 2013, 11:25
Man stelle sich mal vor, vorm Limburger Dom brennen die Barrikaden, die Massen sind zu allem bereit - und dann erzählt man ihnen übers Megaphon was vom Unterschied zwischen "für" und "des"... Für die Revolution braucht's Schmackes und solche Feinheiten, bei denen man am Ende drei Mal nachdenken muss... (ich empfehle zum Studium von Massenbewegungen den samstäglichen Besuch auf der Südtribüne im Westfalenstadion, "Hopp-hopp, wer nicht hüpft der ist ein Schalker")
Aber auch wenn man bei Marx bleibt, dann macht doch der Mensch Gott und die Religion. Beseitigt man das Elend, erledigt sich damit die Religion. Oder nicht? (Ist alles schon so lange her...)
Aber auch wenn man bei Marx bleibt, dann macht doch der Mensch Gott und die Religion. Beseitigt man das Elend, erledigt sich damit die Religion. Oder nicht? (Ist alles schon so lange her...)
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cut,
Donnerstag, 24. Oktober 2013, 14:25
Man wird vermutlich sagen dürfen, dass für Marx das religiöse Bewusstsein Ergebnis des profanen Elends ist. Primär hat ihn dabei (in seinen laut Kofler nur sporadischen Äußerungen über die Religion) aber sicher deren (der Religion) aktuelle Bedeutung interessiert. Ein Absterben des religiöse Bewusstsein in einer künftigen klassenlosen Gesellschaft sollte er wohl erwartet haben. Natürlich ohne jede Vorstellung von quasi mechanisch ablaufenden Prozessen der Menschheitsgeschichte. Ob man ihm darin folgen muss (Absterben des religiösen Bewusstseins) ist eine andere Frage.
Bisschen mehr zum Thema auch hier: http://www.leo-kofler.de/?page_id=128
Bisschen mehr zum Thema auch hier: http://www.leo-kofler.de/?page_id=128
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cut,
Donnerstag, 24. Oktober 2013, 14:28
@ Für die Revolution braucht's Schmackes
The artist taxi driver: The Revolution is here ...
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kreuzbube,
Freitag, 25. Oktober 2013, 11:01
Haha! Aber wenn er das Fenster nicht auf macht, hört ihn keiner.
Auf "Ein Absterben des religiösen Bewusstseins" wird man vermutlich mindestens so lange warten dürfen wie auf ein Absterben des Staates.
Verlässt man mal unseren unbedeutend werden Kontinent und wendet den Blick in jene Länder mit Bevölkerungswachstum und anderem als christlichen Glauben, dann gilt das um so mehr.
Auf "Ein Absterben des religiösen Bewusstseins" wird man vermutlich mindestens so lange warten dürfen wie auf ein Absterben des Staates.
Verlässt man mal unseren unbedeutend werden Kontinent und wendet den Blick in jene Länder mit Bevölkerungswachstum und anderem als christlichen Glauben, dann gilt das um so mehr.
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monnemer,
Freitag, 25. Oktober 2013, 11:52
Never mind the taxi driver, der konterrevolutionäre Fahrradfahrer steht schon bereit:
Todo por la Patria
Der ist unter grossem Beifall der Passanten mit seinem Anhänger durch die Innenstadt von Málaga geradelt.
Todo por la Patria
Der ist unter grossem Beifall der Passanten mit seinem Anhänger durch die Innenstadt von Málaga geradelt.
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kreuzbube,
Freitag, 25. Oktober 2013, 12:49
Das geht aber revolutionär wie auch konterrevolutionär. Für's Vaterland begeistern sie sich beide. In der Sowjetunion beispielsweise löste man die Internationale als Hymne ab durch das "Lied vom Vaterland". Aber da weiß man ja auch nicht, wo die noch Revolutionäre waren und wo schon Konter-
Und der cut, der war nahe dran sich ein Rennrad mit Aufschrift "Patria" zu kaufen.
Und der cut, der war nahe dran sich ein Rennrad mit Aufschrift "Patria" zu kaufen.
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monnemer,
Freitag, 25. Oktober 2013, 12:58
Todo con la Patria!
Die Rotarmisten hätten aber sicher nicht das Kreuz mitgeschleppt.
Die Rotarmisten hätten aber sicher nicht das Kreuz mitgeschleppt.
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vert,
Freitag, 25. Oktober 2013, 13:14
ich hab ja mittlerweile ein patria. ein laternenfund. das klaut keiner.
habe kurz mit dem hersteller (ehem. waffenfabrik!) gehadert, aber seine herkunft (dort mittlerweile ein reiner fahrradhersteller) und meine selbstgewählter regionalräumlicher patriotismus haben dann zusammengefunden...
habe kurz mit dem hersteller (ehem. waffenfabrik!) gehadert, aber seine herkunft (dort mittlerweile ein reiner fahrradhersteller) und meine selbstgewählter regionalräumlicher patriotismus haben dann zusammengefunden...
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cut,
Freitag, 25. Oktober 2013, 13:18
Patria ist ja in der Nähe von Bielefeld. Und wenn die Revolution irgendwann beginnt, dann natürlich in Ostwestfalen-Lippe. Daher besitze ich ja auch seit Jahren ein feines Roadster-Rad aus der dortigen Produktion. Für den kommenden Straßenkampf. In Sachen Rennrad bin ich aber sicherheitshalber (um nicht in ein fragwürdiges Licht zu geraten) in die Provinz Vicenza in Venetien ausgewichen. Hoch die internationale Solidarität! Leider musste ich zwischenzeitlich erfahren, dass die dortige Bahnstrecke noch nicht elektrifiziert ist. Daher wird es auch mit dem Sieg der Revolution vermutlich noch etwas dauern. Denn seit Lenin wissen wir ja: Kommunismus - das ist Sowjetmacht plus Elektrifizierung des ganzen Landes.
@Monnemer: Bild sogar in s/w!
@Monnemer: Bild sogar in s/w!
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monnemer,
Freitag, 25. Oktober 2013, 13:24
Wenn's Patria ist grün und groß,
hilft kein Latern' und auch kein Schloß.
Herr cut, wenn ich schon so frech bin hier einfach eins reinzukleben, selbstverständlich!
hilft kein Latern' und auch kein Schloß.
Herr cut, wenn ich schon so frech bin hier einfach eins reinzukleben, selbstverständlich!
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kreuzbube,
Freitag, 25. Oktober 2013, 13:26
monnemer, bei all den Splittergruppen weiß man das nie. Das ist wie bei Monty Python'S die wissen manchmal selbst nicht, ob sie die judäische Volksfront oder die Volksfront von Judäa sind. Möglicherweise sehen wir im Bild eine Aktion der Vaterländischen abtreibenden katholischen Marxisten-Leninisten
Aber ich sehe schon, ihr habt alle nicht Ernst Busch gehört. Der hat unter anderem im spanischen Bürgerkrieg gesungen, "Wir im fernen Vaterland geboren"....
(Der Legende nach hat der Busch dem Honecker auch eine geschmiert...)
Aber ich sehe schon, ihr habt alle nicht Ernst Busch gehört. Der hat unter anderem im spanischen Bürgerkrieg gesungen, "Wir im fernen Vaterland geboren"....
(Der Legende nach hat der Busch dem Honecker auch eine geschmiert...)
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vert,
Freitag, 25. Oktober 2013, 13:28
das ist nur groß. und unter der straßenpatina, die sich so über ein jahr oder mehr ablagert, ist es grau und silber. also vielleicht. das bleibt jetzt so. meine vermutung ist, dass es maßgeblich davon zusammengehalten wird.
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cut,
Freitag, 25. Oktober 2013, 16:01
Auch Du, Genosse, musst dein Rad mal putzen!
Was für ein Modell ist es denn?
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vert,
Dienstag, 29. Oktober 2013, 12:56
mehr so hollandrad - muss also auf jeden fall noch ein anderer lenker dran. streetbike mal von einer anderen seite.
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cut,
Dienstag, 29. Oktober 2013, 14:08
Wenn die Substanz noch halbwegs in Schuss ist, dürfte das auf jeden Fall lohnen. Mir scheint, die sind und waren ausgesprochen solide gebaut.
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