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Profilenker für Topfahrer!

(Nein, der war da schon immer dran. Der Schaltungshebel auch. Fährt sich angenehm. Ist aber nur so ein Pseudoteil.)

Die Optik solcher Hörner ist natürlich gewöhnungsbedürftig. Aber Ergonomie und Haptik haben mich damals bei Sir Walter I. aus dem Stand überzeugt.

die vielleicht einzige lenkerart, mit der man mich jemals auf ein rennrad bekäme.

Ach, Herr Vert, Sie sind noch zu jung. Da hat man Flausen im Kopf. Am Ende landen sie dann doch alle auf dem Rennrad.

Das interessiert mich jetzt:

"Aber Ergonomie und Haptik haben mich damals bei Sir Walter I. aus dem Stand überzeugt."

Worin unterscheidet sich die Ergonomie vom Rennlenker? In der Seitenansicht kann man doch recht gut sehen, dass die Griffposition die ist, als lägen die Hände (zumindest bei einem Kompaktlenker) an den Schaltbremshebeln auf. Der ansteigende Teil am Ende ist im Grunde das, was sonst STI/Ergopower sind. (Ein Vergleichsfoto sollte ich der Verdeutlichung wegen verlinken, habe nur leider gar keine Zeit, welche zu machen.)

Es fehlt nur der Bogen nach unten mit dem Unterlenker.

Es ist nicht ganz das Gleiche wie der Griff an die Schremshebel-Gummis, man liegt da nicht ganz so sehr mit dem Bereich zwischen Daumen und Zeigefinger auf, man packt am Hornlenker viel stabiler zu, sowohl beim Beschleunigen als auch beim Bremsen. Du müsstest es wirklich mal ausprobieren, um den Unterschied zu merken.

Beim Rumrollen irgendwo da draußen mag es auch nicht so entscheidend sein, aber z.B. in der Stadt mit viel Anfahren und Bremsen ist der Hornlenker aus meiner Sicht haushoch überlegen. Ich hätte mir meinen Lenker vom Mercier auch bei der langen Abfahrt vom Jaufenpass gewünscht, da hat mich das ständige kräftige Bremsenmüssen im Gummigriff enorm angestrengt, und der Versuch, stattdesen im Lenkerbogen zu greifen, machte es nicht besser, da finde ich den angewinkelten Ellbogen enorm anstrengend auf Dauer.

Ich habe nach dem Wechsel von Sir W. zu Monsieur M. eine Weile rumjustieren müssen, um wieder so gut zu sitzen wie vorher, und das Problem mit einschafenden Händen habe ich auf dem Rad so gut wie gar nicht mehr - im Gegensatz zum Koga, wo das bei längeren Runden immer wieder mal ein Thema ist.

Bei dem Rad da oben ist der Lenker ebenfalls sehr angenehm. Eindeutig auf der komfortablen Seite. Liegt aber sicher auch an der Rahmengeometrie. Die geht auch in die Richtung. Daher kann ich nicht ganz genau sagen, was woher rührt. Aber der Lenker fährt, greift und handhabt sich tadellos.

Ich bin das schon gefahren...

Wenn ich eine Lenker mit entsprechender Biegung verbaue mit nem Ergopowerhebel, dann habe ich eine absolut fach "ramp" (keine Ahnung, ob es dafür ein deutsches Wort gibt) , auf der die Hände aufliegen. Es gibt keinerlei "Knick" mehr wie anno tobak, sondern nur eine Gerade bis zum Schaltbremshebel: Kein Druck mehr zwischen Zeigefinger und Daumen. Am Ende der "ramp" geht der Schaltbremshebel nach oben. Würde ich den Lenker unter dem Ergopower absägen, sähe es in etwas so aus wie oben.

Ich sehe schon, ich muss mal Fotos machen.

Und bei der Abfahrt anders greifen als in der Biegung des Unterlenkers? Wie unterschiedlich wir doch Rad fahren.

Auf kürzeren Stücken abwärts, wie man sie hier findet, mags angehen mit dem Griff in die Biegung, vom Jaufenpass runter war mir das echt zu lang, um die Position mit den gewinkelten Ellbogen dauerhaft komfortabel zu finden. Nun sind die Dura-Ace-Bremsen, mit denen ichs zu tun hatte, gut genug gewesen, um das Rad mit etwas Kraftaufwand auch von oben her greifend zu verzögern - aber grad eben bin ich mal wieder den Esel mit seinen seinen beiden Kehren auf meinem Rad runtergerauscht, und selbst wenn ich wegen der schlechteren Aerondynamik meiner Hornlenkerposition paar Sekunden einbüße, macht der Komfort das für mich mehr als wett.

Das schöne an meinem Lenker (richtige Einstellung vorausgesetzt) ist, dass er sich für mich in nahezu jeder Lage und Position richtig anfühlt und ich weder den Griff in die Biegung noch den Unterlenker je vermisse. Es passt einfach, auch ohne große Umgreiferei. Und es war Liebe auf den ersten Griff. ;-)

Ja, ich weiß, was Du meinst, aber vor 20 Jahren, als ich den Hornlenker mit Raleigh-Rad dran in die Hände bekam, waren Ergos für mich eher nicht erschwinglich, und die Lenkerformen der Rennbügel waren zumeist auch noch andere. Der ergonomisch engere Bogen zum Unterlenker kam erst in der zweiten Hälfte der 90er so richtig in Mode, und die Schaltbremshebel so weitgehend knicklos hochzubauen wie ein Lenkerhorn ist meiner unmaßgeblicheren Beobachtung nach eine noch neuere Modeerscheinung.

Womit ich das überhaupt nicht schlechtreden will, das geht ja alles durchaus in die richtige Richtung, aber ich bin in der Zwischenzeit halt auf anderen Wegen 8und deutlich früher) zu einem Setup gekommen, das für mich in den allermeisten Lebenslagen auf dem Sattel bestens funktioniert.