Mittwoch, 28. Januar 2015
Die Gesamtsituation
cut, 10:17h
Aber mit dem von der Herrschenden Klasse damals prognostizierten und bejubelten Anbruch der ewigen Glückseligkeit ist es ja auch nicht weit her. Was uns alte Klassenkämpfer natürlich nicht wundert. Über den heutigen völligen Mangel einer nennenswerten Opposition wundern wir uns dann aber schon.
Kriegsgefahr in Europa, ökonomische Krisen, totale Überwachung durch Geheimdienste und Kapital? Alles egal. Verwirrung allerorten (sicher auch bei mir). Nationalistische Kleinbürger bilden patriotische Allianzen und gelten als Linksradikal (bei mir nicht). Patrioten, Gotteskrieger, Vollidioten. Keine fortschrittliche Option in Sicht. Nirgends.
Eine rechte Erklärung dafür habe ich nicht. Klar. Meinungsmonopole, eine allseits präsentierte Alternativlosigkeit ... Such dir was aus. Aber trotzdem. So ganz kapiere ich das nicht. Derartig viel frischer war das geistige Klima der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts doch auch nicht. Und danach ging immerhin noch was. Aber nun? Was soll da noch gehen?
Andererseits pflege ich selbstverständlich die Tugend des revolutionären Optimismus. Darum, daher und deshalb: Aufklären, Organisieren, Weitermachen. Auch wenn der Winter noch lang ist.
Sonst bleibt ja ohnehin nix.
... comment
don ferrando,
Mittwoch, 28. Januar 2015, 11:43
Eine rechte Erklärung dafür habe ich nicht
panem et circensis hat hier erfolgreich gewirkt.
Das Volk ist dumm und es ist es gerne, solange nur Flachbildschirme, Autos und Malle winken!
Einer der deutlichsten Symptome ist ja der Absturz der SPD zur Splitterguppe!
panem et circensis hat hier erfolgreich gewirkt.
Das Volk ist dumm und es ist es gerne, solange nur Flachbildschirme, Autos und Malle winken!
Einer der deutlichsten Symptome ist ja der Absturz der SPD zur Splitterguppe!
... link
... comment
rocky raccoon,
Mittwoch, 28. Januar 2015, 16:31
Früher waren die Dinge durch das Elternhaus und die Schule vorgegeben und damit klar. Z.B. gute Amerikaner, böse Russen, Freiheit im Westen, Unterdrückung im Osten. Gute Katholiken, komische andere Religionen. Heute ist alles anders: USA als folternder, klimazerstörender Unrechtsstaat, überall Korruption, pädophile Priester, die nicht zur Verantwortung gezogen werden, überall rechte und linke Spinner, religiöse Fanatiker allerorten, keine moralischen Instanzen mehr. Kapitalismus hat bald fertig und die USA als Weltmacht auch (hoffe ich). Auch ich glaube, dass der Winter noch lang wird.
... link
... comment
cassandra_mmviii,
Donnerstag, 29. Januar 2015, 10:57
"Eine rechte Erklärung dafür habe ich nicht."
In der Situation selber Erklären zu wollen ist oft sinnfrei- Abstand und Überblick und so.
"Meinungsmonopole, eine allseits präsentierte Alternativlosigkeit ... Such dir was aus. Aber trotzdem. So ganz kapiere ich das nicht. Derartig viel frischer war das geistige Klima der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts doch auch nicht. Und danach ging immerhin noch was."
Ich merke immer wieder: ich bin im Zonenrandgebiet aka Hotspot des Kalten Krieges aufghewachsen. So arg viel Meinungsvielfalt gab es da nicht. Der Grundkonsens war da ähnlich wie heute, die Unterschiede nur graduell, Alternativen jenseits dieser graduellen Unterschiede nicht denkbar. So anders als heute war es nicht.
"Aber nun? Was soll da noch gehen?"
Alles geht. Nichts geht. Das, was wir machen, geht.
Vielleicht ist es ein Weg, das System manchmal zu ignorireren und vorbei an den vorgesehehen Wegen zu denken.
ich finde, PEGIDA hat bestenfalls einen Sockenschuß. Das ist ja fortgeschrittene Verwirrung. Aber trotzdem: gut, wenn Leute selber nachdenken statt auf "Meinungsführer" oder Parteien zu warten, die ihnen erzählen, was sie denken sollen. Das bei PEGIDA beim Denken wohl was die falsche Straße genommen hat: unbestritten. Denken ist halt eine gefährliche Tätigkeit.
Statt dem allwissenden, wohlmeinenden, sorgenden Überstaat das Denken überlassen einfach mal "nö" sagen. Das ist revolutionäres Handeln.
Biedermeier. Der Rückzug ins Private weil die Hoffnungen der Napoleonischen Kriege sich erledigt hatten.
Und was war dann? Märzrevolution. Dummerweise nicht durchgezogen, sondern klassisch-deutsch in Bedenklichkeit und Konsensprinzip erstickt.
Alles schon mal dagewesen.
In der Situation selber Erklären zu wollen ist oft sinnfrei- Abstand und Überblick und so.
"Meinungsmonopole, eine allseits präsentierte Alternativlosigkeit ... Such dir was aus. Aber trotzdem. So ganz kapiere ich das nicht. Derartig viel frischer war das geistige Klima der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts doch auch nicht. Und danach ging immerhin noch was."
Ich merke immer wieder: ich bin im Zonenrandgebiet aka Hotspot des Kalten Krieges aufghewachsen. So arg viel Meinungsvielfalt gab es da nicht. Der Grundkonsens war da ähnlich wie heute, die Unterschiede nur graduell, Alternativen jenseits dieser graduellen Unterschiede nicht denkbar. So anders als heute war es nicht.
"Aber nun? Was soll da noch gehen?"
Alles geht. Nichts geht. Das, was wir machen, geht.
Vielleicht ist es ein Weg, das System manchmal zu ignorireren und vorbei an den vorgesehehen Wegen zu denken.
ich finde, PEGIDA hat bestenfalls einen Sockenschuß. Das ist ja fortgeschrittene Verwirrung. Aber trotzdem: gut, wenn Leute selber nachdenken statt auf "Meinungsführer" oder Parteien zu warten, die ihnen erzählen, was sie denken sollen. Das bei PEGIDA beim Denken wohl was die falsche Straße genommen hat: unbestritten. Denken ist halt eine gefährliche Tätigkeit.
Statt dem allwissenden, wohlmeinenden, sorgenden Überstaat das Denken überlassen einfach mal "nö" sagen. Das ist revolutionäres Handeln.
Biedermeier. Der Rückzug ins Private weil die Hoffnungen der Napoleonischen Kriege sich erledigt hatten.
Und was war dann? Märzrevolution. Dummerweise nicht durchgezogen, sondern klassisch-deutsch in Bedenklichkeit und Konsensprinzip erstickt.
Alles schon mal dagewesen.
... link
... comment