Donnerstag, 9. April 2015
Trockenblog: Klarer Kurs
cut, 11:02h
Rechts - Links - Geradeaus
Mensch neigt ja dazu, nach Höherem zu streben. Ziele im Leben hat manch einer vielleicht sogar. Für trockene Alkis, gerne in mittleren Jahren, kann das fatal sein.
„Das kann doch noch nicht alles gewesen sein“
Gefährlich. Ganz gefährlich. Wenn einer so kommt, ist höchste Vorsicht angesagt. Der Absturz bringt sich in Position. Denn nach einem meist doch längeren Säuferleben blicken viele nicht eben auf eine glänzende Karriere zurück. Vieles wurde nicht gepackt. Beruflich oder privat. Und das wird auch nix mehr. Denn alles hat ja seine Zeit. Aus und vorbei. Zumindest in mancherlei Hinsicht. Kein Grund zu heulen. Und kein Grund für den Griff
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calida,
Samstag, 11. April 2015, 06:25
Grossartig...
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sid,
Sonntag, 12. April 2015, 00:50
Lange hab ich überlegt, was ich dazu schreiben kann.
Paar mal verworfen und jetzt wirds mit: leider diese Woche von einer Existenz gehört, da sieht es wohl nun ganz düster aus.
Was mich nicht überraschend, weil ich schon seit Jahren sagen, daß es da ein massives Alkoholproblem gibt.
Wie das nun werden soll, nach der Selbstständigkeit, die nun dahin ist - wird sich zeigen. Ich glaube nicht, daß allzuviele Chefs darauf warten, jemanden einzustellen, der eventuell gar nicht (mehr) teamfähig ist und vor allem was die Zuverlässigkeit angeht, versuche ich mich seit Jahren gar nicht mehr zu ärgern.
Solange man der eigene Chef ist, kann man wohl auch total blau in der Arbeit aufkreuzen und mal ein ausnüchterndes Schläfchen halten, aber dann in einem Arbeitsverhältnis?
Nun könnte ich sagen, ich hoffe, das wird der Weckruf.
Allerdings denk ich, daß auch dieser wieder überhört werden wird. Und ganz eigentlich mag ich mir keine Gedanken mehr machen. Ich fall ja auch immer nur ein, wenn der Rausch wohl am intensivsten oder die Kacke am heftigsten am Dampfen ist.
Ich weiß auch gar nicht mehr, wann wir uns das letzte Mal im nüchternen Zustand 10 Minuten unterhalten haben. Ich kann nicht einmal sagen, wann ich ihn das letzte Mal stocknüchtern gesehen habe.
Traurig finde ich das. Aber das ist mein Problem.
Paar mal verworfen und jetzt wirds mit: leider diese Woche von einer Existenz gehört, da sieht es wohl nun ganz düster aus.
Was mich nicht überraschend, weil ich schon seit Jahren sagen, daß es da ein massives Alkoholproblem gibt.
Wie das nun werden soll, nach der Selbstständigkeit, die nun dahin ist - wird sich zeigen. Ich glaube nicht, daß allzuviele Chefs darauf warten, jemanden einzustellen, der eventuell gar nicht (mehr) teamfähig ist und vor allem was die Zuverlässigkeit angeht, versuche ich mich seit Jahren gar nicht mehr zu ärgern.
Solange man der eigene Chef ist, kann man wohl auch total blau in der Arbeit aufkreuzen und mal ein ausnüchterndes Schläfchen halten, aber dann in einem Arbeitsverhältnis?
Nun könnte ich sagen, ich hoffe, das wird der Weckruf.
Allerdings denk ich, daß auch dieser wieder überhört werden wird. Und ganz eigentlich mag ich mir keine Gedanken mehr machen. Ich fall ja auch immer nur ein, wenn der Rausch wohl am intensivsten oder die Kacke am heftigsten am Dampfen ist.
Ich weiß auch gar nicht mehr, wann wir uns das letzte Mal im nüchternen Zustand 10 Minuten unterhalten haben. Ich kann nicht einmal sagen, wann ich ihn das letzte Mal stocknüchtern gesehen habe.
Traurig finde ich das. Aber das ist mein Problem.
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cut,
Sonntag, 12. April 2015, 23:55
Der Weckruf
Kommt, wenn überhaupt, meist erst ziemlich spät. Das ist dann dieser persönliche Tiefpunkt.
Ansonsten können Dritte wenig machen. Vielleicht mal erwähnen, dass es Selbsthilfegruppen gibt. AA etwa dürfte in fast jeder größeren Stadt tägliche (oder zumindest oft) stattfindende Meetings anbieten. Hinschicken bringt allerdings meist nix. Muss der Betroffene schon selber und aus freien Stücken den Hintern hinbewegen.
Ansonsten können Dritte wenig machen. Vielleicht mal erwähnen, dass es Selbsthilfegruppen gibt. AA etwa dürfte in fast jeder größeren Stadt tägliche (oder zumindest oft) stattfindende Meetings anbieten. Hinschicken bringt allerdings meist nix. Muss der Betroffene schon selber und aus freien Stücken den Hintern hinbewegen.
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sid,
Montag, 13. April 2015, 01:19
Ich erinnere mich noch sehr, wie empört er war, als sein Vater ihm vorhielt, daß seine Mutter schwere Alkoholikerin war.
Da kam so ein Satz wie - der Weinhändler x war ein Dauergast bei uns und unterm Strich hatte sie eine derart geschädigte Leber, daß sie wenn nicht zuvor an was andrem, daran gestorben wäre. Und das weiß er auch sehr genau.
Das heißt, es gibt da sicherlich eine Prädisposition, denk ich zumindest. Und vor allem dann, sollte man dazwischen mal nachdenken.
Spätestens wenn der Führerschein wegen Alk am Steuer zum xten Mal weg ist und man in einer Schulung sitzt.
Was aber nix macht, weil da munter weitergesoffen wurde.
Ich erinnere mich dunkel, daß er dazwischen auf alkfreies Bier umstieg. Beim Mittagessen 3 große Gläser (1,5l alkfrei - auch das gab ihm nicht zu denken. mir schon).
Er hat vermehrt versucht mir Alk anzudrehen, obwohl mein Umfeld weiß, daß ich so gut wie nie was trink und vor allem allergisch reagier, wenn man mir versucht heimlich ("ist eh nur Orangensaft") Alk unterzuschieben. Das finde ich noch nicht einmal im Ansatz lustig. Das wird schon Gründe haben, warum ich nicht trinken will (und er kannte mal einige davon).
Nun ja - egal. Wer derart besoffen ist und reglm. beim Arbeitsgeber in der Firma schläft, weil er den Heimweg nimmer schaft - der wacht wohl so schnell auch nimmer auf?
Zumindest die ersten paar Exikutorentermine haben wohl nix geändert. Mit der gewaltsamen Schließung von außen nun - who knows...
Wenn das alles nicht so traurig wär : (
Und nein, weder versuche ich ihn zu bekehren, noch ist das meine Aufgabe. Zum Glück hab ich das schon vor paar Jahren begriffen und auch versucht mich aus seiner Abwärtsspirale rauszuziehen.
Warum mich das dennoch nicht ganz kalt läßt, ich hab auf der andren Seite ab und zu Infos darüber, wie es nun mit dem Vater aussieht, der sich jahrelang das Hirn weggesoffen hat und irgendwie wollte ich das bei dem aktuellen Fall nicht so weit kommen sehen.
Aber die Säufer sind sowieso immer schlauer als alle andren, hilft eh nix. Bin nur irgendwie traurig (und eigentlich sehr wütend, weil ich denke, daß ein Hauptgrund seiner Sauferei sein vormals bester Auftragsgeber war und da geht mir die Galle hoch. Hätten die sich nur ein Drittel soviel um die Finanzen gekümmert, wie um ihre Säuferei, wären da nun paar Existenzen nicht grad derart am Krachen).
Da kam so ein Satz wie - der Weinhändler x war ein Dauergast bei uns und unterm Strich hatte sie eine derart geschädigte Leber, daß sie wenn nicht zuvor an was andrem, daran gestorben wäre. Und das weiß er auch sehr genau.
Das heißt, es gibt da sicherlich eine Prädisposition, denk ich zumindest. Und vor allem dann, sollte man dazwischen mal nachdenken.
Spätestens wenn der Führerschein wegen Alk am Steuer zum xten Mal weg ist und man in einer Schulung sitzt.
Was aber nix macht, weil da munter weitergesoffen wurde.
Ich erinnere mich dunkel, daß er dazwischen auf alkfreies Bier umstieg. Beim Mittagessen 3 große Gläser (1,5l alkfrei - auch das gab ihm nicht zu denken. mir schon).
Er hat vermehrt versucht mir Alk anzudrehen, obwohl mein Umfeld weiß, daß ich so gut wie nie was trink und vor allem allergisch reagier, wenn man mir versucht heimlich ("ist eh nur Orangensaft") Alk unterzuschieben. Das finde ich noch nicht einmal im Ansatz lustig. Das wird schon Gründe haben, warum ich nicht trinken will (und er kannte mal einige davon).
Nun ja - egal. Wer derart besoffen ist und reglm. beim Arbeitsgeber in der Firma schläft, weil er den Heimweg nimmer schaft - der wacht wohl so schnell auch nimmer auf?
Zumindest die ersten paar Exikutorentermine haben wohl nix geändert. Mit der gewaltsamen Schließung von außen nun - who knows...
Wenn das alles nicht so traurig wär : (
Und nein, weder versuche ich ihn zu bekehren, noch ist das meine Aufgabe. Zum Glück hab ich das schon vor paar Jahren begriffen und auch versucht mich aus seiner Abwärtsspirale rauszuziehen.
Warum mich das dennoch nicht ganz kalt läßt, ich hab auf der andren Seite ab und zu Infos darüber, wie es nun mit dem Vater aussieht, der sich jahrelang das Hirn weggesoffen hat und irgendwie wollte ich das bei dem aktuellen Fall nicht so weit kommen sehen.
Aber die Säufer sind sowieso immer schlauer als alle andren, hilft eh nix. Bin nur irgendwie traurig (und eigentlich sehr wütend, weil ich denke, daß ein Hauptgrund seiner Sauferei sein vormals bester Auftragsgeber war und da geht mir die Galle hoch. Hätten die sich nur ein Drittel soviel um die Finanzen gekümmert, wie um ihre Säuferei, wären da nun paar Existenzen nicht grad derart am Krachen).
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mark793,
Montag, 13. April 2015, 01:44
Und nein, weder versuche ich ihn zu bekehren, noch ist das meine Aufgabe. Zum Glück hab ich das schon vor paar Jahren begriffen und auch versucht mich aus seiner Abwärtsspirale rauszuziehen.
Da haben Sie eine überaus weise Entscheidung getroffen. Um diese Einsicht wird in den Angehörigengruppen oft mühsam gerungen.
Da haben Sie eine überaus weise Entscheidung getroffen. Um diese Einsicht wird in den Angehörigengruppen oft mühsam gerungen.
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sid,
Montag, 13. April 2015, 01:49
Ich gehör glücklicherweise in keinem Fall in die Kategorie "Angehörige", immer bloß "Freunde & Bekannte" - wofür ich dankbar bin.
Noch lieber wärs mir kategorienlos.
Und ja - die Entscheidung war hart und hat zu lange gebraucht. Es hat mich viel Zeit in meinem Leben gekostet. Deswegen vllt auch die Irritation, wie ich mit den aktuellen Meldungen umgehen soll.
Noch lieber wärs mir kategorienlos.
Und ja - die Entscheidung war hart und hat zu lange gebraucht. Es hat mich viel Zeit in meinem Leben gekostet. Deswegen vllt auch die Irritation, wie ich mit den aktuellen Meldungen umgehen soll.
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