Donnerstag, 2. August 2007
Weintrinker
cut, 23:00h
Weintrinker gelten ja gemeinhin als kultivierte Menschen, als Menschen mit Stil und Lebensart. Menschen, die zu Leben wissen. Gute Weine sind teuer, man fachsimpelt von Lagen, Rebsorten und Aromen, von Kirsche und Vanille, von Tanninen und der Bodenbeschaffenheit. Die Qualitätspresse schreibt über Wein, spricht Empfehlungen aus und rümpft über moderne Produktionsmethoden gerne die Nase. Bio! Natur! Tradition und Kultur! Das wollen wir. Soll das Pack doch die billige Plörre saufen.
Kurzum, es ist unerträglich. Oder wie der Engländer sagen würde: You make me puke. Und das kommt nicht vom Alk. Tatsächlich ist Wein nämlich ein erbärmliches Zeug. Teuer, billig, lieblich oder trocken, rot oder weiß, es taugt nichts. Ohne das ganze Geplapper von Stil und Kultur würde den Kram doch keiner freiwillig trinken. Außer man muss. Der konditionierte Mensch von heute dagegen, der ruiniert manchmal sogar Mineralwasser damit. Freiwillig. Es ist zum Heulen. Vielleicht noch als Essig. Damit kann man immerhin noch das Klo putzen. Ganz ohne Chemie. Das wars dann aber auch schon. Fast zumindest. Denn einen Vorteil, zugegeben, den gibt es: Man kann sich mit wenig Geld fulminant das Licht ausknipsen. Darum gehts doch. Und dafür ist ein Gläschen auch immer die richtige Wahl.
Das läst sich einfach belegen. In jungen Jahren, mit beschränktem Budget, war das wichtig. Komplizierte Berechnungen aus Menge, Preis und Alkoholgehalt ließen uns immer zum Vino greifen. Im Tetra-Pak. Der Aldi EG-Weinverschnitt wurde niemals geschlagen. Der Liter mit zehn oder elf Umdrehungen für 79 Pfennig. Spitze. Die Formel gilt natürlich bis heute. Was schon der kurze Blick in die nächste Gosse bestätigt. Und so brannte es sich für immer in unser Hirn: Schmeckt nicht, ätzend sauer, aber trotzdem rein. Nur das knallt richtig. Wird irgendwo eine Flasche geöffnet, schon sehe ich den Tetra-Pak vor mir. Also lasse ich heute lieber die Finger davon. Man wird ja älter. Das ist wahre Lebensart. Wein? Nein Danke! Soll das Pack doch die Plörre saufen. Auch wenn sie teuer wie Sau ist.
Kurzum, es ist unerträglich. Oder wie der Engländer sagen würde: You make me puke. Und das kommt nicht vom Alk. Tatsächlich ist Wein nämlich ein erbärmliches Zeug. Teuer, billig, lieblich oder trocken, rot oder weiß, es taugt nichts. Ohne das ganze Geplapper von Stil und Kultur würde den Kram doch keiner freiwillig trinken. Außer man muss. Der konditionierte Mensch von heute dagegen, der ruiniert manchmal sogar Mineralwasser damit. Freiwillig. Es ist zum Heulen. Vielleicht noch als Essig. Damit kann man immerhin noch das Klo putzen. Ganz ohne Chemie. Das wars dann aber auch schon. Fast zumindest. Denn einen Vorteil, zugegeben, den gibt es: Man kann sich mit wenig Geld fulminant das Licht ausknipsen. Darum gehts doch. Und dafür ist ein Gläschen auch immer die richtige Wahl.
Das läst sich einfach belegen. In jungen Jahren, mit beschränktem Budget, war das wichtig. Komplizierte Berechnungen aus Menge, Preis und Alkoholgehalt ließen uns immer zum Vino greifen. Im Tetra-Pak. Der Aldi EG-Weinverschnitt wurde niemals geschlagen. Der Liter mit zehn oder elf Umdrehungen für 79 Pfennig. Spitze. Die Formel gilt natürlich bis heute. Was schon der kurze Blick in die nächste Gosse bestätigt. Und so brannte es sich für immer in unser Hirn: Schmeckt nicht, ätzend sauer, aber trotzdem rein. Nur das knallt richtig. Wird irgendwo eine Flasche geöffnet, schon sehe ich den Tetra-Pak vor mir. Also lasse ich heute lieber die Finger davon. Man wird ja älter. Das ist wahre Lebensart. Wein? Nein Danke! Soll das Pack doch die Plörre saufen. Auch wenn sie teuer wie Sau ist.
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knurps,
Freitag, 3. August 2007, 13:16
Frühkindliche Konditionierung. Da kann man halt nichts machen, sagt ein 'Hin-und-wieder-Weingenießer'. Wein im Tetrapack habe ich einmal erlebt. Aber das war in Holland. Disgusting.
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