Sonntag, 2. September 2007
Stat crux dum volvitur orbis
cut, 23:23h
Wahlspruch der Kartäuser: Das Kreuz steht fest, während die Welt sich dreht.
Erstaunlicherweise hatten die die Kartäuser bis 1964 ihr einziges Kloster in Deutschland (eine der sogenannten Kartausen) in Düsseldorf-Unterrath. Der Orden geht auf den Heiligen Bruno zurück und verlangt ein konsequent kontemplatives Leben. Der einzige christliche Orden, der dies bis heute so strikt handhabt.
Modell der Klosteranlage in Unterrath
Die Geschichte des Ordens in Düsseldorf ist schlecht dokumentiert (zumindest für mich, der ich nur nach einem raschen Überblick gesucht habe). Aber o.k.:
Errichtet wurde das Kloster 1869 wohl auf einem ehemaligen Rittergut. Um 1600 soll es dort zuvor zahlreiche Hexenverbrennungen gegeben haben. 1702, zu Zeiten des Spanischen Erbfolgekriegs, befand sich hier das Hauptquartier der Belagerungsarmee gegen Kaiserswerth. 1869 ging das Gut dann nach zahlreichen Besitzerwechseln an die Kartäuser-Mönche. Diese errichteten hier ihr Kloster. Während des Kulturkampfes wurde es kurzzeitig geschlossen, 1890 aber wieder geöffnet. Das NS-Regime duldete das Kloster. Im Kloster selbst sollen zu der Zeit Regimegegner Zuflucht gefunden haben.
Erinnerungsstädte in Unterrath
1964 verließen die Mönche Düsseldorf. Der wachsende Flughafen vertrieb sie. Der Orden zog ins Allgäu und errichteten dort die heutige Kartause Marienau. Im Dezember 1964 wurden die Gebäude des Klosters für die Flughafenerweiterung gesprengt. Heute befinden sich dort die LTU-Hallen.
Ehemaliger Standort des Kartäuser-Klosters
Literatur (die mir empfohlen wurde, die ich aber nicht kenne):
Willibald Bösen, Auf einsamer Straße zu Gott. Das Geheimnis der Kartäuser. Freiburg i.Br. 1987.
Marijan Zadnikar/Adam Wienand (Hrsg.), Die Kartäuser. Der Orden der schweigenden Mönche. Köln 1983.
Den Dokumentarfilm von Philip Gröning, Die große Stille, 2005, habe ich mir bestellt. Kenne ich aber ebenfalls noch nicht.
Danach weiß ich hoffentlich mehr. Die Konsequenz des Ordens erstaunt und interessiert mich.
Erstaunlicherweise hatten die die Kartäuser bis 1964 ihr einziges Kloster in Deutschland (eine der sogenannten Kartausen) in Düsseldorf-Unterrath. Der Orden geht auf den Heiligen Bruno zurück und verlangt ein konsequent kontemplatives Leben. Der einzige christliche Orden, der dies bis heute so strikt handhabt.
Modell der Klosteranlage in Unterrath
Die Geschichte des Ordens in Düsseldorf ist schlecht dokumentiert (zumindest für mich, der ich nur nach einem raschen Überblick gesucht habe). Aber o.k.:
Errichtet wurde das Kloster 1869 wohl auf einem ehemaligen Rittergut. Um 1600 soll es dort zuvor zahlreiche Hexenverbrennungen gegeben haben. 1702, zu Zeiten des Spanischen Erbfolgekriegs, befand sich hier das Hauptquartier der Belagerungsarmee gegen Kaiserswerth. 1869 ging das Gut dann nach zahlreichen Besitzerwechseln an die Kartäuser-Mönche. Diese errichteten hier ihr Kloster. Während des Kulturkampfes wurde es kurzzeitig geschlossen, 1890 aber wieder geöffnet. Das NS-Regime duldete das Kloster. Im Kloster selbst sollen zu der Zeit Regimegegner Zuflucht gefunden haben.
Erinnerungsstädte in Unterrath
1964 verließen die Mönche Düsseldorf. Der wachsende Flughafen vertrieb sie. Der Orden zog ins Allgäu und errichteten dort die heutige Kartause Marienau. Im Dezember 1964 wurden die Gebäude des Klosters für die Flughafenerweiterung gesprengt. Heute befinden sich dort die LTU-Hallen.
Ehemaliger Standort des Kartäuser-Klosters
Literatur (die mir empfohlen wurde, die ich aber nicht kenne):
Willibald Bösen, Auf einsamer Straße zu Gott. Das Geheimnis der Kartäuser. Freiburg i.Br. 1987.
Marijan Zadnikar/Adam Wienand (Hrsg.), Die Kartäuser. Der Orden der schweigenden Mönche. Köln 1983.
Den Dokumentarfilm von Philip Gröning, Die große Stille, 2005, habe ich mir bestellt. Kenne ich aber ebenfalls noch nicht.
Danach weiß ich hoffentlich mehr. Die Konsequenz des Ordens erstaunt und interessiert mich.
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astralhobo,
Dienstag, 16. Oktober 2007, 16:54
...ebenfalls gefunden!
Ist der Film sehenswert? Habe zwiespältiges drüber gelesen...
Die Kartäuser waren übrigens recht beliebt in Unterrath, wie mir meine Mutter erzählte. Für die (Schul)kinder gab es oft ein Glas Milch oder andere Leckereien aus der klostereigenen Landwirtschaft und nach der Weihnachtsmette waren die mundfaulen Padres recht spendabel.
Interessante Fotos gibt es hier http://tinyurl.com/ywyzo5 und hier http://tinyurl.com/2bhndf
Erstere Fotos geben zwar keine Auskunft darüber, wie die Sunns zu Ihre Kutten kamen, allerdings scheinen mir die Kartäuser Pate gestanden zu haben!
Ist der Film sehenswert? Habe zwiespältiges drüber gelesen...
Die Kartäuser waren übrigens recht beliebt in Unterrath, wie mir meine Mutter erzählte. Für die (Schul)kinder gab es oft ein Glas Milch oder andere Leckereien aus der klostereigenen Landwirtschaft und nach der Weihnachtsmette waren die mundfaulen Padres recht spendabel.
Interessante Fotos gibt es hier http://tinyurl.com/ywyzo5 und hier http://tinyurl.com/2bhndf
Erstere Fotos geben zwar keine Auskunft darüber, wie die Sunns zu Ihre Kutten kamen, allerdings scheinen mir die Kartäuser Pate gestanden zu haben!
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cut,
Dienstag, 16. Oktober 2007, 17:15
Ich fand den Film sehr beeindruckend. Viel geredet wird allerdings nicht :-)
Ja, schöne Fotos. Und jetzt, wo Du es sagst, daher haben die ihre Kutten. Keine Frage. Ein Onkel von mir kann sich auch noch gut an die Klosteranlage erinnern. Auch er hat da nur gute Erinnerungen.
Der Ort, wo das Kloster einmal war, ist heute trostlos. Diverse graue Flughafen/LTU-Hallen. An die Vergangenheit erinnert da nichts. Zumindest ist mir nichts aufgefallen.
Ja, schöne Fotos. Und jetzt, wo Du es sagst, daher haben die ihre Kutten. Keine Frage. Ein Onkel von mir kann sich auch noch gut an die Klosteranlage erinnern. Auch er hat da nur gute Erinnerungen.
Der Ort, wo das Kloster einmal war, ist heute trostlos. Diverse graue Flughafen/LTU-Hallen. An die Vergangenheit erinnert da nichts. Zumindest ist mir nichts aufgefallen.
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