Sonntag, 4. November 2007
Düsseldorf 1982
cut, 14:15h
Button der Wirtschaftsausstellung der UdSSR von 1982
1982 hatten sie uns scheinbar fast. Neun Jahre später, 1991, war dann der Ofen aus. Die Ausstellung ging vom 8. bis zum 19. Oktober 1982.
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mark793,
Montag, 5. November 2007, 18:31
1982 hatten sie uns scheinbar fast.
Woran machen Sie das fest?
Woran machen Sie das fest?
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cut,
Montag, 5. November 2007, 19:20
Rote Fahnen über dem Ehrenhof. So etwas vergisst man nicht :-)
Insgesamt war die Ausstellung schon beeindruckend. Weltraumtechnik, Flugzeuge, AKW-Technologie ... Zumindest ich war beeindruckt. So kann man sich täuschen. Schieben wir es mal auf das damalige jugendliche Alter meinerseits.
Insgesamt war die Ausstellung schon beeindruckend. Weltraumtechnik, Flugzeuge, AKW-Technologie ... Zumindest ich war beeindruckt. So kann man sich täuschen. Schieben wir es mal auf das damalige jugendliche Alter meinerseits.
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mark793,
Montag, 5. November 2007, 19:35
Ach so,
Aber da haben sich auch ältere und erfahrenere Beobachter blenden lassen, da brauchen Sie sich also nichts vorzuwerfen. Man muss auch anerkennen, dass in vielen Bereichen von den "Soffiets" durchaus beeindruckendes geleistet worden ist. Hinzu kommt: Da das Comecon-Lager viel abgeschotteter war als der vergleichsweise transpartente Westen, konnte man sich jede Menge Illusionen machen über die vermeintliche Stärke des Gegners. Auch was das Militärische angeht, das ich in jenen Jahren prominenter auf dem Schirm hatte als den Vergleich der zivilen Errungenschaften. Als ich anno 84 ein Raketenlager bewachte, in dem die Amis auch ein paar Nuklearsprengköpfe gebunkert hatten, war eigentlich jedem klar, dass man im Ernstfall auf verlorenem Posten steht. Unsere Vorgesetzten hatten nie einen Hehl daraus gemacht, dass man davon ausging, dass spätestens 30 Minuten nach Beginn von Kampfhandlungen anstelle des Depots nur noch ein rauchender Krater sein würde...
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cut,
Montag, 5. November 2007, 20:07
Der militärische Aspekt ist mir ebenfalls noch sehr präsent, auch wenn ich nicht gedient habe (T5). Friedensbewegung, NATO-Doppelbeschluss, Krefelder-Appell. Meine Güte. Jetzt, wo Sie es erwähnen.
Illusionen hat man sich im Westen (so auch ich) ja fast bis zum letzten Tag des real existierenden Sozialismus gemacht. Wenn ich an sozialwissenschaftliche Publikationen zum Thema DDR denke. Junge, man glaubt es nicht. Und das keineswegs nur von Regimefreunden. Zurecht sprach man danach von einem Desaster der (empirischen) Sozialforschung. Auch wenn die Datenerhebung bei dem Forschungsgegenstand natürlich nicht ganz einfach war.
Illusionen hat man sich im Westen (so auch ich) ja fast bis zum letzten Tag des real existierenden Sozialismus gemacht. Wenn ich an sozialwissenschaftliche Publikationen zum Thema DDR denke. Junge, man glaubt es nicht. Und das keineswegs nur von Regimefreunden. Zurecht sprach man danach von einem Desaster der (empirischen) Sozialforschung. Auch wenn die Datenerhebung bei dem Forschungsgegenstand natürlich nicht ganz einfach war.
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mark793,
Montag, 5. November 2007, 20:27
Das war ja nicht nur eine Schlappe
der Sozialempiriker, sondern auch der Schlapphüte und ihrer vorgeordneten Weisungsgeber und Abnehmer von Informationen. Wenn ich allein die Ironie der Geschichte sehe, dass der Franz-Josef Strauß mit dem von ihm eingefädelten Milliardenkredit das Überleben der maroden DDR so weit verlängert hat, dass er das Ende selber nicht miterleben konnte, da könnt ich mich heute noch kringeln.
Zumindest hat sich eine Annahme bestätigt, die ich 87 oder 88 in einem Wahlforschungsseminar äußerte. Wir hatten damals (rein hypothetisch) spekuliert, wie sich eine Wiedervereinigung auf die Mehrheitsverhältnisse und damit das gesamtdeutsche Wahlverhalten auswirken würde. Ich hatte seinerzeit die Erwartung formuliert, dass die Volksparteien nicht oder kaum profitieren würden von einer Wiedervereingung des Wahlvolks sondern eher die Parteien am linken und rechten Rand. Die Wahlerfolge der Rechten und der PDS im Osten zeigen, dass die (empirisch null fundierte) Erwartung gar nicht so verkehrt war.
Aber auch ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass die Wiedervereinigung innerhalb meiner Lebensspanne Fakt werden würde.
Zumindest hat sich eine Annahme bestätigt, die ich 87 oder 88 in einem Wahlforschungsseminar äußerte. Wir hatten damals (rein hypothetisch) spekuliert, wie sich eine Wiedervereinigung auf die Mehrheitsverhältnisse und damit das gesamtdeutsche Wahlverhalten auswirken würde. Ich hatte seinerzeit die Erwartung formuliert, dass die Volksparteien nicht oder kaum profitieren würden von einer Wiedervereingung des Wahlvolks sondern eher die Parteien am linken und rechten Rand. Die Wahlerfolge der Rechten und der PDS im Osten zeigen, dass die (empirisch null fundierte) Erwartung gar nicht so verkehrt war.
Aber auch ich muss gestehen, dass ich nicht damit gerechnet hätte, dass die Wiedervereinigung innerhalb meiner Lebensspanne Fakt werden würde.
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