Paranoia means to know all the facts

Letztens musste ich in der hiesigen Lokalpresse wieder lesen, wie Wolf Biermann von Heine palavert. Das geht mir schon seit einer ganzen Weile auf den Sender. Dieser zweitklassige Liedermacher und angebliche Lyriker palavert dumm rum und vergleicht sich mit Heine. Er habe Heine mit der Muttermilch gesoffen (irgendwann mal in der Berliner Lokalpresse, taz oder so). Und ähnlichen Schwachsinn mehr. Daher einmal ganz klar:

Nein: Biermann hat nichts, absolut nichts und sogar noch weniger mit Heine zu tun. Er steht nicht in seiner Tradition. Nein. Nein. Nein. Man lese doch nur das dämliche Zeug, das von Biermann in gedruckter Form vorliegt. Danach dürfte die Sache selbst für unterbezahlte freie Mitarbeiter der Lokalpresse sonnenklar sein. Lesen ist da das Zauberwort.

Dieser permanent in der Presse breitgetretene Vergleich bringt leider Heine in ein falsches Licht. Darum noch einmal ganz klar: Lest Heine, was gibt es Grandioseres, und vergesst Biermann. Der hat mit Heine absolut nichts zu tun.

was mir so alles entgeht, wenn ich die Lokalpresse gar nicht oder allenfalls den linksrheinischen Lokalteil (und das auch nur online) zu mir nehme. Ehrlich gesagt wäre ich nicht im Traum (oder gar auf Pilzen) auf die Idee gekommen, den zweitklassigen Bänkelsänger (der durchaus ein paar poetische Momente hat) mit einem Heinrich Heine auf eine Stufe zu stellen. Da möchte man in der Tat fragen: Gehts noch?

mal festgesetzt hat in den Köpfen (und in den Archiven) kriegt man das kaum noch weg. So gesehen war es vielleicht ein genialer PR-Coup von Biermann, das Heine-Ding in die Welt zu setzen. Dass es all jene nervt, die diese Analogie nicht sehen, muss so ein Monster-Ego ja nicht jucken.

Tja, und die RP. Ist ja keine schlechte Zeitung. An meinen beiden vorigen Wohnorten gabs schlechtere Regionalblätter. Trotzdem werde ich nicht so recht warm mit dem vielen Papier jeden Tag (sowohl als Leser wie auch als Schreiber bin ich mehr so der Wochenzeitungs- oder Magazintyp). Hinzu kommt, dass das hier immer noch nicht so recht meine Region ist. Wenn ich hier mal mehr verwurzelt sein sollte, kann es auch sein, dass ich das Lokalblatt abonniere (weil mich dann eventuell auch die Heirats- und Todesanzeigen interessieren). ;-)