Sonntag, 9. Dezember 2007
Sweet Home Alabama
cut, 15:47h
Nach einer wirren Nacht mit schlechten Träumen bin ich um 04:12 Uhr wach geworden und konnte nicht mehr einschlafen. Also Radio einschalten, den DLF. Von vier bis sechs läuft dort am Sonntag die Sendung "Oldies am Morgen". Nebenbei: Warum die Sendung "Oldies am Morgen" heißt, verstehe ich nicht, da laufen viele Songs meiner Jugend, was soll dann bitteschön der Titel? Naja, die Öffentlich-Rechtlichen halt.
Irgendwie hatte ich vorher vom Ende des Punkrocks geträumt, überall nur noch alte Männer mit Schnauzbart. Schrecklich wars. Zuerst ging es aber um die Dead Kennedys. Der Streit von Jello Biafra mit dem Rest der Band. Um Werbung ging es. Um Werbung, die einen alten Klassiker ruiniert, für immer. Da hat Biafra auf jeden Fall Recht. Wenn ein Song wie "Too Drunk to Fuck" für einen Hollywood-Film oder "Holiday in Cambodia" für einen Jeanshersteller verheizt wird, dann ist der Song ruiniert. Punkt. Nichts mehr zu machen. So wie diese C&A Reklame, da hat sich doch damals Slade für verkauft: Far Far Away... Kann man heute nicht mehr hören. Grausig.
Dann wurde es richtig schlimm, "Sweet Home Alabama" kam ins Spiel, dieser Song von Lynyrd Skynyrd. Kurz danach bin ich dann wohl auch hochgeschreckt. "Sweet Home Alabama" ist natürlich schon lange ruiniert. Ebenfalls für immer. Das liegt an der CeBIT (wobei ich zugeben muss, ich fand den Song schon vorher mäßig, aber jetzt bekomme ich offensichtlich schon Albträume davon). Und dort, auf der CeBIT, liegt es wiederum an den Messepartys. Wer diese CeBIT-Messepartys kennt, der weiß wahrscheinlich, wovon ich rede. Die finden ja bis heute statt, auch wenn sie früher schon opulenter gewesen sind. Da wird regelmäßig von den Live-Bands alles gecovert, was der Mittdreißiger bis Mittvierziger mit BWL-Abschluss für Rock ’n’ Roll hält. Und irgendwann kommt dann immer (wirklich immer) "Sweet Home Alabama". Diese Cover-Bands heißen übrigens meistens "The Gypsies" oder "Grand Master Sowieso". Es handelt sich dabei oft um technisch versierte Musiker. Leider ohne jeden künstlerischen Ehrgeiz und ohne jedes Ehrgefühl.
Die miesesten und würdelosesten CeBIT-Standpartys sind natürlich immer die, die von Herstellern veranstaltet werden, die ihre Produkte indirekt, also über Fachhändler (die berühmten IT-Reseller) vertreiben. Ist dieser Reseller-Mob anwesend, sinkt das Niveau ins Bodenlose. Fressen, saufen und später dann ficken, darum in etwa geht es. Wobei ich nicht übertreiben will. In den Puff gehen anschließend dann meist doch nur die verheirateten Familienväter. Das Phänomen sollte man übrigens mal soziologisch untersuchen.
Wie auch immer. Auf diesen Standpartys ist "Sweet Home Alabama" der Knaller. Da gibt es kein Halten mehr. Da schwingt der Key-Accounter das Tanzbein.
Ja, und dann wurde ich wach, und dieser wirre Albtraum war vorbei. Was will mir das jetzt sagen?
Irgendwie hatte ich vorher vom Ende des Punkrocks geträumt, überall nur noch alte Männer mit Schnauzbart. Schrecklich wars. Zuerst ging es aber um die Dead Kennedys. Der Streit von Jello Biafra mit dem Rest der Band. Um Werbung ging es. Um Werbung, die einen alten Klassiker ruiniert, für immer. Da hat Biafra auf jeden Fall Recht. Wenn ein Song wie "Too Drunk to Fuck" für einen Hollywood-Film oder "Holiday in Cambodia" für einen Jeanshersteller verheizt wird, dann ist der Song ruiniert. Punkt. Nichts mehr zu machen. So wie diese C&A Reklame, da hat sich doch damals Slade für verkauft: Far Far Away... Kann man heute nicht mehr hören. Grausig.
Dann wurde es richtig schlimm, "Sweet Home Alabama" kam ins Spiel, dieser Song von Lynyrd Skynyrd. Kurz danach bin ich dann wohl auch hochgeschreckt. "Sweet Home Alabama" ist natürlich schon lange ruiniert. Ebenfalls für immer. Das liegt an der CeBIT (wobei ich zugeben muss, ich fand den Song schon vorher mäßig, aber jetzt bekomme ich offensichtlich schon Albträume davon). Und dort, auf der CeBIT, liegt es wiederum an den Messepartys. Wer diese CeBIT-Messepartys kennt, der weiß wahrscheinlich, wovon ich rede. Die finden ja bis heute statt, auch wenn sie früher schon opulenter gewesen sind. Da wird regelmäßig von den Live-Bands alles gecovert, was der Mittdreißiger bis Mittvierziger mit BWL-Abschluss für Rock ’n’ Roll hält. Und irgendwann kommt dann immer (wirklich immer) "Sweet Home Alabama". Diese Cover-Bands heißen übrigens meistens "The Gypsies" oder "Grand Master Sowieso". Es handelt sich dabei oft um technisch versierte Musiker. Leider ohne jeden künstlerischen Ehrgeiz und ohne jedes Ehrgefühl.
Die miesesten und würdelosesten CeBIT-Standpartys sind natürlich immer die, die von Herstellern veranstaltet werden, die ihre Produkte indirekt, also über Fachhändler (die berühmten IT-Reseller) vertreiben. Ist dieser Reseller-Mob anwesend, sinkt das Niveau ins Bodenlose. Fressen, saufen und später dann ficken, darum in etwa geht es. Wobei ich nicht übertreiben will. In den Puff gehen anschließend dann meist doch nur die verheirateten Familienväter. Das Phänomen sollte man übrigens mal soziologisch untersuchen.
Wie auch immer. Auf diesen Standpartys ist "Sweet Home Alabama" der Knaller. Da gibt es kein Halten mehr. Da schwingt der Key-Accounter das Tanzbein.
Ja, und dann wurde ich wach, und dieser wirre Albtraum war vorbei. Was will mir das jetzt sagen?
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