Paranoia means to know all the facts

Die Legion ist unser Vaterland. Das Motto der Fremdenlegion.

Manchmal, da staunt man. Ein älterer Herr erzählte mir heute von seiner Zeit in der Fremdenlegion. Fünf Jahre war er dabei. Als Militärpolizist auf Tahiti. Der halbe Südpazifik war sein Revier. Zu der Zeit, als dort die ersten Atombombentests waren. Am 2. Juli 1966 wurde die erste Bombe gezündet. Er weiß es genau.

Erst zuschlagen, dann Fragen stellen. Sein Motto in dieser Zeit. So erzählt er ebenfalls noch. Viel mehr dann aber auch nicht.

Ich habe trotzdem gestaunt.

Geht das jetzt noch? Es ist ein 6288. So eins zum Aufschieben. Das alte Gerät war nach langen Jahren im Eimer. Daher brauchte ich vor ungefähr einem halben Jahr ein neues Modell. Ich hab dann halt irgendeins genommen, ohne groß darüber nachzudenken. Das alte Gerät war übrigens solider gemacht. Die Neuen sind wohl alle so gebaut, dass sie nicht allzu lange halten.

Schmeiß ich das Ding jetzt demonstrativ vor laufender Kamera weg und stell den Clip dann hier rein? Wäre das ein solidarischer Akt oder einfach nur Unfug? Und wenn ich es in die Tonne haue, welches Gerät von welchem Hersteller nehme ich dann?

Ich kann keine Blogs aus Berlin lesen. Tut mir leid. Sicher, keine Frage, ohne Zweifel eine Dummheit meinerseits. Aber wenn ich irgendwo sehe: Der Autor (die Autorin) wischt sich den Arsch in B-Mitte oder am B-Prenzlauer Berg, denkt als Provinzler(in), zugereist oder eingeboren, der Scheiß sei der Nabel der Welt, dann schalte ich ab.

Nicht nur der Punkrock ist tot, auch die Metalheads alter Schule sterben aus. Wo sind die Kuttenträger mit ihren Aufnähern? Sodom, Kreator, Iron Maiden? Fort! Wo die Bannerträger des sauberen, ehrlichen True-Metals? Weg! Außer Manowar hält doch keiner mehr die Fahne hoch. Gibt es denn nur noch Black/Death-Metal, 666-Nazis und debile Hühnerschlächter? Scheint so. Es geht dem Ende entgegen. Keine Frage.

Außerdem hat Joey DeMaio, Bassist und Chef von Manowar, Abitur (oder hat er gar promoviert?) und steht auf Wagner. So.

Ich glaube, ich bin in einem Leben bislang so etwa zwölfmal umgezogen (je nachdem, wie mans nimmt). Manchmal, unerwarteterweise, nur für ein paar Wochen oder Monate, manchmal für ein paar Jahre. Frankfurt, Berlin, Aschaffenburg, Düsseldorf... Alles dabei. Die Schlepperei wurde mit der Zeit immer schlimmer. Mit den Jahren kommt schon eine ganze Menge Krempel zusammen. Ich glaube, ich entsorge ein paar Sachen. Den ganzen Kram braucht doch kein Mensch. Kleines Gepäck! Das ist es. Dann kann der nächste Umzug kommen.

Worüber es sich ja fast nie zu schreiben lohnt, ist der Job, das Arbeitsleben. Kaum etwas öder als das. So natürlich auch hier. Über miese Jobs, eingebildete Schnösel, karrieregeile Marketing-Weiber und arrogante Chefs kann man ja noch lachen. Aber der erfolgreiche Wasweißich-Berater, Banker, PRler, Maschinenbauer, Postbote, Softwareentwickler, Kioskbesitzer, Rechtsanwalt, Unternehmer, Fliesenleger? Öde.

Unerträglichste aktuelle Redewendung überhaupt. Führt zu sofortigem Abbruch der Lektüre.

Magenschmerzen verursachender Hohlbirnenspruch (Stichwort Fremdschämen). Hauptverantwortlich (neben der Birkenstocksandale) für mein Hämorrhoidal-Leiden.

Der Freitag titelte ja anlässlich der Neuübersetzung:

Die Welt ist zum Kotzen
WELTHASS: Louis-Ferdinand Célines "Reise ans Ende der Nacht" ist ein Beispiel radikaler Zivilisationskritik

Auf die Diskussion hier freue ich mich. Denn das Buch liebe ich. Weiß auch nicht so genau warum.

Die Rezension aus dem Freitag.

Zahnarzt im Dorf

Sie tragen Weiß und orthopädische Sandalen, Sie sind jung und freundlich. Sie lächeln, wenn du nicht lächeln kannst. Sie stellen Fragen, wenn du nicht antworten kannst. Sie haben gefährliche Instrumente. Schon das Herzeigen lässt dich gestehen. Sie bohren, brechen, schneiden, saugen ab. Der Schädel vibriert, der Kiefer knirscht. Wohin mit den Händen? Wann ist das denn endlich vorbei? Kein Schmerz, nur bohren, brechen, schneiden, ausschaben, bluten. Mit einem Lächeln. Sie sind nett, Sie sind verständnisvoll. Vielen Dank. Ehrlich. Und ja, ich hab mich geschämt. Ich gestehe.

Der Abriss vor dem Aufbau

Gebaut wird hier ja wie der Teufel. Die neu entstehenden Büros werden mal einen sehr schönen Blick auf den Hofgarten, Schauspielhaus und Dreischeiben-Hochhaus bieten. Bei dem momentanen trüben und herbstlichen Augustwetter sieht es allerdings noch ziemlich trostlos aus. Wird sicher nicht billig sein. Errichtet wird der Neubau von einem britischen Fondsunternehmen.

Und schöne Reklame am Bauzaun: Vanity Fair - Das Neue Magazin für Deutschland. Passt ja. Bauen die jetzt eigentlich auf oder wird da abgerissen?