Paranoia means to know all the facts

Die Tage von K beleuchtet:

"Alkoholiker wollte ich damals noch nicht sein. Gott. Natürlich nicht. Mancher trinkt halt gerne einen mehr. Deshalb ist man doch noch lange kein Alkoholiker. So habe ich da noch gedacht. Ganz klar.

Nur als ich den Flugschein machen wollte. Womit ich mich im theoretischen Teil übrigens sehr schwer getan habe. Da hatte ich einen lichten Moment. K, habe ich da gedacht, reicht es nicht, wenn du immer besoffen Auto fährst. Musst du jetzt auch noch besoffen fliegen?"

Stolzes Alter. Runder Geburtstag. Alle da. Auch der unbekannte Verwandte des Geburtstagskindes. Irgendwo aus diesem Kaff in der Nähe der Kleinstadt im Nirgendwo. Da kommt der her. Zuletzt gesehen vor 20 Jahren. Oder so. Sieht scheiße aus. Typ Schnapsnase. Kippt das Mineralwasser auf Ex. Zackig hintereinander.

Wird natürlich ordentlich getuschelt. Weiß man zumindest bald Bescheid. Der kommt frisch aus der Entgiftung. Darum die aufgedunsene Fresse. Darum Wasser. Darum kein Bier.

Ansonsten wird viel gesoffen. Was auch sonst. Ist doch Geburtstag! Könnense ja auch. Der unbekannte Verwandte dagegen sollte nicht hier sein. Naja. Egal. Kenne den nicht. Und helfen kann man eh nix. Der säuft ohnehin bald wieder. Zwei Stück Eierlikörtorte. "Man soll es ja nicht übertreiben!" Schwätzer. Superschlauer. Verreckste eben.

Dies war ein Beitrag aus der Reihe "Kontrolliertes Trinken funktioniert nicht".

Und sicher wirkungslos: Für eine sozialistische Antwort auf die kapitalistische Krise!

(Ich bin kein Trotzkist. Aber egal ...)

Hat es also nicht gepackt. Schade. Intelligenter Mensch. Immer noch. Irgendwie. Bis zum 29. zumindest. Aber hat es nie gepackt. Nie. Jahrzehntelang: Suff ... Klapse ... Suff ... Klapse ... Auch mal Trockenheit. Aber immer nur Monate. Und jetzt ist er platt. Endgültig. Geschlossene ... Raus ... Geschlossene. Punkt. Kein Comeback mehr drin. Rubrik Korsakovs Erben: Kontrolliertes Trinken funktioniert nicht.

Paar Jahre durchgesoffen. Hat er tatsächlich. Dann Klinik, Klapse, Kurve gekriegt. Berappelt sich. Knüpft an alte und vertraute Dinge an. Aus besseren Zeiten. Die aus diesen sind heute woanders. Da fehlen ihm einfach ein paar Jahre. Die aus den schlechten fallen weiter zurück. Die muss er meiden. Wie der Teufel. Helfen ist eh nicht. Aufholen auch nicht. Zumindest nicht richtig. Und rumheulen bringt nichts. Tut er aber auch nicht. Im Gegenteil. Freut sich.

Wenn man wen trifft, von dem man dachte, jetzt hat er es gepackt, Gott sei Dank. Und dann sieht man den Irrtum.

Auch die Wiederkehr des ewig Immergleichen genannt. Gestern, heute und für alle Zeit.

Am 6. Mai 2008 hieß es hier schon einmal: Rücken! Jawohl. Rücken! Und heute, am 24. März 2009? Auch wieder: Rücken. Rücken, Rücken, Rücken. Obwohl ich das am 23. März 2009 auch schon hätte schreiben können. Nach 322 Tagen, meinetwegen auch schon nach 321 Tagen, ist er also wieder da. Der Rücken. Verdammt.

Dabei war das damals doch nur der verfluchte Bürostuhl. Was sonst. Nix alter Mann! Kann ja wohl nicht sein. Dass man in den besten Jahren, der Blüte seines Lebens sozusagen, schon dauerhaft Malaise mit dem Rücken bekommt. Oder hat. Ein Blogbeitrag alle 322 Tage über den Rücken. Wer will denn das wissen? Oder lesen? Sich damit beschäftigen? Niemand! Ich zumindest ganz bestimmt nicht. Also.

Sport! Ich muss, muss, muss wieder mehr Sport machen. Theraband (Bodyshaping!), Rückentraining, Wassertreten, lange Spaziergänge und Hanteltraining. Das wird es sein. Das ist es! Die Lösung! Der Frühling und die Freibadsaison können kommen!