Paranoia means to know all the facts

Früh und in angenehmer Gesellschaft

Am frühen Morgen im Hauptbahnhof. In diesen Karnevalshochburgen. Nach einem ersten Höhepunkt. Da macht der Karneval doch einen etwas trostlosen Eindruck. Muss man leider so sagen. Da gibt es nix. Konfetti, Erbrochenes, Schläfer. Geschminkte und Gestrandete. Zipfelmützen vom Weihnachtsmarkt 2014. Und die Stimmung ist auch eher mau. So richtig heiter sehen die alle nicht aus. Helau.

Saisonauftakt 2015, 41. RTF zwischen Rhein und Ruhr. Zahlreiche Spitzenfahrer am Start. Auch das Radblogger-Team hat schon gemeldet!

28 März 2015
Start zwischen 10:00 Uhr und 12:00 Uhr
Strecken zwischen 41 km und 111 km

Und außerdem, unglaublich aber wahr, als Stargast und Edelhelfer, der einzige und echte: Aphro Child!

Aber all das reicht noch nicht. Noch lange nicht. We want you!

Die Eckdaten bezüglich unseres Dorfteams sind natürlich noch zu klären. Sportliche Fahrt soll es vermutlich werden. 111 km lang. Aber ohne Stress. Kein Tempogebolze. Und gemeinsam durchs Ziel. So in der Art war es ja immer.

Weiter Eckdaten gibt es hier: Radsportverein Düsseldorf-Rath/Ratingen.

Immer in Eile*

(*Symbolbild, ohne jede tiefere Bedeutung jenseits von Eile, Hatz, Kopfschmerz und schlechter Laune. Insbesondere Rückschlüsse auf Dinge wie Arbeitseifer oder Engagement wären völlig verfehlt.)

Lange nicht mehr dort gewesen. Und Bochum kenne ich eh viel besser. Wenn wir jetzt mal so allgemein vom Ruhrpott reden wollen. Spielte aber keine Rolle. War ein schöner Tag. Obwohl die Arbeit der Grund für den Besuch war. Old Economy allerdings. Das macht es leichter. Überall. Nebenbei bemerkt.

Aber egal. Heute also Dortmund. Fühle mich da immer gleich irgendwie heimisch. Liegt vermutlich an dieser gefürchteten, chronisch progressiven Alterssentimentalität. Ruhrgebiet, Westfalen, Rheinland, Großstädte in NRW (zumindest bis Leverkusen). Ach ja.

Wo könnte es schöner sein? Um dem ganzen jetzt auch noch eine universelle, allgemeingültige Perspektive zu geben. Und lasst Euch nix anderes erzählen. Diese ostdeutschen Pfarrer haben doch keine Ahnung. Schon mal gar nicht vom Paradies. Aber das ist ja eh bekannt.

Ehe ich hier noch übermütig werde

Das rote Banner der Revolution Unübersichtlich. Und wenig erfreulich. Jenseits der eigenen privaten Befindlichkeiten jetzt. Der totale Rollback, nach dem Zusammenbruch des real existierenden Sozialismus vielfach prognostiziert, ist ja wohl da. Wobei es um den Kasernenhofsozialimus natürlich nicht schade ist. Möge er für immer in der Hölle schmoren.

Aber mit dem von der Herrschenden Klasse damals prognostizierten und bejubelten Anbruch der ewigen Glückseligkeit ist es ja auch nicht weit her. Was uns alte Klassenkämpfer natürlich nicht wundert. Über den heutigen völligen Mangel einer nennenswerten Opposition wundern wir uns dann aber schon.

Kriegsgefahr in Europa, ökonomische Krisen, totale Überwachung durch Geheimdienste und Kapital? Alles egal. Verwirrung allerorten (sicher auch bei mir). Nationalistische Kleinbürger bilden patriotische Allianzen und gelten als Linksradikal (bei mir nicht). Patrioten, Gotteskrieger, Vollidioten. Keine fortschrittliche Option in Sicht. Nirgends.

Eine rechte Erklärung dafür habe ich nicht. Klar. Meinungsmonopole, eine allseits präsentierte Alternativlosigkeit ... Such dir was aus. Aber trotzdem. So ganz kapiere ich das nicht. Derartig viel frischer war das geistige Klima der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts doch auch nicht. Und danach ging immerhin noch was. Aber nun? Was soll da noch gehen?

Andererseits pflege ich selbstverständlich die Tugend des revolutionären Optimismus. Darum, daher und deshalb: Aufklären, Organisieren, Weitermachen. Auch wenn der Winter noch lang ist.

Sonst bleibt ja ohnehin nix.

Wer tut das nicht

Aber egal. Ungewöhlich ansonsten. Und wer noch kann, der sollte. Wenn er mag. Finde ich. Das da:
Katharina Grosse
Inside the Speaker
30.9.2014 - 1.2.2015
Museum Kunstpalast, Düsseldorf