Sonntag, 1. Juli 2007
Keine Angst
cut, 21:26h
Menschen, die gesund sind, denen es gut geht, die sind gefährlich. Vor denen muss man sich in acht nehmen. Jederzeit. Sie überlegen immerzu. Wie sie dir schaden können. Wie sie dich kaltmachen können. Gerne, zu gerne, würden sie dich erledigen. Am liebsten für immer. Da gibt es nichts. Das stimmt ganz genau. Sind sie krank, dann sieht die Sache schon anders aus. Dann muss man vor ihnen nicht mehr ganz so arg auf der Hut sein. Eigentlich sollte man daher doch Arzt werden. Wegen der Menschen. Da muss man nicht mehr auf alles gefasst sein. Da muss man keine Angst mehr vor ihnen haben.
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Dienstag, 26. Juni 2007
Gedenkstätte Schloss Kalkum
cut, 13:19h
Schon schön. Ein barocker Bau. Der das Schloss umgebende Landschaftsgarten wurde, na, von wem wohl? Richtig! Von Maximilian Friedrich Weyhe zu Anfang des 19. Jahrhunderts angelegt. Heute ist im Schloss eine Zweigstelle des Hauptstaatsarchivs von NRW. Zudem gibts eine Verbindung zu Ferdinand Lassalle. Dieser Lassalle. Gründer und Präsident des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins (ADAV). 1863 somit ein führender Aktivist einer Vorgängerorganisation der SPD. Sozusagen ein Vater der deutschen Sozialdemokratie. Wobei es sicher ruhmreichere Titel gibt. Aber auch weniger ruhmreiche. Zu Lassalle und seinen Ideen hat Marx ja alles Notwendige gesagt. Aus der heutigen SPD würde aber wahrscheinlich selbst Lassalle umgehend rausfliegen. Oder gar nicht erst eintreten. Da taugt er höchstens für die Galerie, die mit den schrulligen Ahnen. Interessanter ist die Verbindung von dem Anwalt Lassalle und Schloss Kalkum.
Gräfin Sophie von Hatzfeld wohnte hier als Mitglied der Familie von Hatzfeld-Trachenberg. Der Sachzwang hatte sie den Grafen Edmund von Hatzfeld-Wildenburg heiraten lassen. Und den wollte sie 1845 wieder loswerden. Zusammen mit ihrem Anwalt Ferdinand Lassalle. Dieser, zwanzig Jahre jünger als sie, war auch ihr Geliebter. Der Prozess dauerte ewig, verlief aber für die Gräfin erfolgreich. Ein kleiner Pavillon an der Mauer des Schlossparks beherbergt daher eine Gedenkstätte für Ferdinand Lassalle. Dieser war 1864 mit neununddreißig Jahren an den Folgen eines Duells gestorben. Dieses Duellieren erscheint uns ja ein wenig sonderlich. Aber wer ist heute auch schon noch satisfaktionsfähig.
Die alte Geschichte. Zumindest damals. Lassalle hatte sich in Helene von Dönniges verliebt und wollte sie heiraten. Mal wieder eine neue Frau also. Ihre Eltern waren dagegen. Daher forderte Lassalle Helenes Vater zum Duell. Dieser drückte sich jedoch und schickte einen früheren Verlobten von Helene als Ersatzmann. Am 28. August 1864 ging es zur Sache. Sein Gegner schoss zuerst und erwischte ihn im Unterleibe. Ja, genau da, wo es am meisten weh tut. Lassalle schoss dann, kein Wunder, daneben. Drei Tage später war er tot. Und das alles wegen einer Frau. Mein Gott, Jungs, wahrscheinlich der dümmste Grund überhaupt, ins Gras zu beißen.
Gräfin Sophie von Hatzfeld wohnte hier als Mitglied der Familie von Hatzfeld-Trachenberg. Der Sachzwang hatte sie den Grafen Edmund von Hatzfeld-Wildenburg heiraten lassen. Und den wollte sie 1845 wieder loswerden. Zusammen mit ihrem Anwalt Ferdinand Lassalle. Dieser, zwanzig Jahre jünger als sie, war auch ihr Geliebter. Der Prozess dauerte ewig, verlief aber für die Gräfin erfolgreich. Ein kleiner Pavillon an der Mauer des Schlossparks beherbergt daher eine Gedenkstätte für Ferdinand Lassalle. Dieser war 1864 mit neununddreißig Jahren an den Folgen eines Duells gestorben. Dieses Duellieren erscheint uns ja ein wenig sonderlich. Aber wer ist heute auch schon noch satisfaktionsfähig.
Die alte Geschichte. Zumindest damals. Lassalle hatte sich in Helene von Dönniges verliebt und wollte sie heiraten. Mal wieder eine neue Frau also. Ihre Eltern waren dagegen. Daher forderte Lassalle Helenes Vater zum Duell. Dieser drückte sich jedoch und schickte einen früheren Verlobten von Helene als Ersatzmann. Am 28. August 1864 ging es zur Sache. Sein Gegner schoss zuerst und erwischte ihn im Unterleibe. Ja, genau da, wo es am meisten weh tut. Lassalle schoss dann, kein Wunder, daneben. Drei Tage später war er tot. Und das alles wegen einer Frau. Mein Gott, Jungs, wahrscheinlich der dümmste Grund überhaupt, ins Gras zu beißen.
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Montag, 11. Juni 2007
Ein Klassiker rollt aus
cut, 22:39h
So die Überschrift im FAZ-Feuilleton vom 24. November 2001. Gemeint war eine Straßenbahn. Genauer, der „Düwag-Gelenktriebwagen“, 1956 im kühnen Stromliniendesign nach US-Vorbild von der „Düsseldorfer Waggonfabrik AG“ herausgebracht.
Ausgerollt ist der Wagen allerdings noch nicht. Die Bahn fährt bis heute. Auch wenn das Ende schon öfter im Gespräch war. Wahrscheinlich ist es ausgeblieben wegen der Probleme, die Siemens-Straßenbahnen neuester Bauart heute so machen.
Zu literarischer Erwähnung hat es die Bahn auch gebracht. Im Roman „Der Lebenslauf der Liebe“. Da fährt genau dieser Bahntyp, denn es handelt sich um die Linie 712 nach Ratingen. Auch die 712 fährt bis heute. Von Martin Walser ist der Roman. Naja. Man kann es sich halt nicht immer aussuchen.
Das Original in der klassischen Farbe mit spitz auf den Scheinwerfer zulaufendem Zierstreifen.
Ausgerollt ist der Wagen allerdings noch nicht. Die Bahn fährt bis heute. Auch wenn das Ende schon öfter im Gespräch war. Wahrscheinlich ist es ausgeblieben wegen der Probleme, die Siemens-Straßenbahnen neuester Bauart heute so machen.
Zu literarischer Erwähnung hat es die Bahn auch gebracht. Im Roman „Der Lebenslauf der Liebe“. Da fährt genau dieser Bahntyp, denn es handelt sich um die Linie 712 nach Ratingen. Auch die 712 fährt bis heute. Von Martin Walser ist der Roman. Naja. Man kann es sich halt nicht immer aussuchen.
Das Original in der klassischen Farbe mit spitz auf den Scheinwerfer zulaufendem Zierstreifen.
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Mittwoch, 26. Juli 2006
Heinrich Heine - Buch der Lieder
cut, 19:41h
Ein Fichtenbaum steht einsam
Im Norden auf kahler Höh.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.
Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
Im Norden auf kahler Höh.
Ihn schläfert; mit weißer Decke
Umhüllen ihn Eis und Schnee.
Er träumt von einer Palme,
Die, fern im Morgenland,
Einsam und schweigend trauert
Auf brennender Felsenwand.
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Montag, 24. Juli 2006
Der Asra
cut, 20:15h
Täglich ging die wunderschöne
Sultanstochter auf und nieder
Um die Abendzeit am Springbrunn,
Wo die weissen Wasser plätschern.
Täglich stand der junge Sklave
Um die Abendzeit am Springbrunn,
Wo die weissen Wasser plätschern;
Täglich ward er bleich und bleicher.
Eines Abends trat die Fürstin
Auf ihn zu mit raschen Worten:
Deinen Namen will ich wissen,
Deine Heimat, deine Sippschaft!
Und der Sklave sprach: Ich heisse
Mohamet, ich bin aus Yemmen,
Und mein Stamm sind jene Asra,
Welche sterben, wenn sie lieben.
Heinrich Heine
Sultanstochter auf und nieder
Um die Abendzeit am Springbrunn,
Wo die weissen Wasser plätschern.
Täglich stand der junge Sklave
Um die Abendzeit am Springbrunn,
Wo die weissen Wasser plätschern;
Täglich ward er bleich und bleicher.
Eines Abends trat die Fürstin
Auf ihn zu mit raschen Worten:
Deinen Namen will ich wissen,
Deine Heimat, deine Sippschaft!
Und der Sklave sprach: Ich heisse
Mohamet, ich bin aus Yemmen,
Und mein Stamm sind jene Asra,
Welche sterben, wenn sie lieben.
Heinrich Heine
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