Montag, 29. April 2013
Die Legende vom heiligen Trinker
cut, 11:13h
Das kleine Trostbüchlein für nasse Alkis von Joseph Roth. Roth, selber ein Säufer, der sich mit 45 Jahren totgesoffen hatte, lässt zum Zwecke von Umkehr und Läuterung die Heilige Therese eingreifen. Allerdings mit zweifelhaften Mitteln, ohne rechtes Ziel und entsprechend auch mit wenig diesseitigem Erfolg. Männer von Ehre gehen halt unbeirrt von Frauengeschichten in dieser Welt ihren eigenen Weg. Das hätte sie wissen sollen. Und so lautet der letzte, schöne Satz in dem Büchlein dann leider: „Gebe Gott uns allen, uns Trinkern, einen so leichten und so schönen Tod!“
Amen.
(Alternativ stolpere man ganz profan noch ein paar Jahre länger durchs Leben. Trocken und hier auf dieser Welt. Da ich nicht zum Helden tauge und nicht nach größerem Ruhme strebe, bevorzuge und empfehle ich diesen letzteren Weg.)
Amen.
(Alternativ stolpere man ganz profan noch ein paar Jahre länger durchs Leben. Trocken und hier auf dieser Welt. Da ich nicht zum Helden tauge und nicht nach größerem Ruhme strebe, bevorzuge und empfehle ich diesen letzteren Weg.)
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Montag, 15. April 2013
Trockenblog: Die neue Zeit
cut, 11:36h
Gesoffen wird ja immer. Auch in der Jugend. Klar. An Nachwuchs für Selbsthilfegruppen in Sachen trockener Existenz mangelt es daher nicht. Eigentlich. Aber andererseits, ich sagte es schon, scheinen die einschlägigen, oft doch etwas muffigen Altherrenrunden nicht unbedingt attraktiv für jüngere Semester (und Frauen) zu sein.
Zudem wird wohl auch der Typ des klassischen Alkis rar. Also die Sorte, die sich auf das Saufen spezialisiert hat und auch dabei bleibt. Multipler Substanzgebrauch, Stichwort Polytoxikomanie, scheint fast der Normalfall zu werden. Zumindest in meinen nicht repräsentativen Augen.
Vielleicht auch ein Anknüpfungspunkt, um bestehende Hilfsangebote zu überdenken. Sicher bin ich mir da aber nicht. Wie immer in solchen Fällen. Was, nebenbei bemerkt, kein Wunder ist. Erstaunlich ist ja, wie viel auf diesem Gebiet im Blindlug geschieht. Der eine sagt so, der andere dagegen so. Mal funktioniert es. Mal funktioniert es nicht. Warum? Weiß kein Mensch. Ich persönlich tendiere daher ja immer mehr zu diesen ganz simplen Sprüchen: „Heute nicht“ etwa. Oder, für den Säufer: „Lass das erste Glas stehen“. Simpel und effektiv. Scheint mir. Aber was weiß ich schon.
Zudem wird wohl auch der Typ des klassischen Alkis rar. Also die Sorte, die sich auf das Saufen spezialisiert hat und auch dabei bleibt. Multipler Substanzgebrauch, Stichwort Polytoxikomanie, scheint fast der Normalfall zu werden. Zumindest in meinen nicht repräsentativen Augen.
Vielleicht auch ein Anknüpfungspunkt, um bestehende Hilfsangebote zu überdenken. Sicher bin ich mir da aber nicht. Wie immer in solchen Fällen. Was, nebenbei bemerkt, kein Wunder ist. Erstaunlich ist ja, wie viel auf diesem Gebiet im Blindlug geschieht. Der eine sagt so, der andere dagegen so. Mal funktioniert es. Mal funktioniert es nicht. Warum? Weiß kein Mensch. Ich persönlich tendiere daher ja immer mehr zu diesen ganz simplen Sprüchen: „Heute nicht“ etwa. Oder, für den Säufer: „Lass das erste Glas stehen“. Simpel und effektiv. Scheint mir. Aber was weiß ich schon.
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Freitag, 22. März 2013
Trockenblog: Weihnachtmann und Osterhase
cut, 19:51h
Gejammert wird ja immer. Insbesondere aber zur Weihnachtszeit. Entsprechend beliebt ist ein Rückfall um den Dreh rum. Was aber sicher auch an den weit verbreiteten Weihnachtsfeiern liegt. Da wird ja üblicherweise schwer gesoffen. Naja. Wie auch immer. Weihnachtszeit ist Jammerzeit. Das ist bekannt. Mensch mit Alkoholproblem wird da gerne melancholisch. Und das ist gefährlich. Sehr sogar. Ostern ist das nicht so. Vermutlich, weil das nicht so ein herziges Fest ist. Zuckerwatte, glückliche Familien, Vater, Mutter, Kind und liebliche Melodien sind ja Gift für das seelische Gleichgewicht desorientierter Alkis. Unschön. Ostern ist Gott sei Dank besser. Schon die Karwoche. Ein ganz anderes Kaliber.
Länger hell ist es zu Ostern natürlich auch. Könnte ebenfalls eine Rolle spielen. Frühling, Frühlingsgefühle. Luft, Licht, Sonne, Liebe. Wer weiß. Vielleicht auch das. Damit kenne ich mich aber nicht so gut aus. Den Sachverhalt müssen kundigere Experten klären.
Länger hell ist es zu Ostern natürlich auch. Könnte ebenfalls eine Rolle spielen. Frühling, Frühlingsgefühle. Luft, Licht, Sonne, Liebe. Wer weiß. Vielleicht auch das. Damit kenne ich mich aber nicht so gut aus. Den Sachverhalt müssen kundigere Experten klären.
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Dienstag, 5. Februar 2013
Trockenblog: Peinlich berührt
cut, 15:50h
Unangenehm berührt trifft es wahrscheinlich besser. Oder hilflos.
Wenn einem ein früher als trocken bekannter Kollege, eine als trocken geltende Bekannte, halt ein ehemals trockener Alkoholiker, mit einer Pulle Bier in der Hand begegnet. Unangenehm für beide Seiten. Außer dem Alki ist schon wieder alles egal.
Hilflos trifft es aber doch nicht. Peinlich berührt ist vermutlich ehrlicher. Hilflos klingt so nach Mitleid. Und das ist zumindest von trockenen Alkis in so einem Fall eher nicht zu erwarten. Niemand verachtet den rückfälligen nassen Alki ja so wie der trockene Alkoholiker. Wenn auch nur heimlich. Als abschreckendes Beispiel zeigt man ihn natürlich gerne her. „Kuckt da, so kann es gehen!“ Hilfe kriegt er, wenn gewünscht, selbstverständlich trotzdem.
Wenn einem ein früher als trocken bekannter Kollege, eine als trocken geltende Bekannte, halt ein ehemals trockener Alkoholiker, mit einer Pulle Bier in der Hand begegnet. Unangenehm für beide Seiten. Außer dem Alki ist schon wieder alles egal.
Hilflos trifft es aber doch nicht. Peinlich berührt ist vermutlich ehrlicher. Hilflos klingt so nach Mitleid. Und das ist zumindest von trockenen Alkis in so einem Fall eher nicht zu erwarten. Niemand verachtet den rückfälligen nassen Alki ja so wie der trockene Alkoholiker. Wenn auch nur heimlich. Als abschreckendes Beispiel zeigt man ihn natürlich gerne her. „Kuckt da, so kann es gehen!“ Hilfe kriegt er, wenn gewünscht, selbstverständlich trotzdem.
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Donnerstag, 31. Januar 2013
Trockenblog: Der Klub der alten Männer
cut, 23:21h
Selbsthilfegruppen kann man ja durchaus als ein Art Klub betrachten. Gerade beim Thema Alkohol passt das Bild ganz gut. Alter Alkoholikerscherz: „Man muss erst alles versoffen haben, ehe man Mitglied werden kann. Die Aufnahmegebühr ist also durchaus beachtlich.“ Und obwohl auch dieser exquisite Klub heutzutage beiden Geschlechtern offensteht, es überwiegen ganz klar die Männer.
Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Vermutlich saufen einfach mehr Männer. Warum auch immer. Oder die Frauen sind schlauer, saufen unentdeckt und heimlich (nur ein Piccolöchen!). Obwohl das natürlich alle Alkis tun. Heimlich saufen meine ich jetzt.
Wie auch immer. Die Selbsthilfegruppen selber haben an der Männerschlagseite auch ihren Anteil. Verranzte Männer, die zu viel trinken und blödes Zeug faseln. So ein Publikum ist für Frauen einfach nicht attraktiv. Diese Vorstellungen vom Klub und seinen Mitgliedern sind allerdings generell ein Problem. Auch für männliche Novizen. Da bekommt der Nachwuchs natürlich Angst, zumindest Schwellenangst.
Ist die begründet? Zum Teil schon. Wobei es zwischen den Gruppen große Unterschiede gibt. Trifft sich eine Gruppe im netten Vorort in einer Kirchengemeinde, geht es meist ganz gesittet zu. Kontaktstellen im sozialen Brennpunkt pflegen einen eher raueren Ton. Aber um das zu bemerken, muss Frau sich erst einmal über die Schwelle trauen. Daher gibt es auch reine Frauengruppen. Das soll die Hürde senken. Wobei es für Frauengruppen auch andere Gründe gibt (auch unter Alkoholikern soll es Sexismus geben!). Schwulengruppen gibt es ebenfalls. Auch aus gutem Grund. Und inhaltliche Gründe gibt es in beiden Fällen natürlich auch.
Wie es auch sei. Die Männer dominieren. Und unter denen nicht die jungen. Was in der Natur der Sache liegt. Ehe Mensch sich eingesteht, dass er ein Alkoholproblem hat, oder bis er ganz einfach zusammenbricht, vergehen halt ein paar Jahre. Vorher haut er lieber auf den Putz. Alles hat halt seine Zeit. Auch der Kollaps und die Kapitulation. Und wer sich in relativ jungen Jahren totsäuft, kann später natürlich nicht mehr in der Selbsthilfegruppe sitzen. Auch schlecht für den Altersdurchschnitt. Alt ist dabei relativ. Ein typisches Anfängeralter dürfte, meine nicht repräsentative Schätzung, irgendwo zwischen 35 und 45 liegen.
Was sagt uns das jetzt? Keine Ahnung. Möglicherweise sind die Angebote für jüngere Semester und Frauen schlicht untauglich. Kann schon sein. Ich wüsste aber nicht, wie man das groß ändern könnte. Manche Erfahrung muss man als junger Mensch vielleicht auch ganz einfach selber machen. Prävention hin, Hilfsangebot her. Selbst wenn man dabei draufgeht. Keine Ahnung. Und mit den passenden Angeboten für Frauen kenne ich mich schon gar nicht aus.
Tja. Alles wie immer. Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen. Daher zum Trost: Der Klub der schönen Mütter.
Über die Gründe kann ich nur spekulieren. Vermutlich saufen einfach mehr Männer. Warum auch immer. Oder die Frauen sind schlauer, saufen unentdeckt und heimlich (nur ein Piccolöchen!). Obwohl das natürlich alle Alkis tun. Heimlich saufen meine ich jetzt.
Wie auch immer. Die Selbsthilfegruppen selber haben an der Männerschlagseite auch ihren Anteil. Verranzte Männer, die zu viel trinken und blödes Zeug faseln. So ein Publikum ist für Frauen einfach nicht attraktiv. Diese Vorstellungen vom Klub und seinen Mitgliedern sind allerdings generell ein Problem. Auch für männliche Novizen. Da bekommt der Nachwuchs natürlich Angst, zumindest Schwellenangst.
Ist die begründet? Zum Teil schon. Wobei es zwischen den Gruppen große Unterschiede gibt. Trifft sich eine Gruppe im netten Vorort in einer Kirchengemeinde, geht es meist ganz gesittet zu. Kontaktstellen im sozialen Brennpunkt pflegen einen eher raueren Ton. Aber um das zu bemerken, muss Frau sich erst einmal über die Schwelle trauen. Daher gibt es auch reine Frauengruppen. Das soll die Hürde senken. Wobei es für Frauengruppen auch andere Gründe gibt (auch unter Alkoholikern soll es Sexismus geben!). Schwulengruppen gibt es ebenfalls. Auch aus gutem Grund. Und inhaltliche Gründe gibt es in beiden Fällen natürlich auch.
Wie es auch sei. Die Männer dominieren. Und unter denen nicht die jungen. Was in der Natur der Sache liegt. Ehe Mensch sich eingesteht, dass er ein Alkoholproblem hat, oder bis er ganz einfach zusammenbricht, vergehen halt ein paar Jahre. Vorher haut er lieber auf den Putz. Alles hat halt seine Zeit. Auch der Kollaps und die Kapitulation. Und wer sich in relativ jungen Jahren totsäuft, kann später natürlich nicht mehr in der Selbsthilfegruppe sitzen. Auch schlecht für den Altersdurchschnitt. Alt ist dabei relativ. Ein typisches Anfängeralter dürfte, meine nicht repräsentative Schätzung, irgendwo zwischen 35 und 45 liegen.
Was sagt uns das jetzt? Keine Ahnung. Möglicherweise sind die Angebote für jüngere Semester und Frauen schlicht untauglich. Kann schon sein. Ich wüsste aber nicht, wie man das groß ändern könnte. Manche Erfahrung muss man als junger Mensch vielleicht auch ganz einfach selber machen. Prävention hin, Hilfsangebot her. Selbst wenn man dabei draufgeht. Keine Ahnung. Und mit den passenden Angeboten für Frauen kenne ich mich schon gar nicht aus.
Tja. Alles wie immer. Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen / Den Vorhang zu und alle Fragen offen. Daher zum Trost: Der Klub der schönen Mütter.
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Samstag, 26. Januar 2013
Trockenblog: Bisschen Schwund ist immer
cut, 13:06h
Ist zwar schon Ende Januar. Aber egal. Noch mal ein kurzer Blick zurück.
Wer regelmäßig mit Alkis zu tun hat, mit trockenen und nassen, mit Abhängigkeiten anderer Art und mit dem ganzen Mist drumherum, der hat auch immer wieder mit Rückfällen, Zusammenbrüchen, Krankheit, Tod und Teufel zu tun.
Oft verschwinden Leute einfach. Dann weiß man natürlich nicht, was mit ihnen ist. Ist ja alles möglich. Die große Liebe, eitel Sonnenschein, wundersame Genesung, Verbluten und Verblöden. Weiß man eben nicht. Auf Sonnenschein oder große Liebe würde ich in den meisten Fällen aber nicht wetten. Egal. Ich wette ja eh nie.
Bei ein paar Leuten weiß man natürlich Bescheid. Tendenz Tod und Teufel. Dem Teufel bin ich dabei allerdings noch nie begegnet. Bleibt der Tod. Der Sensenmann. Kratzen Jahr für Jahr doch einige ab. Vorzeitig. Naja. Was soll man machen. Bon voyage.
Und ansonsten ein gutes, diesseitiges Jahr 2013. Denen, die ganz unspektakulär trocken oder clean da sitzen.
Wer regelmäßig mit Alkis zu tun hat, mit trockenen und nassen, mit Abhängigkeiten anderer Art und mit dem ganzen Mist drumherum, der hat auch immer wieder mit Rückfällen, Zusammenbrüchen, Krankheit, Tod und Teufel zu tun.
Oft verschwinden Leute einfach. Dann weiß man natürlich nicht, was mit ihnen ist. Ist ja alles möglich. Die große Liebe, eitel Sonnenschein, wundersame Genesung, Verbluten und Verblöden. Weiß man eben nicht. Auf Sonnenschein oder große Liebe würde ich in den meisten Fällen aber nicht wetten. Egal. Ich wette ja eh nie.
Bei ein paar Leuten weiß man natürlich Bescheid. Tendenz Tod und Teufel. Dem Teufel bin ich dabei allerdings noch nie begegnet. Bleibt der Tod. Der Sensenmann. Kratzen Jahr für Jahr doch einige ab. Vorzeitig. Naja. Was soll man machen. Bon voyage.
Und ansonsten ein gutes, diesseitiges Jahr 2013. Denen, die ganz unspektakulär trocken oder clean da sitzen.
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Montag, 21. Januar 2013
Noch ne Suchanfrage
cut, 23:47h
„Soll man bei Alkis eine alkoholfrei Zone haben?“
Ja, soll man. Trockenblog: My home is my alkoholfreie Zone.
Ja, soll man. Trockenblog: My home is my alkoholfreie Zone.
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Montag, 24. Dezember 2012
Trockenblog: Therapie
cut, 11:24h
Wer mit Alk oder anderen Drogen zaubert, der kann sich eine reine Psychotherapie schenken. Die ist eh für den Eimer. Wer drauf ist, der ändert nichts. Abgesehen vom Level des Verfalls. Bei dem geht es um Entzug, ums Trockenlegen, um ein cleanes Leben. Gerne auch über eine Therapie. Der Psychokram kommt später. Wenn er sich im Zusammenhang von trocken&clean nicht ohnehin gleich mit erledigt hat.
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Donnerstag, 29. November 2012
Trockenblog: Faustformel
cut, 13:20h
Wer 20* Jahre gesoffen hat, der braucht danach auch 20 Jahre. 20 Jahre Trockenheit. Um die zuvor erworbenen Defizite und Probleme wieder in den Griff zu bekommen. Mit dem Suff geht schließlich ne Menge den Bach runter. Bricht jede normale (jaja, was ist schon normal) menschliche Entwicklung ab. Nur die Scheiße summiert sich. Und dann steht Mensch irgendwann da. Wenn er Glück hat, steht er da. Und wenn er was tut.
Wie auch immer. Als Faustformel ist das nicht einmal verkehrt. Pi mal Daumen zumindest. Die Genesung ist ein Bummelzug. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil: Man muss sich keinen Stress machen, wenn es scheinbar nur langsam vorangeht. So ist das eben. Der Nachteil: Mensch wird ungeduldig. Auch das ist eben so. Muss er durch. Der Mensch.
(*Statt 20 könnte hier natürlich auch 14, 23 oder 31 stehen. Und gemeint ist mit der Formel der geistige, seelische, soziale Aspekt. Alkoholismus ist ja eine Krankheit von Körper, Seele und Geist. Mit gravierenden sozialen Folgen. Körperlich ist der Suffkopp schneller wieder auf dem Weg nach oben. Zumindest dann, wenn er Hirn oder Leber noch nicht unwiderruflich kaputtgesoffen hat.)
Wie auch immer. Als Faustformel ist das nicht einmal verkehrt. Pi mal Daumen zumindest. Die Genesung ist ein Bummelzug. Das hat Vor- und Nachteile. Der Vorteil: Man muss sich keinen Stress machen, wenn es scheinbar nur langsam vorangeht. So ist das eben. Der Nachteil: Mensch wird ungeduldig. Auch das ist eben so. Muss er durch. Der Mensch.
(*Statt 20 könnte hier natürlich auch 14, 23 oder 31 stehen. Und gemeint ist mit der Formel der geistige, seelische, soziale Aspekt. Alkoholismus ist ja eine Krankheit von Körper, Seele und Geist. Mit gravierenden sozialen Folgen. Körperlich ist der Suffkopp schneller wieder auf dem Weg nach oben. Zumindest dann, wenn er Hirn oder Leber noch nicht unwiderruflich kaputtgesoffen hat.)
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Donnerstag, 22. November 2012
Trockenblog: Gewalt
cut, 15:25h
Leute, die saufen oder sonstwie drauf sind, neigen zur Gewalt. Teilweise. Körperverletzungen, Justizscherereien, Knast. Alles keine Seltenheit. Wenn auch nicht die Regel. Es fehlt dann an Dingen wie Mitgefühl, Empathie, Menschlichkeit (so vage diese Begriffe jetzt auch sind). Alles dreht sich um den Suff, den Stoff. Das Suchtmittel, fast gleichgültig welches es ist, zerstört den Menschen. In manchen Fällen nahezu komplett. Gewalt ist natürlich nur ein Resultat dieser Laufbahn. Klar. Es gibt auch noch andere Highlights.
Aber auch Gewalttäter kommen, so wie brave und friedliche Süchtige auch, bisweilen aus ihrer Suchtkarriere wieder raus. Leben sie dann tatsächlich dauerhaft trocken und/oder clean, stehen sie ihrer gewalttätigen Vergangenheit zum Teil durchaus fremd und beschämt gegenüber. Sie werden, auch in den eigenen Augen, wieder zu Menschen (es bleibt also begrifflich vage). Die sie natürlich vorher auch gewesen sind. Nur anders. Ganz anders.
Aber auch Gewalttäter kommen, so wie brave und friedliche Süchtige auch, bisweilen aus ihrer Suchtkarriere wieder raus. Leben sie dann tatsächlich dauerhaft trocken und/oder clean, stehen sie ihrer gewalttätigen Vergangenheit zum Teil durchaus fremd und beschämt gegenüber. Sie werden, auch in den eigenen Augen, wieder zu Menschen (es bleibt also begrifflich vage). Die sie natürlich vorher auch gewesen sind. Nur anders. Ganz anders.
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