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Sonntag, 12. Juni 2011
Sommerseminar
cut, 19:21h
Versteinerte Verhältnisse und progressive Elite?
Die Leo-Kofler-Gesellschaft pflegt die schöne Tradition (naja, zum zweiten Mal) der Sommerseminare. Über mehrere Tage hinweg werden dabei an einem angenehmen Ort (und zu trotzdem günstigen Preisen) philosophische Fragen diskutiert. Naturgemäß dreht es sich dabei um Themen, die einen Bezug zu Leo Kofler haben. In diesem Jahr wird dies Koflers Theorie der progressiven Elite* sein. Fronleichnam geht es los. Am Rande des Ruhrgebiets. In der Nähe von Schwerte. Leider habe ich keine Zeit. Die Idee der Sommerseminare finde ich aber ganz wunderbar. Und im nächsten Jahr werde ich zusehen, dass es bei mir klappt. Ganz bestimmt.
*Eine kurze Darstellung findet sich in diesem Beitrag: Theorie in praktischer Absicht - Leo Koflers Linkssozialismus.
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Freitag, 10. Juni 2011
Internationale Georg-Lukács-Gesellschaft
cut, 11:35h
Pressemitteilung der Gesellschaft vom 10. März 2011. Manchmal brauche ich halt einen Moment. Ist aber immer noch wichtig.
Lukács-Archiv-Budapest mit Nachlass und Bibliothek in Gefahr
Das weltweit einmalige Lukács-Archiv in Budapest ist nach verlässlichen Berichten in seinem Bestand gefährdet. Es ist zu befürchten, dass diese Institution durch Kürzung oder Ausfall der Finanzierung seine Arbeitsmöglichkeit verliert.
Weiter geht es hier.
Lukács-Archiv-Budapest mit Nachlass und Bibliothek in Gefahr
Das weltweit einmalige Lukács-Archiv in Budapest ist nach verlässlichen Berichten in seinem Bestand gefährdet. Es ist zu befürchten, dass diese Institution durch Kürzung oder Ausfall der Finanzierung seine Arbeitsmöglichkeit verliert.
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Donnerstag, 9. Juni 2011
Trockenblog
cut, 11:22h
Länger nicht mehr gesehn. Halbes Jahr. Oder so. Ganzes vielleicht. Und so sieht man sich dann wieder. Peinlich berührt. Betrübt. Oder auch nicht.
Vorher. Da war er mal da. Mal war er nicht da. Spuckte keine großen Töne. Sagte aber schon was. Man wurde allerdings nicht so recht schlau aus ihm. Dann war er fort. Und nun hockt er da. Im Hauseingang. Düsseldorf-Pempelfort. Sieht schlecht aus. Bitteren Zug im Gesicht. Bisschen verwahrlost. Geht aber noch. Hose hängt in den Knien. Obwohl er aufgequollen ist. Wirklich schlecht ist allerdings der Tetrapack Rotwein. Keine Frage. Das ist ein ganz übles Signal.
Vorher. Da war er mal da. Mal war er nicht da. Spuckte keine großen Töne. Sagte aber schon was. Man wurde allerdings nicht so recht schlau aus ihm. Dann war er fort. Und nun hockt er da. Im Hauseingang. Düsseldorf-Pempelfort. Sieht schlecht aus. Bitteren Zug im Gesicht. Bisschen verwahrlost. Geht aber noch. Hose hängt in den Knien. Obwohl er aufgequollen ist. Wirklich schlecht ist allerdings der Tetrapack Rotwein. Keine Frage. Das ist ein ganz übles Signal.
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Samstag, 4. Juni 2011
Revolutionäres Denken
cut, 18:42h
Zum 40. Todestag von Georg Lukács
... dem dieser sein Selbstverständnis eines lebenslangen Lernwegs zu Marx entgegensetzt: Auf diesem Weg versucht er die Idee ernstzunehmen, die Marxsche Philosophie sei der Himalaya theoretischer Weltaneignung, und das müsse man durch entsprechend anspruchsvolle wissenschaftliche Arbeit auf den Gebieten von Ökonomie, Literatur und Ästhetik nachweisen. Dieser Weg ist nicht selten nur ein Pfad, ein stalinistisch-verminter Feldweg, auf dem sich nur wenige Gleichgesinnte tummeln. Das sind in den 20er Jahren Karl Korsch und Ernst Bloch, dann Mihail Lifschitz in Moskau, später Lucien Goldmann in Paris oder Leo Kofler und Werner Hofmann hierzulande ...
(Beitrag von Rüdiger Dannemann, Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Georg Lukács-Gesellschaft. In: Junge Welt.)
... dem dieser sein Selbstverständnis eines lebenslangen Lernwegs zu Marx entgegensetzt: Auf diesem Weg versucht er die Idee ernstzunehmen, die Marxsche Philosophie sei der Himalaya theoretischer Weltaneignung, und das müsse man durch entsprechend anspruchsvolle wissenschaftliche Arbeit auf den Gebieten von Ökonomie, Literatur und Ästhetik nachweisen. Dieser Weg ist nicht selten nur ein Pfad, ein stalinistisch-verminter Feldweg, auf dem sich nur wenige Gleichgesinnte tummeln. Das sind in den 20er Jahren Karl Korsch und Ernst Bloch, dann Mihail Lifschitz in Moskau, später Lucien Goldmann in Paris oder Leo Kofler und Werner Hofmann hierzulande ...
(Beitrag von Rüdiger Dannemann, Mitbegründer und stellvertretender Vorsitzender der Internationalen Georg Lukács-Gesellschaft. In: Junge Welt.)
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Freitag, 3. Juni 2011
Rubrik: Freizeit \ Müßiggang \ Musikhören
cut, 16:20h
What's the Ugliest Part of Your Body?*
What's the ugliest
Part of your body?
What's the ugliest
Part of your body?
Some say your nose
Some say your toes
But I think it's
YOUR MIND
I think it's your mind, woo woo ...
(*Frank Zappa, Mothers of Invention, We're Only in It for the Money)
What's the ugliest
Part of your body?
What's the ugliest
Part of your body?
Some say your nose
Some say your toes
But I think it's
YOUR MIND
I think it's your mind, woo woo ...
(*Frank Zappa, Mothers of Invention, We're Only in It for the Money)
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Donnerstag, 2. Juni 2011
Pause?
cut, 10:59h

Mach mal Pause
Nein. Pause beendet. Vier freie Tage. Sonne und laue Lüfte. Es darf gerasselt werden. Mit den Ketten. Und der Rheinuferfahrer steht daher natürlich schon am Start.
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Sonntag, 29. Mai 2011
Trockenblog
cut, 01:40h
Sie erzählt, wie sie da gesessen hat. Im Kreis der anderen Frauen. An diesem wenig aufregenden Ort. Ganz normal. Unauffällig. Keine Skandale. Halt so, wie die anderen auch. Und niemand da, der bei ihr ungewöhnliche Dinge auch nur vermuten würde. Da war sie glücklich.

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Dienstag, 24. Mai 2011
Der Sohn der Aphrodite in der Fremde!
cut, 23:33h
Amen ra - Perron ss
Ist das Indie Mucke? Oder nicht? Egal. Interessant für den Block ist nur der Radweg. Zu den Vorstadtkrokodilen und danach Niederlande.
Mit ein paar Kilopond oder Gramm im Rücken – dazu auf mehreren Hauptwegen – fährt es sich unschicklicher. Insbesondere, wenn Aphro Child der Hobo-Hinweis nicht erreicht und den Schlafsack mitnimmt.
Der Weg zu den Vorstadtkrokodilen ist bekannt: Nordbrücke – für den gemeinen Klein-Paris-Paranoia-Leser wirtschaftsliberal bekannt als Theos Brücke. Und dann am Treffpunkt für den Dreißigjährigen Krieg – oder was lief sonst da ab – Michi Sommer Chefgewerkschaftsveranstaltung?! Keine Ahnung. Jedenradels dort vorbei und auf die Badendonker Straße hinrauschen, zum Waterloo-Turm in Schiefbahn. Wahlweise auch elegant umfahren, den Weg über Willich und dann auf die schiefe Ebene kommen mit praktisch gleicher Streckenlänge. Das wurde auf dem Rückweg gemacht. Damit es nicht immer gleich aussieht. Dazu extra erst den Waterloo-Turm genommen im Hinweg. Weil die letzte Fahrt vorher in diesem Gebirge – äh Gelände – andersherum lief. Mit erst Willich und dann Waterloo-Turm.
Dann an der Eisdiele vorbei in Schiefbahn – in der einzigen Einkaufsstraße – den Hauptweg nach Neersen. Welcher zum Glück, Gott sei Punk, meist einen fahrbaren Weg am Rande hat. In Neersen nicht weiter zum „Vier-sen gewinnt Spiel“, sondern ab der Fisch, abbiegen nach Anrath und Clörath auf dem Weg nach Süchteln. Man fährt aus Klein-Paris raus – es kommt kein Rhein – es kommt keine Brücke – es kommt nur das flache Land. Und irgendwann kommen die Höhen von Süchteln.
Bike or Astrobike?
Wer sich fragt, als Sachkenner, warum nicht über Viersen nördlich am Rande vorbei und dann nach Norden? Ist das Aphro Child auch mal gefahren, mit anderen, auch zu den Vorstadtkrokodilen. Nur, wenn das Navigations-Erinnerungsgerät fehlt, dann traut sich Aphro Child nicht, diesen wohl kürzeren Weg zu finden.
Also ohne Rhein bis Süchteln. Und dann durch den Ort über die Höhen - mit Rucksack und Schlafsack hinten drauf. Auf der anderen Seite hinunter nach Dülken. Und auch durch diesen Ort durch. Zum Glück liefen die Ampeln überschaubar ab – obwohl es einige waren. Es gibt einen Radler, der zählt die Ampeln, wo er anhält. Besser gesagt die, wo er anhalten muss. Denn es gibt Ampeln, da ist es egal, was sie gerade geschaltet haben.
Am Ende der Ortschaft kennt sich der 793er Tourenverfolger wohl nicht so gut aus. Und braucht das auch nicht zu lernen. Der folgende Weg nach Boisheim ist ohne Bankett. Mit einigen Bäumen an der Straße. Da begann Aphro Child trotzdem zu merken, wie die Oberschenkel sich spannten - zwei Tage vorher Trainingsstrecke - einen Tag vorher Intervalle Rheinufer, die cut-up Trainingsstrecke - you know.
Beim Erreichen von Boisheim ist das Betriebsgeheimnis des Weges - so wie bei Atombomben - die Zusammenfuhr der kritischen Masse für die Kettenreaktion. Die Einfahrt zu den Vorstadtkrokodilen. Diese glücklich erreicht – vor zwei Jahren sah dies noch anders aus – wusste das Aphro Child, dass es jetzt nur noch geradeaus geht. Und nur das Haus erkannt werden musste. Mit folgendem Logo: DIOXINE SKYLINE.
Mit angestrengten Beinen wurde gemütlich oder ungemütlich Schaag und Börholz durchquert und der Bauernhof gefunden. Ein gewisses Jubelgefühl stellte sich nicht ein. Dafür ein Gefühl der Erleichterung, des Suchens und der Beine. Passend zur Verabredung brachte die Benutzung der Klingel nix. Noch mal geschaut, auf Straßennummer und Giebel. Es stand dort: DIOXINE SKYLINE. Es war die Behausung von Hobo. Wenn Freak viele Verwandte hat, ist es nicht so wichtig, da zu sein, zur Verabredung. Ein Verwandter im Garten nahm den Verabredeten ab. Und holte Hobo.
Nach einer gewissen Zeit – der Wechsel von fahren auf sitzen – damit muss Freak klarkommen – meistens sehr leicht – ging es zum Bonus der Radreise. Das weiterrollen nach Venlo. Da saß Aphro Child nach Jahren wieder auf einem Tourenrad. Sah bestimmt ungelenk aus. Zum Glück ist Aphro Child, wie bekannt, kein Photographant. Und Hobo ist da wohl auch nicht firm.
Dann wurden auch die Vorstadtkrokodile erreicht – denn der Ort liegt neben Alst – und dies war der erste Ort, den wir im Duo ansteuerten, auf dem Weg nach Venlo. Gefahren sind wir entweder auf geschniegelten Straßen oder rumpeligen Schotterwegen. Einmal kurz vor der grünen Grenze im tiefen Sand. Wo Aphro Child in gut vergessener Kenntnis mit dicken Tourenradreifen erstmal abstieg. Da war es für Hobo leicht, seine Jonglierkünste zu zeigen. Der Hinweg war dabei leicht. Auf dem Rückweg im Dunkeln mit einem Vorderlicht – toller Kegel – und null Rücklicht an zwei Fahrrädern - fühlte Aphro Child mehr Anspannung. Auch schon vorher. Aber zum Glück hatte Hobo im Perron ss seinen Schlüssel verloren. Bei der Suche verflogen die Gedanken an die Strecke nach Hause. Auch die Band Amen ra - Gesangskünstler konsequent mit Gesicht nach hinten - Amen ra tat also mit gefälliger Musik vor der Fahrt dazu bei. Während davor Cough eher für die eingeschlafenen Füße waren. Was Hobo ganz andersherum sah und sieht. Aphro Child ging vorzeitig bei ihnen nach draußen. Eben wegen der Füße. Dort traf man sich wieder. Wir redeten über das Logo. Aphro Child las Perron ss – runig. Hobo sagte, es heißt fünfundfünfzig. Mag sein. Es sah trotzdem so aus wie ss. Im Land des Hungerwinters Vierundvierzig-Fünfundvierzig.
(Liebes cut-up – im Anhang sind die Logos und ein Ladenbild zum einfüllen hier. Du kannst das bestimmt schaffen. Ich nicht. cut: Könnte schon, will aber lieber nicht. Bilder unbekannter Herkunft … Ist mir zu kritisch ... Nur selbst geknipstes. Oder mit Erlaubnis.)
Hätten die Strategen den Begriff Bahnsteig gebracht, wäre es einfacher gewesen. Jeder sieht Zahlen und Buchstaben anders.
Der Schlüssel wurde gefunden lassen. Er wurde an Garderobe und Eintritt abgegeben. Irgendwie schafften wir es – und hier vor allem Aphro Child - die Vorstadtkrokodile zu passieren und den Abend ausklingen zu lassen. Dabei stifteten wir Verwirrung, indem wir die Räder wechselten. Um nicht angefallen zu werden von den reißerischen Jugendlichen. Die Bremswirkung veränderte sich dabei nicht. Aphro Child bekam nun wenig wirkende Bremsen in die Hand. Hobo nur den Rücktritt. Gewechselt wurde wegen des Lichtes. Aphro Child brauchte vorne was zum Sehen. Hobo rollt da ganz ferngesteuert durch – Hochachtung.
Die zwei Pfützen im Wald glücklich umschifft – vergessen beim Hinweg zu erwähnen – und direkt danach die zwei Tiefsandakrobatikstücke. Dann Erholung an Lappenbäumen – um dann zu den Krokodilen vorzufahren. Und vorbei. Das Glücksgefühl wurde erhöht durch den Kneipengänger im Ort, der wohl als Letzter aus dem Lokal ging und uns grüßte.
Das Ziel wurde erreicht. Die Räder abgestellt. Die Meisen oder Rotkehlchen nicht gestört. Die in der Garage nisten. Oder nisten wollen. Und sich noch eine Stunde hingesetzt.
Der Rückweg ist kurz erzählt. Vormittags losgefahren. Leichter, da ohne Schlafsack. Unterwegs rund den gleichen Weg zurück. Einmal wen getroffen, der gerne Aphro Child ein paar Kilometer Windschatten gab. Den Wasserturm, wie vorgenommen, nicht umkurvt. Die Beine, ab Willich insbesondere, einen „Ich bin da-Effekt“ im Kopf auslösten. Und irgendwann wurde Klein-Paris erreicht. Ob mit oder ohne Rhein. Das weiß Aphro Child nicht mehr so genau. Und später beim Ausruhen sich darauf gefreut, bald cut-up einen Bericht zu schreiben. Über Hobo und dessen Home.
Liebes cut-up, Hobo sagte mir, dass er cut-up liest. Somit weiß er, was mit Aphro Child los ist. Well done – der Hobo – oder?!
Fahre gut,
Aphro Child
cut: Yes. Well done. Und ganz vielen Dank für den schönen Bericht!
Ist das Indie Mucke? Oder nicht? Egal. Interessant für den Block ist nur der Radweg. Zu den Vorstadtkrokodilen und danach Niederlande.
Mit ein paar Kilopond oder Gramm im Rücken – dazu auf mehreren Hauptwegen – fährt es sich unschicklicher. Insbesondere, wenn Aphro Child der Hobo-Hinweis nicht erreicht und den Schlafsack mitnimmt.
Der Weg zu den Vorstadtkrokodilen ist bekannt: Nordbrücke – für den gemeinen Klein-Paris-Paranoia-Leser wirtschaftsliberal bekannt als Theos Brücke. Und dann am Treffpunkt für den Dreißigjährigen Krieg – oder was lief sonst da ab – Michi Sommer Chefgewerkschaftsveranstaltung?! Keine Ahnung. Jedenradels dort vorbei und auf die Badendonker Straße hinrauschen, zum Waterloo-Turm in Schiefbahn. Wahlweise auch elegant umfahren, den Weg über Willich und dann auf die schiefe Ebene kommen mit praktisch gleicher Streckenlänge. Das wurde auf dem Rückweg gemacht. Damit es nicht immer gleich aussieht. Dazu extra erst den Waterloo-Turm genommen im Hinweg. Weil die letzte Fahrt vorher in diesem Gebirge – äh Gelände – andersherum lief. Mit erst Willich und dann Waterloo-Turm.
Dann an der Eisdiele vorbei in Schiefbahn – in der einzigen Einkaufsstraße – den Hauptweg nach Neersen. Welcher zum Glück, Gott sei Punk, meist einen fahrbaren Weg am Rande hat. In Neersen nicht weiter zum „Vier-sen gewinnt Spiel“, sondern ab der Fisch, abbiegen nach Anrath und Clörath auf dem Weg nach Süchteln. Man fährt aus Klein-Paris raus – es kommt kein Rhein – es kommt keine Brücke – es kommt nur das flache Land. Und irgendwann kommen die Höhen von Süchteln.
Bike or Astrobike?
Wer sich fragt, als Sachkenner, warum nicht über Viersen nördlich am Rande vorbei und dann nach Norden? Ist das Aphro Child auch mal gefahren, mit anderen, auch zu den Vorstadtkrokodilen. Nur, wenn das Navigations-Erinnerungsgerät fehlt, dann traut sich Aphro Child nicht, diesen wohl kürzeren Weg zu finden.
Also ohne Rhein bis Süchteln. Und dann durch den Ort über die Höhen - mit Rucksack und Schlafsack hinten drauf. Auf der anderen Seite hinunter nach Dülken. Und auch durch diesen Ort durch. Zum Glück liefen die Ampeln überschaubar ab – obwohl es einige waren. Es gibt einen Radler, der zählt die Ampeln, wo er anhält. Besser gesagt die, wo er anhalten muss. Denn es gibt Ampeln, da ist es egal, was sie gerade geschaltet haben.
Am Ende der Ortschaft kennt sich der 793er Tourenverfolger wohl nicht so gut aus. Und braucht das auch nicht zu lernen. Der folgende Weg nach Boisheim ist ohne Bankett. Mit einigen Bäumen an der Straße. Da begann Aphro Child trotzdem zu merken, wie die Oberschenkel sich spannten - zwei Tage vorher Trainingsstrecke - einen Tag vorher Intervalle Rheinufer, die cut-up Trainingsstrecke - you know.
Beim Erreichen von Boisheim ist das Betriebsgeheimnis des Weges - so wie bei Atombomben - die Zusammenfuhr der kritischen Masse für die Kettenreaktion. Die Einfahrt zu den Vorstadtkrokodilen. Diese glücklich erreicht – vor zwei Jahren sah dies noch anders aus – wusste das Aphro Child, dass es jetzt nur noch geradeaus geht. Und nur das Haus erkannt werden musste. Mit folgendem Logo: DIOXINE SKYLINE.
Mit angestrengten Beinen wurde gemütlich oder ungemütlich Schaag und Börholz durchquert und der Bauernhof gefunden. Ein gewisses Jubelgefühl stellte sich nicht ein. Dafür ein Gefühl der Erleichterung, des Suchens und der Beine. Passend zur Verabredung brachte die Benutzung der Klingel nix. Noch mal geschaut, auf Straßennummer und Giebel. Es stand dort: DIOXINE SKYLINE. Es war die Behausung von Hobo. Wenn Freak viele Verwandte hat, ist es nicht so wichtig, da zu sein, zur Verabredung. Ein Verwandter im Garten nahm den Verabredeten ab. Und holte Hobo.
Nach einer gewissen Zeit – der Wechsel von fahren auf sitzen – damit muss Freak klarkommen – meistens sehr leicht – ging es zum Bonus der Radreise. Das weiterrollen nach Venlo. Da saß Aphro Child nach Jahren wieder auf einem Tourenrad. Sah bestimmt ungelenk aus. Zum Glück ist Aphro Child, wie bekannt, kein Photographant. Und Hobo ist da wohl auch nicht firm.
Dann wurden auch die Vorstadtkrokodile erreicht – denn der Ort liegt neben Alst – und dies war der erste Ort, den wir im Duo ansteuerten, auf dem Weg nach Venlo. Gefahren sind wir entweder auf geschniegelten Straßen oder rumpeligen Schotterwegen. Einmal kurz vor der grünen Grenze im tiefen Sand. Wo Aphro Child in gut vergessener Kenntnis mit dicken Tourenradreifen erstmal abstieg. Da war es für Hobo leicht, seine Jonglierkünste zu zeigen. Der Hinweg war dabei leicht. Auf dem Rückweg im Dunkeln mit einem Vorderlicht – toller Kegel – und null Rücklicht an zwei Fahrrädern - fühlte Aphro Child mehr Anspannung. Auch schon vorher. Aber zum Glück hatte Hobo im Perron ss seinen Schlüssel verloren. Bei der Suche verflogen die Gedanken an die Strecke nach Hause. Auch die Band Amen ra - Gesangskünstler konsequent mit Gesicht nach hinten - Amen ra tat also mit gefälliger Musik vor der Fahrt dazu bei. Während davor Cough eher für die eingeschlafenen Füße waren. Was Hobo ganz andersherum sah und sieht. Aphro Child ging vorzeitig bei ihnen nach draußen. Eben wegen der Füße. Dort traf man sich wieder. Wir redeten über das Logo. Aphro Child las Perron ss – runig. Hobo sagte, es heißt fünfundfünfzig. Mag sein. Es sah trotzdem so aus wie ss. Im Land des Hungerwinters Vierundvierzig-Fünfundvierzig.
(Liebes cut-up – im Anhang sind die Logos und ein Ladenbild zum einfüllen hier. Du kannst das bestimmt schaffen. Ich nicht. cut: Könnte schon, will aber lieber nicht. Bilder unbekannter Herkunft … Ist mir zu kritisch ... Nur selbst geknipstes. Oder mit Erlaubnis.)
Hätten die Strategen den Begriff Bahnsteig gebracht, wäre es einfacher gewesen. Jeder sieht Zahlen und Buchstaben anders.
Der Schlüssel wurde gefunden lassen. Er wurde an Garderobe und Eintritt abgegeben. Irgendwie schafften wir es – und hier vor allem Aphro Child - die Vorstadtkrokodile zu passieren und den Abend ausklingen zu lassen. Dabei stifteten wir Verwirrung, indem wir die Räder wechselten. Um nicht angefallen zu werden von den reißerischen Jugendlichen. Die Bremswirkung veränderte sich dabei nicht. Aphro Child bekam nun wenig wirkende Bremsen in die Hand. Hobo nur den Rücktritt. Gewechselt wurde wegen des Lichtes. Aphro Child brauchte vorne was zum Sehen. Hobo rollt da ganz ferngesteuert durch – Hochachtung.
Die zwei Pfützen im Wald glücklich umschifft – vergessen beim Hinweg zu erwähnen – und direkt danach die zwei Tiefsandakrobatikstücke. Dann Erholung an Lappenbäumen – um dann zu den Krokodilen vorzufahren. Und vorbei. Das Glücksgefühl wurde erhöht durch den Kneipengänger im Ort, der wohl als Letzter aus dem Lokal ging und uns grüßte.
Das Ziel wurde erreicht. Die Räder abgestellt. Die Meisen oder Rotkehlchen nicht gestört. Die in der Garage nisten. Oder nisten wollen. Und sich noch eine Stunde hingesetzt.
Der Rückweg ist kurz erzählt. Vormittags losgefahren. Leichter, da ohne Schlafsack. Unterwegs rund den gleichen Weg zurück. Einmal wen getroffen, der gerne Aphro Child ein paar Kilometer Windschatten gab. Den Wasserturm, wie vorgenommen, nicht umkurvt. Die Beine, ab Willich insbesondere, einen „Ich bin da-Effekt“ im Kopf auslösten. Und irgendwann wurde Klein-Paris erreicht. Ob mit oder ohne Rhein. Das weiß Aphro Child nicht mehr so genau. Und später beim Ausruhen sich darauf gefreut, bald cut-up einen Bericht zu schreiben. Über Hobo und dessen Home.
Liebes cut-up, Hobo sagte mir, dass er cut-up liest. Somit weiß er, was mit Aphro Child los ist. Well done – der Hobo – oder?!
Fahre gut,
Aphro Child
cut: Yes. Well done. Und ganz vielen Dank für den schönen Bericht!
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