Dienstag, 15. Juni 2010
Zitat
cut, 12:30h
"Wenn sie zu dir sagen:
Sauf doch wieder. Trocken bist du unerträglich. Ein echter Kotzbrocken. Fang bloß wieder an. Arschloch.
Dann hast du alles richtig gemacht."
Sauf doch wieder. Trocken bist du unerträglich. Ein echter Kotzbrocken. Fang bloß wieder an. Arschloch.
Dann hast du alles richtig gemacht."
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Sonntag, 13. Juni 2010
Vierzehn Tage
cut, 10:52h
Seit zwei Wochen ist er trocken. Und stolz auf sich ist er auch. Irgendwie. Aber irgendwo juckt es ihn auch. Am Arsch. Oder besser gesagt: am Hirn. Diese Stimme. Die schmeichelt. Wieder ganz deutlich. Völlig weg war sie ja nie:
"War doch alles gar nicht so schlimm. Bin ich überhaupt ein Alki? Zwei Entgiftungen in diesem Jahr. Klar. Nicht schön. Aber? Na und? Muss ich halt ein bisschen auf die Bremse. Und schon geht es doch auch mit. Andere haben alles verloren. Keine Kontrolle mehr und nix. Aber ich? Täglich betrunken. O.K. Das war zu viel. Aber. Das lässt sich doch kontrollieren. Und außerdem. Das alte Leben war doch auch ganz schön. Hatte doch auch sein Gutes. Die alten Freunde. Der Spaß. Die Kumpels im Klub."
Der Verstand sagt ihm: nein. Klappt nicht. Da stürzt du ruckzuck wieder völlig ab. Völlig! Mein Lieber. Aber die leise, schmeichelnde Stimme. Die flüstert zart. Mit Liebe. Und mit Dauer. Nur für ihn.
"War doch alles gar nicht so schlimm. Bin ich überhaupt ein Alki? Zwei Entgiftungen in diesem Jahr. Klar. Nicht schön. Aber? Na und? Muss ich halt ein bisschen auf die Bremse. Und schon geht es doch auch mit. Andere haben alles verloren. Keine Kontrolle mehr und nix. Aber ich? Täglich betrunken. O.K. Das war zu viel. Aber. Das lässt sich doch kontrollieren. Und außerdem. Das alte Leben war doch auch ganz schön. Hatte doch auch sein Gutes. Die alten Freunde. Der Spaß. Die Kumpels im Klub."
Der Verstand sagt ihm: nein. Klappt nicht. Da stürzt du ruckzuck wieder völlig ab. Völlig! Mein Lieber. Aber die leise, schmeichelnde Stimme. Die flüstert zart. Mit Liebe. Und mit Dauer. Nur für ihn.
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Dienstag, 25. Mai 2010
Der gute Rat
cut, 11:09h
Kleine Bühne mit täglicher Show
Ab einem gewissen Grad der Gewöhnung hat alles seine Folgen. Unerwünscht oder nicht. Egal. Es ist so. Auch beim Alkohol. So gerät der Gewohnheitstrinker und Alkoholiker nach einer gewissen Zeit ohne Alkohol in den Entzug. Beispielweise in der Nacht. Oder am Morgen. Beliebt ist daher der erste Flachmann auf dem morgendlichen Weg in das Bad. So weit so gut. Runter damit und der Tag kann beginnen. Mit der Zeit gestaltet sich das "Runter damit" aber leider immer komplizierter. Der Fusel bleibt einfach nicht mehr drin. Er fliegt gleich wieder raus. Ohne seine beruhigende und segensreiche Wirkung zu tun. Was eine echtes Problem ist. Und daher gelöst werden muss.
Tatsächlich wird die Sache von den Betroffenen dann auch auf vielfältige, kreative Weise angegangen. Denn wenn der Alkoholiker in der Regel auch kein besonders geistreicher und origineller Zeitgenosse ist, in puncto Alkohol (was und wie knallt es am besten) läuft er für lange Zeit immer wieder zu großer Form auf. Bei der Beschaffung und dem Verstecken von Vorräten natürlich ganz besonders. Aber egal. Der erste Flachmann am Morgen bleibt also nicht mehr drin. Was ist zu tun?
Zunächst ganz simpel: Die doppelte Menge anschaffen. Nachdem der erste wieder rausgewürgt wurde, bleibt der zweite Flachmann meist drin. Warum auch immer. Lange Zeit zumindest. Aber irgendwann wird auch das kompliziert. Und außerdem ist es ja Verschwendung. Daher wird zunächst am besten nicht mehr aus dem Fläschchen genuckelt, sondern erst in ein Glas umgefüllt. Und dann runtergekippt. Das wirkt. Der Brechreiz wird erfolgreich unterdrückt. Besser als beim Saugen am Flachmann zumindest. Ebenfalls gut: Man hat ein zweites Glas mit einem Softdrink zur Hand. Fusel auf Ex runter, großen Schluck Cola direkt hinterher. Folge auch hier: Der Brechreiz fällt viel moderater aus. Das spart bares Geld!
Mixgetränke dagegen empfehlen sich nicht. Danach wird gleichermaßen gekotzt. Gerade am Morgen im Bad. Ein weiterer guter Tipp sind diese links- oder rechtsdrehenden Magenschoner auf Milch-/Joghurt-/Bio-Wohlfühlbasis. Aktives Mehl. Und anderes Zeug in der Art. Glas mit dem Fusel kippen. So ein Bio-Fläschchen hinterher. Das wirkt Wunder. Und außerdem tut man gleich was für die Gesundheit. Der Magen wird ansonsten vom Alkohol auf Dauer ja auch ganz schön lädiert. Diese probiotischen Joghurtdrinks sind daneben auch für unterwegs praktisch. Sind ja in schönen, kleinen Fläschchen. Dann braucht man nur noch einen weiteren Becher fürs Handgepäck!
Auf diese Art geht es bei dem meisten Säufern eine lange Zeit gut. Ziehen auch diese Kniffe nicht mehr, wird es schwer. Das ist dann oft der Punkt, wo man (doch noch) schlaue Dinge sagt. Etwa: "Es geht nicht mehr mit. Und es geht nicht mehr ohne ..."
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Dienstag, 11. Mai 2010
Suff
cut, 12:46h
Man macht sich zumeist keine Vorstellung davon. Vom Saufen. Vom Wahnsinn. Und vom Säufer. Warum auch ... Nicht saufen. Saufen. Nur noch heute. Ganz bestimmt. Licht aus. Dann ist Schluss. Oder auch nicht. Einen noch. Bis es nicht mehr geht. Nicht mehr mit. Nicht mehr ohne. Leben ohne? Nicht machbar. Leben mit? Funktioniert nicht ... Was tun? Saufen! Wie immer. Dann aber. Irgendwann. Jetzt ... Warum auch immer: Weitersaufen. Abstürzen. Komplett. Sterben. Klapse. Oder: Tiefpunkt, Neuanfang. Wagen. Irgendwie ... Mit Glück. Wie sonst ...
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Dienstag, 4. Mai 2010
Nur noch heute
cut, 11:06h
Nur noch heute ... Das hat er ein paar Jahre lang gedacht. Tag für Tag. Nur heute noch ... Wirklich ... Nur noch heute. Da säuft er sich die Birne dicht. So richtig. Und dann ist Schluss. Für immer. Gleich ab morgen. Da beginnt ein neuer Tag. Für ihn. Gleich morgen. Und gleich am Morgen. Irgendwie. Wird dann alles neu. Besser sein. Dann ist das vorbei. Aber heute ... Heute säuft er sich noch einmal weg ...
Hat er wirklich gedacht. Sagt er. Und ich glaube ihm das. Ist doch klar ...
Hat er wirklich gedacht. Sagt er. Und ich glaube ihm das. Ist doch klar ...
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Samstag, 1. Mai 2010
Totgesoffen
cut, 08:14h
Leber im Eimer. Sah man ihm an. Ungesunde Farbe. Sehr ungesunde Farbe sogar. Ansonsten sah er aber auch nicht mehr gut aus. Schon lange nicht mehr. Und kaputt war auch noch viel mehr. Nicht nur die Leber. Trotzdem hat er weitergesoffen. Hat es einfach nicht geschafft. Und nun ist er tot.
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Sonntag, 25. April 2010
Leben
cut, 14:06h
Will sie. Nur für sich selbst. Ja. Darum schaut sie wieder vorbei. Ist so ein Jahr her. Kinder. Wie die Zeit vergeht. Diesmal aber wirklich. Blabla. Sie schämt sich. Unnötigerweise. Durchgesoffen seitdem. Aber egal. Auf ein Neues.
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Sonntag, 4. April 2010
Geschickt
cut, 15:48h
Er schaut unsicher aus verquollener Visage in die Runde. Alkoholgezeichnet. Abneigung spricht auch aus dem Blick. Er sagt nichts. Aber zumindest seinen Vornamen verrät er dann doch. Und das reicht ja. Schließlich ein paar Sätze. Nach einer Stunde so. Seine Lebensgefährtin hat ihn geschickt. Ob er Alkoholiker ist? Kann er nicht sagen. Er glaubt ja eher nicht. Er trinkt gerne mal ein Glas. Das schon. Aber da gibt es doch viele. Dagegen ist schließlich nichts zu sagen. Und wiederkommen? Ja. Wird er sich überlegen. Ganz bestimmt.
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Sonntag, 14. März 2010
Lebensweisheit XXVII
cut, 00:16h
Also. Sollte man sich merken. Ist was fürs Leben. Auch wenn andere Schlaumeier, einige sogar, da anderer Meinung sind. Aber egal. Here we go:
1. Der nasse Alkoholiker, der vollgepisst an einem Meeting teilnimmt, der ist eine Zumutung.
2. Der nasse Alkoholiker, der vollgeschissen da sitzt, der ist absolut unerträglich.
3. Der vollgepisste Alki kann bleiben. Den vollgeschissenen Säufer sollte man rausschmeißen.
1. Der nasse Alkoholiker, der vollgepisst an einem Meeting teilnimmt, der ist eine Zumutung.
2. Der nasse Alkoholiker, der vollgeschissen da sitzt, der ist absolut unerträglich.
3. Der vollgepisste Alki kann bleiben. Den vollgeschissenen Säufer sollte man rausschmeißen.
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Sonntag, 21. Februar 2010
Kontrolliertes Trinken
cut, 17:59h
Schwach wie eine Flasche leer
Weiter im trockenen Text: kontrolliertes Trinken. Liegt mir gerade am Herzen.
Meine Meinung schon einmal vorneweg: Sollte er/sie/es gleich wieder vergessen. Lass es bleiben Schnapsnase. Nasse Illusionen. Wunschträume deines alkoholzerfressenen Hirns. Klar denken fällt dir offensichtlich unverändert schwer. Wer mit dem Alk umgehen kann, der macht sich über das kontrollierte Trinken keine Gedanken. Wer es nicht kann, der sinnt auf ein System. Vergebens.
Alles klar. Jetzt will ich mal versuchen, diese Position halbwegs zu begründen. An anderer Stelle habe ich das schon einmal versucht. Darauf greife ich inhaltlich jetzt ganz einfach zurück. Praktische Sache.
Also: Wie da drüben schon gesagt, Alkoholismus ist eine Krankheit. Und über die Ursachen dieser Erkrankung gibt es unterschiedliche Auffassungen. Die sind also keinesfalls klar. Schade. Aber nicht zu ändern momentan.
Warum also auch immer. Der Alkoholiker (der Alkoholkranke hört sich doch gleich viel besser an!) ist abhängig und trinkt unkontrolliert. Konkret kann sich die Abhängigkeit und das unkontrollierte Trinken dabei in unterschiedlichen Varianten präsentieren (ständig breit, Absturztrinker, Quartalssäufer, Spiegeltrinker usw.). Für AA (Anonyme Alkoholiker, die größte Selbsthilfegruppe in Sachen Suff) ist er in dreierlei Hinsicht krank: körperlich, geistig und seelisch. Säuft der Alkoholiker, verschlimmert sich sein Zustand mit der Zeit immer mehr. So weit, so vermutlich unstrittig. Nun aber kommt der entscheidende Punkt. Bezüglich der Trockenheit und des kontrollierten Trinkens.
Diese Krankheit kann laut AA, und so auch meine Meinung, nur zum Stillstand gebracht werden. Überwunden wird sie nicht. Nie. Zwingende Voraussetzung für den Stillstand ist die Trockenheit. Trockenheit, um von Dauer zu sein, geht einher mit einer Änderung der Lebensführung. Überwinden des sogenannten nassen Verhaltens. Was nun wieder ein eigenes Thema wäre. Und außerdem bei jedem wieder anders aussehen kann. Aber egal. An dieser Stelle beginnt die Genesung und alles wird gut. Außer:
„Gibt der Alkoholiker die Trockenheit auf, fällt er über kurz oder lang in das abhängige Trinken zurück. Alkoholiker bleibt er also sein ganzes Leben." (Zitat von da drüben. Von mir!). Genesung vorbei. Das abhängige Saufen geht wieder los.
Wie ich dazu komme? Zahllose Beispiele von Leuten, die es mit dem kontrollierten Trinken nicht gepackt haben. Und innerhalb kürzester Zeit wieder an der Flasche hingen. Denn: Wer sich in die Bar begibt, kommt darin um!
Und noch ein Zitat von, äh, mir: „Womit die Sauferei wieder anfängt, mit der bewusst gegessenen Schnapsbohne oder dem Glas Sekt auf Omas Geburtstag, ist dabei egal. Es ist der Weg zurück in nasses Verhalten und zurück an die Flasche."
+++ Achtung! +++ "Wiederholte Selbstzitation" +++ Achtung! +++
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